23er-Kaserne in Kaiserslautern

Alternative Bezeichnungen: Kléber-Kaserne

Die 23er-Kaserne im Osten der Stadt Kaiserslautern wurde 1913 gebaut und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrmals von französischen und amerikanischen Truppen besetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie Kléber-Kaserne getauft und ist seit 1951 im Besitz der Amerikaner.

Geschichte

Die 23er-Kaserne ist die älteste Kaserne in Kaiserslautern. Sie wurde als „Infanterie-Kaserne“ für das 23. Königlich-bayerische Infanterieregiment im neubarocken Stil erbaut. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahmen die französischen Besatzungstruppen das Gelände. Diese zogen am 30. Juni 1930 wieder ab, woraufhin die Stadt in der Kaserne 118 Wohnung einrichtete. Diese Wohnräume wurden 1936 wieder aufgegeben aufgrund der Verlegung deutscher Truppen nach Kaiserslautern. Im März 1945 nahmen amerikanische Streitkräfte die Stadt kampflos ein, was das Ende des Krieges für Kaiserslautern bedeutete.

Die Amerikaner zogen nach der Befreiung im Juli 1945 ab und die Stadt wurde erneut französische Besatzungszone. Die Franzosen nannten die 23er-Kaserne um in Kléber-Kaserne, benannt nach einer bedeutsamen Persönlichkeit der französischen Geschichte. Jean Baptiste Kléber (1753-1800) hatte eine herausragende militärische Laufbahn und wurde rasch zu einem wichtigen General unter Napoleons Führung. Er befahl Napoleons Truppen in Ägypten, als der Kaiser nach Frankreich zurückkehrte. Außerdem gewannen die Franzosen die Schlacht bei Heliopolis im Jahr 1800 gegen eine osmanisch-mamlukische Armee unter der Leitung von Kléber. Wenige Zeit später starb er durch ein Attentat mit einem Messer.

Im April 1951 kamen die Amerikaner zurück in die Pfalz und es entstand die größte amerikanische Militärbasis außerhalb der USA. Die Großregion Kaiserslautern wurde „Military Community“ von sowohl der United States Army als auch der United States Air Force. Zunächst zogen die Amerikaner in die von nun an bekannte „Kléber-Kaserne“. In der nachfolgenden Zeit besetzten sie auch die 1937 für die deutsche Wehrmacht erbaute Daennerkaserne und die Panzerkaserne im Osten von Kaiserslautern. In der Stadt entstand eine beachtliche Gemeinschaft von Amerikanern und „klein-Amerika“ wurde gebaut.

Der Einfluss der Amerikaner hatte sowohl positive als auch negative Effekte auf die Stadt. Zwar beanspruchte die amerikanische Bevölkerung einen beachtlichen Teil des Stadtgebiets, allerdings entstanden große Mengen an Arbeitsplätzen und die Amerikaner wurden Wirtschaftsfaktor, Mieter bei deutschen Familien, Ehemänner und Freunde und Verbündete. Der Einfluss ist bis heute noch in der gesamten Region zu spüren und immer wieder Diskussionsthema.

Objektbeschreibung

Die Kléber-Kaserne ist ein Areal mit einer Fläche von ca. 500m x 600m. Ausführender Architekt beim Bau der Kaserne war Rudolf von Perignon (1880-1959). Innerhalb der Kaserne befinden sich viele verschiedene Einrichtungen, die das alltägliche Leben dort vereinfachen. Man findet Kultureinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie, Bankautomaten, Parkplätze und Dienstleistungseinrichtungen. Außerdem befinden sich in der Kaserne einige bedeutsame Gebäude, die unter Denkmalschutz gestellt wurden.

So zum Beispiel das imposante Hauptgebäude auf westlicher Seite der Kaserne (Mannheimer Str. 205). Es handelt sich um einen schlossartigen Dreuflügelbau mit einem hohen Uhrturm, der ein Kuppeldach trägt. Das Torhaus ist viergeschossig mit einer Dachterasse auf dem Flachdach. Darüber ragt der Uhrenturm mit drei weiteren Vollgeschossen und dem ausgebauten Kuppeldach. Im obersten Vollgeschoss sitzt eine rote Uhr in der Fassade. Das Torhaus trägt ein Staatswappen.

Noch vor den Mauern der Kaserne befindet sich in der Stiftswaldstraße 60 das ehemalige Offizierskasino. Der eineinhalgeschossige palastartige Bau mit Mansardwalmdach samt Innenausstattung ist noch im ursprünglichen Zustand. Heute finden sich in dem Gebäude einige Dienstleistungsangebote sowie ein Ballettsaal.

Entlang der Mannheimer- und der Stiftswaldstraße finden sich ebenfalls denkmalgeschützte neubarocke Mansardwalmdachbauten.

In der Mannheimer Straße 214 steht außerdem ein ehemaliges Garnisonslazarett. Hierbei handelt es sich um einen schlossartigen Bau mit Mansardwalmdach. Auf dem Dach befindet sich ein Dachturm, der ein Kuppeldach trägt.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Die 23er-Kaserne erstreckt sich im Osten von Kaiserslautern entlang der Mannheimer Straße zwischen Daennerstraße und Daennerplatz. Auf der gegenüber liegenden Seite der Mannheimer Straße befindet sich der Hauptfriedhof von Kaiserslautern. Den Haupteingang der Kaserne bildet das Torhaus auf westlicher Seite. Weitere Einfahrten in die Kaserne finden sich jeweils von der Stiftswaldstraße kommend und in der südöstlichen Ecke des Areals entlang der Salingstraße.

Die Kaserne ist ohne besondere Befugnis nicht für jedermann frei zugänglich und an den Gates herrschen strikte Kontrollen.

Literaturverzeichnis

  • Generaldirektion kulturelles Erbe (2023). Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler kreisfreie Stadt Kaiserslautern Mainz.

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 26“ 34′ N, 7° 48“ 11′ O

Datierung:
1913

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