Geschichte
Das kirchliche Leben im Pfälzerwald entwickelte sich im Mittelalter sehr langsam. Das Wilensteiner Land gehörte damals zum Bistum Worms und für die umliegenden Dörfer bestand eine Mutterkirche am Aschbacherhof mit mehreren Filialen.
Auch in Trippstadt – ein großes Dorf – stand eine Kapelle.
Nach der Reformation bestimmte der Landesherr die Religion seiner Untertanen und die Bewohner hier gehörten danach durchweg der lutherischen Glaubensrichtung an.
Erst als der katholische Ludwig Anton Freiherr von Hacke 1716 die Herrschaft Trippstadt begründete, ließen sich zunehmend auch katholische Einwohner hier nieder. Freiherr von Hacke, kurfürstlicher Obristjägermeister, also „Minister“ am Hofe, ließ dann, wie oben erwähnt, die katholische Kirche bauen und auch wieder eine katholische Pfarrei einrichten.
Baubeschreibung
Die Pfarrkirche St. Joseph ist ein nach Norden gerichteter Saalbau mit rechteckigem Chor. Das Langhaus hat vier Fensterachsen und eine Flachdecke mit Kehle und Gesims. Im Chorraum befand sich früher ein neuromanischer Hochaltar. Am linken Seitenaltar war ehedem eine Holzfigur der Muttergottes aus dem 14. Jahrhundert aufgestellt, die sich heute im Bischöflichen Museum in Speyer befindet.
An der Westwand des Langhauses ist ein vier Meter hohes Steinepitaph in der Form einer Pyramide nicht zu übersehen. Karl Theodor von Hacke ließ es 1783 als Gedächtnismonument für seinen Vater und Großvater errichten. Das Familiendenkmal zeigt auf einem abgesetzten Sockel einen Sarkophag, den zwei trauernde Putten umgeben. Einbezogen sind außerdem die Ehewappen der beiden Generationen.
Im hinteren Bereich der Kirche steht ein ehrwürdiger Taufstein aus der Zeit um 1500, der aus der früheren Kirche St. Blasius zu Aschbach stammt. Die Steinmetzarbeit aus der Spätgotik, deren Seiten mit blindem Maßwerk geschmückt sind, ist wohl der wertvollste Besitz der katholischen Gemeinde in Trippstadt.
Die 1926 erneuerten Fenster sind der Muttergottes und dem Erzengel Michael sowie den Heiligen Georg, Hubertus, Cäcilia und Katharina gewidmet. Das Gotteshaus wurde 1975-78 gründlich renoviert. Bei dieser Gelegenheit schuf der in Trippstadt geborene Professor Otto Kallenbach eine Holzskulptur des Heiligen Josef sowie einen modernen Altar und eine Tabernakel-Stele.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die katholische Kirche befindet sich inmitten der Ortsgemeinde Trippstadt an der Hauptstraße. In unmittelbarer Nachbarschaft liegt das Trippstadter Schloss mit dem Schlossgarten. Parkmöglichkeiten sind vorhanden.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010 und Dieter Faas, 2019)