Sagenumworben, geheimnisvoll und geschichtsträchtig ist das Steinmonunment in der Grünanlage in der Alsenzer Verbandsgemeindeverwaltung in der Schulstraße 16: Der im Volksmund „Wack“ genannte Stein ist wohl in die Jungsteinzeit und frühe Bronzezeit (35oo bis circa 1.8oo vor Christus) einzuordnen. In der Megalithkultur gibt es verschiedene Theorien der Deutung. So besagt eine Theorie, dass die Menhire Seelenthrone darstellen, auf denen die toten Körper verlassenden Seelen eine Ruheplatz finden sollen. Die andere Theorie bringt die Steine mit einem Ahnenkult in Verbindung. Der Menhir ist eine Ersatzleib, in den die Seele und Lebenskraft eines Toten übergehen und den Nachfahren erhalten bleiben soll. Jungsteinzeitliche Einwanderer errichteten auf ihrem Siedlungweg die typischen Steinmale an markanten Punkten, um ihren altheidnischen, götter- und ahnenkultischen Glaubensvorstellungen bleibende Gestalt zu verleihen. So findet man Menhire oft an wichtigen Wegeverläufen. Im Mittelalter stellten sie wegen ihrer Lage oft Grenzpunkte dar.
Der Alsenzer Stein steht nicht mehr an seinem ursprünglichen Standort. Es wird vermutet, dass der „Wack“ als Dreiteiler den Grenzfrieden an Ort und Stelle über Jahrhunderte hinweg verläßlich sicherte. Auch der uralte, vorrömische Fahrweg, der von Kaiserslautern nach Bad Kreuznach führt, wurde durch den Menhier markiert. Der „Wack bei Alsenz“ -wahrscheinlich Jahrtausende alt und grünbemoost – steht als „uralter Riese“ im Garten der Verbandsgemeindeverwaltung Alsenz-Obermoschel in der Schulstraße 16 in Alsenz. Auch dieser Stein ist – oft nicht beachtet – ein uraltes Steindenkmal und eines der ältesten geschichtlichen Zeugnisse der Nordpfalz. Er gibt uns aber auch Auskunft darüber, dass vor uns schon Menschen die Nordpfalz besiedelt hatten.
Der „Alsenzer Wack“ stammt aus der Teritärzeit, die von 6o Millionen Jahren begann und vor ungefähr einer Million Jahren endete. Der „Wack“ ist drei Meter hoch, fast zwei Meter breit und etwa einen Meter dick. Wiegen soll er über 7o Zentner. Der „Alsenzer Wack“ wird erstmals in einem Zinsbuch von 1472 des einstigen Klosters Münsterappel genannt. Seine Name wird mit „Wack oder „Zunck“ angegeben. Er wird als uralter Punkt zur Abgrenzung des klostereigenen Gebietes mehrmals erwähnt. Gefunden wurde er in der Gewanne „Oberhauser Loch“. In disem Flurbereich lag ursprünglich einst eine kleine Ansiedlung mit Namen „Bossweiler“, worauf der Gewannennamen hinweist. 1953 wurde der „Wack“ von seinem alten angestammten Platz wegtransportiert. Auf Anregung des damaligen Direktors der Landwirtschaftsschule Alsenz wurde der Stein als Ehrenmal für die im Krieg gefallenen Schüler der Landwirtschaftsschule in der Grünanlage neben dem Schulgebäude – heute Sitz der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel – aufgestellt. So dient der Stein heute der Erinnerung an die Geschichte der Region, aber auch an Kriegszeiten mit viel Leid, die sich hoffentlich nicht wiederholen werden.