Klug’sche Mühle im Karlstal

Alternative Bezeichnungen: Wilensteiner Mühle, Klugsche Mühle, Falkensteiner Bannmühle, Eisenhüttenweg Nr. 5

Die Klug’sche Mühle ist die fünfte Station des Eisenhüttenwegs im Karlstal. Sie ist die älteste Mühle im Moosalbtal und wechselte im Laufe der Zeit mehrmals die Besitzer. Zwischen 1842 und 2014 war die Mühle im Besitz der Familie Klug, die unter anderem auch einen Gastronomiebetrieb führte.

Historie

Die Mühle tritt zum ersten Mal als Bannmühle der Grafschaft Falkenstein in Erscheinung. Über deren Geschichte und die ersten Betriebsjahre sind keine Daten bekannt. Sicher ist nur, dass sie die älteste Mühle im Moosalbtal ist. In der Bannmühle an der Moosalbe wurde das Getreide der in den umliegenden Gemeinden ansässigen Bauern gemahlen. Dabei hatten die Grundherren das alleinige Recht zum Bau und Betrieb dieser Mühle. Sie wurde vor allem im Mittelalter als Korn- und Ölmühle für die Burg Wilenstein und die umliegenden Dörfer genutzt.

Im Jahr 1635 wurde die Mühle sowie deren nähere Umgebung im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) komplett zerstört. Ludwig Freiherr von Hacke (1682-1752) siedelte im Jahr 1720 dort mennonitische Pächter an, die die alte Mühle wieder aufbauten. Nach der französischen Revolution (1789) verkaufte Freiherr von Hacke seinen gesamten Besitz in Trippstadt, so auch die Mühle, an den Eisenwerksbesitzer Ludwig von Gienanth (1767-1848).

Die heutige Gemeinde Trippstadt gehörte früher zur Herrschaft Wilenstein, weshalb die Mühle auch Wilensteiner Mühle genannt wird. Die Mühle selbst lag im südlichen Gebiet der Grafschaft Falkenstein. Sie wechselte jedoch nochmals ihren Besitzer, da die Trippstadter Eisenhüttenwerke aufgrund der wirtschaftlichen Lage durch starke Konkurrenzbetriebe vor einer schweren Zeit standen. Im Jahr 1842 wurde die Mühle schließlich an den Müller Johannes Klug (etwa 1806-1866) verpachtet, wovon sich die heutige Bezeichnung „Klug‘sche Mühle“ ableitet. Seit dem Verkauf der Mühle an Klug, wurde die Mühle nicht mehr nur als solche genutzt, sondern auch als Gastronomiebetrieb. Nur wenige Jahre später kaufte Johann Klug die Mühle von Freiherr Carl von Gienanth (1818-1890).

Im Jahre 1868 trat die an der Mühle vorbeifließende Moosalbe durch starke Regenfälle über die Ufer, sodass das Mühlrad zerstört wurde und die Mühle für eine längere Zeit stillgelegt werden musste. Das Walzwerk konnte zeitnah wieder repariert werden und sogar eine Ölmühle angegliedert werden. Selbst während des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) und in der Nachkriegszeit wurde die Mühle betrieben. So wurde zum Beispiel aus Bucheckern Öl gepresst und auch weiterhin Getreide gemahlen.

Bis zum Jahr 2014 blieb die Mühle im Besitz der Familie Klug. Das Restaurant der Klug‘schen Mühle ist heute ein sehr beliebtes Speiselokal, was vor allem am Wochenende und an Feiertagen gut besucht ist und von Touristen und Wanderern des Karlstals gerne als Rastmöglichkeit genutzt wird. Vor der Mühle befindet sich der Mühlenteich, an dem ein Wanderweg ins Karlstal führt.

Landschaftsveränderung an der Wilensteiner Mühle

Die Umgebung rund um den Annex änderte sich im Laufe der Zeit durch unterschiedliche Bau- und Renovierungsmaßnahmen. In den Jahren 1995 und 2005 wurde die Klug‘sche Mühle renoviert, wodurch sich auch die direkte Umgebung um das Fachwerkhaus veränderte, da beispielsweise ein Fachwerkpavillon im Jahr 1995 abgerissen wurde. Der Pavillon bestand aus Holz und wurde als Schutzhütte genutzt. Historische Bilder zeigen, dass der Pavillon vor dem Mühlenweiher positioniert war.

In der direkten Umgebung um die Mühle ist beispielsweise die Baumallee am Rande der Straße verschwunden. Es wurden auch einige Gebäude, welche damals zum Annex Mittelhammer gehörten, abgerissen. Heute bietet diese Fläche teilweise Platz für die Parkplätze an der Klug‘schen Mühle.  Heute ist außerdem die Sichtachse zur Wilensteiner Burg eingeschränkt, da der Burgberg heute stark bewaldet ist. Auf historischen Bildern ist zu erkennen, dass die Sicht auf die Burg Wilenstein nach ihrer Restaurierung im Jahr 1970 noch sehr gut war.

Im Zuge der Renovierungsarbeiten der Klug’schen Mühle wurde auch ein Kinderspielplatz angelegt. Dieser liegt direkt am Wanderweg ins Karlstals und der Moosalbe.

Nach dem Verkauf der alten Mühle im Jahr 2014 durch die Familie Klug, verfielen die Mühle und das Gelände drumherum immer weiter. Heute wird jedoch die Renovierung des Geländes angestrebt. 

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Die Mühle befindet sich an der L500, welche von der B270 durch das Karlstal bis nach Johanniskreuz führt. Zudem befindet sich der heutige Annex circa 1,5 Kilometer westlich vom Ortskern der Gemeinde Trippstadt. Über einige Wanderwege ist die Mühle von den verschiedensten Richtungen erreichbar. Die benachbarten Annexen Wilensteiner Hof mit der Burg Wilenstein sowie dem Mittelhammer sind in einigen Gehminuten erreichbar. Der bekannteste Wanderweg, welcher zur Mühle führt, verläuft durch das Naturschutzgebiet Karlstal, wobei sich der Eingang zur Karlstalschlucht nur 200 Meter südöstlich der Mühle befindet. Sowohl nördlich als auch südlich der Wilensteiner Mühle ist ein Parkplatz für die Besucher des Lokals oder des Karlstals vorhanden.

Literaturverzeichnis

  • Dieter Faas / Helmut Celim (2014). Blätter zur Heimatgeschichte von Trippstadt - Ausgabe 62. Trippstadt.
  • Dieter Faas / Helmut Celim (2016). Blätter zur Heimatgeschichte von Trippstadt - Ausgabe 64. Trippstadt.
  • Dieter Faas (2016). Blätter zur Heimatgeschichte von Trippstadt - Ausgabe 65. Trippstadt.

Quellenangaben

Artikel-Historie

Lage:
Koordinaten:

49° 21“ 19′ N, 7° 45“ 7′ O

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
Unbekannt

Schlagworte:

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  • Datierung

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