Geschichte
Nach der Pfälzischen Union von Reformierten und Lutheranern (1818) konnten die evangelischen Gemeindeglieder, die vordem nach Otterberg gepfarrt waren, eine eigene Kirche bauen. Das Gotteshaus wurde in den Jahren 1847/48 erstellt und an Ostern des Revolutionsjahres 1848 feierlich seiner Bestimmung übergeben. Da sich das Kirchlein an der Otterstraße bald als zu klein erwies, trug man sich schon nach dem Ersten Weltkrieg (1814-1818) mit dem Gedanken eines Neubaus, der aber erst 1975 verwirklicht werden konnte.
Die heutige Christuskirche wurde von Baudirektor Memmert geplant und in Zusammenarbeit mit dem Architekten Jülg errichtet. Man strebte dabei eine mehrfache Nutzung des Gebäudes an. So kann der quadratische Gottesdienstraum durch die Vorhalle und den Gemeindesaal erweitert werden. Alle Räume zusammen bilden eine harmonische Einheit.
Baubeschreibung
Die architektonische Gestaltung des Sakralbaus erinnert an das Sinnbild vom Zelt Gottes unter den Menschen. Die weiß verputzte Kirche trägt ein mit Kupfer beschlagenes Dach und hat einen Spitzturm mit einem vergoldeten Turmhahn. Bei der Außenansicht fällt eine mehrfach gegliederte Wand besonders auf.
Bemerkenswert ist die Innenausstattung der Kirche. Hinter dem Altar sind die Wände durch Öffnungen im Mauerwerk plastisch strukturiert. Durch rhythmisch angebrachte Fugen fällt das Licht konzentriert in den Raum. Die liegenden Rechtecke der Fenster werden durch senkrechte farbige Felder reizvoll unterbrochen.
Die von der Künstlerin Margot Stempel-Lembert entworfenen Farbfenster stellen die großen Festtage des Kirchenjahres bildlich dar: Weihnachten in der Form des Sterns von Bethlehem, Karfreitag mit einem lila Tuch und dem Kreuz, Ostern durch ein weißes Tuch und das geöffnete Grab, Pfingsten mit roten lodernden Flammen.
Kanzel, Altar, Lesepult und Orgel, die liturgische Mitte des Gottesdienstes, bilden schon durch ihr Material eine Einheit. Alle vier sind aus dem gleichen gekalkten Eichenholz geschaffen. Dagegen hebt sich das gläserne Taufbecken von der sonstigen Ausstattung der Kirche deutlich ab. Der Taufstein aus Glas soll fließendes Wasser symbolisieren und in seiner Transparenz darauf hinweisen, dass der Täufling von Gottes Annahme und Zuwendung lebt. Zur künstlerischen Ausgestaltung des Gotteshauses gehören einige weitere Werke von Margot Stempel-Lembert: der Fries über dem Portal sowie die gusseisernen Türgriffe mit biblischen und altkirchlichen Motiven.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die evangelische Kirche steht in der nördlichen Hälfte der Ortsgemeinde Otterbach im Landkreis Kaiserslautern. Parkplätze sind unmittelbar vor der Kirche vorhanden. Otterbach liegt an der Bahnstrecke zwischen Kaiserslautern und Lauterecken. Vom Bahnhof „Lampertsmühle-Otterbach“ ist die Kirche fußläufig zu erreichen.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010)