Geschichte
Kirchenarnbach gehört zu den ältesten Pfarreien der Region: bereits 1309 ist ein „presbiter de Arinbach“ bezeugt. In der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde in dem Dorf eine Kirche erbaut, von der heute noch Reste zu sehen sind. Nach der Reformation (1517-1648) wurde das Gotteshaus vorübergehend lutherisch, von 1790 an wurde es simultan genutzt und kam 1844 an die Katholiken zurück.
Das Kirchlein war wegen der anwachsenden Bevölkerung allmählich zu klein. In den Jahren 1898/99 errichtete man daher auf einer kleinen Anhöhe westlich der Hauptstraße ein prächtiges Gotteshaus, das nach den Plänen des Architekten Ludwig Becker in Mainz entstand. Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer wurde 1900 von Bischof Josef Georg Erler konsekriert.
Baubeschreibung
Der aufwendige Sakralbau, eine neugotische, dreischiffige Hallenanlage mit Spitzturm, wird von den Einheimischen liebevoll als der „Dom des Arnbachtals“ bezeichnet. Die Kirche bietet im Schiff 560, auf der Empore 35 Sitzplätze. Die Orgel, ein Fabrikat der Firma Weigle, wurde 1913 installiert und hat dreißig Register. Die vier Glocken, 1954 von der Gießerei Hamm in Frankenthal geliefert, tragen die Namen Johannes, Maria, Paulus und Schutzengel.
Das Gotteshaus, das einige Kostbarkeiten und Kleinode beherbergt, stellt eine Besonderheit unter den pfälzischen Dorfkirchen dar. Bemerkenswert ist die reiche künstlerische Ausstattung, die zum Teil noch aus der Erbauungszeit stammt. Man entschloss sich daher 1990 zu einer umfangreichen Erneuerung unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten, die den ursprünglichen Charakter des Gebäudes bewahrte und die kunstvollen Malereien wiederherstellte.
Alle Fenster wurden unter Verwendung der vorhandenen Scheiben neu gefasst. Dadurch konnten die Bilder der Heiligen Familie, die Taufszene des Johannes mit Jesus, Petrus bei der Schlüsselübergabe sowie die Darstellungen der Heiligen Wendelinus und Pirminius, Cäcilia und Katharina erhalten werden. Ebenso wurden die Skulpturen, der Kreuzweg, der Hochaltar und das Rippengewölbe restauriert. 1991 weihte Bischof Anton Schlembach den neuen Altar, der mit dem Ambo im Chorraum ein harmonisches Bild bietet.
Bei der Renovierung wurden nicht nur das Dach und die Turmspitze saniert, sondern auch die Keramik des Fußbodens neu verlegt. Man bemühte sich dabei um eine originalgetreue Nachbildung der gebrannten Fliesen, deren Muster an hiesige Graspflanzen erinnern. Die umfangreichen Maßnahmen wurden zu einem beträchtlichen Teil durch freiwillige Arbeitsleistungen und großzügige Spenden der Gemeindeglieder verwirklicht.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die katholische Kirche steht inmitten des Ortes Kirchenarnbach. Kirchenarnbach ist ein Ortsteil der Ortsgemeinde Obernheim-Kirchenarnbach im Landkreis Südwest-Pfalz. Parkplätze sind vorhanden.