Thematische Einordnung
„An der dicken Eiche“ ist ein Ritterstein aus den Kategorien „Orientierungspunkte“ und „Kriegsschauplätze und Schanzen, Begebenheiten und Legenden“.
Rittersteine aus der Kategorie „Orientierungspunkte“ sollen der Orientierung des Wanderers dienen oder Hinweise auf bemerkenswerte Orientierungspunkte im Gelände geben. Beispiele hierfür sind etwa Quellen, Sohlen, Wooge, Felsen, Burgen, Täler oder Angaben über Grenzen oder Herrschaftsgebiete.
Mit den Rittersteinen aus der Kategorie „Kriegsschauplätze und Schanzen, Begebenheiten und Legenden“ werden Ort und Zeit eines Ereignisses oder einer Legende bezeichnet. Seit jeher war die Pfalz Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen, weshalb Schanzen, Verhaue und Wälle gebaut und Schlachten geschlagen wurden. Auch manche unkriegerische Begebenheit wird in Form von Legenden überliefert.
Spezifische Einordnung
Dort, wo heute der Ritterstein zu finden ist, stand einst eine 400 Jahre alte Eiche, die bei abergläubischen Leuten bekannt war, da sich hier einige Spukgeschichten abgespielt haben sollen. So erzählte man sich, dass an der „dick Eich“ zur Mitternachtsstunde die Geisterwelt öffnet. Es existierten Geschichten von einem weißen Fräulein, das eine eiserne Schatztruhe bewachte. Andere sahen einen schwarzen Hund und wieder andere einen schwarz gekleideten Mann, der seinen Kopf im Arm trug. Das Geklapper in den Ästen der mächtigen Eiche wurde oft mit Knochengerassel eines Heeres von Knochengestalten verglichen. Eine ebenfalls bekannte Geschichte war die von einem geheimnisvollen Trompeter, der oft gehört, aber nie gesehen worden ist.
Die Eiche fiel schließlich aufgrund des orkanartigen Sturms vom 06. November 1921. Der derzeitige Forstmeister lies am 11. Oktober 1925 eine neue Eiche pflanzen um an das Wahrzeichen der Gegend zu erinnern.
In dem Artikel „Rittersteine im Pfälzerwald“ erfährst du mehr über die Systematik, Verbreitung und Historie der Rittersteine!