Geschichte
Die erste Begräbnisstelle der verstorbenen Trippstadter befand sich am Aschbacherhof. Dort befand sich seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts die katholische Kirche St. Blasius, an der auch ein Friedhof auf dem heutigen Ackerfeld (Todfeld) angelegt wurde. Heute ist von der ehemaligen katholischen Kirche nur noch der Kirchturm erhalten geblieben. Da der Turm erhalten werden konnte, wurden dort bis in das Jahr 1830 noch Tote beerdigt, obwohl bereits der Friedhof in Trippstadt existierte.
Zeitweise wurden auch Personen rund um die heutige protestantische Kirche in Trippstadt am Kirchhof beerdigt. Hierbei hatten die Protestanten den Teil vor der Kirche inne, wohingegen die Katholiken hinter der Kirche beerdigt wurden. Dies war nur von relativ kurzer Dauer, da im Jahr 1744 die evangelische Kirche größer und neu errichtet wurde, wodurch der Kirchhof verkleinert wurde. Schließlich wurde der Friedhof im Jahr 1765 an die jetzige Stelle verlegt. Früher lag dies noch außerhalb von Trippstadt. Der Friedhof wurde damals nach Konfessionen unterteilt. So befanden sich auf dem östlichen Teil Katholiken und auf dem westlichen Teil Protestanten.
Bereits im Jahr 1822 war die erste Erweiterung des Friedhofs notwendig. Die zweite Erweiterung folgte im Jahr 1892. Es wurden sowohl der protestantische als auch der katholische Teil des Friedhofes vergrößert. Im Jahr 1967 wurde zudem eine Leichenhalle erbaut und zugleich der Trippstadter Friedhof ein drittes Mal erweitert. Nach einem Beschluss vom Gemeinderat im April 1963 erfolgte die Nutzung für beide Konfessionen gemeinsam. 1989 wurden weitere Flächen für künftigen Bedarf gesichert, sodass 1991 die vierte Erweiterung folgte. Im Jahr 1992 erfolgten zudem ein Umbau sowie eine Vergrößerung der Leichenhalle, die im November 1993 eingeweiht wurde.
Heute ist eine Gliederung des Friedhofs nach verschiedenen Zeitepochen anhand der Erweiterungen zu erkennen. So sind beispielsweise rechts der Leichenhalle überwiegend gefallene Soldaten des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) beerdigt.
Friedhofskreuz und Grabmäler
Auf dem Trippstadter Friedhof befinden sich einige Grabstätten, welche auch in der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz als Kulturdenkmale verzeichnet sind. Diese entstanden zur Zeit des 19. und 20. Jahrhunderts. Hierzu gehören beispielsweise die Grabmäler von der ermordeten Julie Schaeffer aus dem Jahr 1868 sowie von St. Weissenauer aus dem Jahr 1824. Die Grabsteine sind klassizistische Stelen. Des Weiteren stehen ein Friedhofskreuz von 1910 sowie das Gusseisenkreuz am Grabmal von Carl Friedrich Brion aus dem Jahr 1857 unter Denkmalschutz. Brion war Hüttenwerksbesitzer in den Hüttenwerken im Karlstal.
Im Zuge der Umgestaltungen der Leichenhalle im Jahr 1993 wurde der vom Trippstadter Bildhauer Otto Kallenbach (1911–1992) geschaffene Grabstein „Das Abendmahl“ versetzt. Dieser ist nun neben der Leichenhalle zu finden.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Der Trippstadter Friedhof liegt im Oberdorf der Gemeinde und befindet sich circa 500 Meter von der Ortsmitte entfernt. Der Haupteingang des Friedhofs liegt in der Friedhofstraße, schräg gegenüber des Kriegerdenkmals am Faselstall, wo sich auch eine Bushaltestelle befindet. Ein weiterer Eingang befindet sich an der in östliche Richtung führende Straße am Steinhübel.