Geschichte
Die Schanzermühle und der Schanzerhof hießen früher Scheidelberger Hof und Scheidelberger Mühle. Anzunehmen ist, dass der Scheidenberger Hof und besonders die Scheidenberger Mühle, auf der vermutenden Burganlage von Kurfürsten Friedrich des Siegreichen (1449-1476) auf dem Scheidenberg entstanden sein könnte. Aus baulich gefunden Resten geht aber sicher hervor, dass an dieser Stelle ein größeres, befestigtes Gebäude gestanden haben muss. Die entstanden Gebäude müssen außerdem schon mehrere Jahrzehnte vor der Trockenlegung des Scheidelberger Woogs errichtet worden sein. Außerdem wurde nur der Hof von Sickingen angelegt, die Mühle hingegen von Kurpfalz.
Es wird vermutet, dass die Umbenennung auf die in der Nähe errichteten Schanzen im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) zurück zu führen ist. Reste der Schanzen findet man heute noch in dem Wald westlich der Mühle. Ob die Befestigung aus diesen Jahren stammt, wie vermutet, ist jedoch bis heute nicht ganz genau erwiesen. Die Karte aus dem Jahr 1630 zeigen aber schon eingezeichnete Schanzen. Auffällig dabei ist, dass der Schanzerhof zur Gemarkung von Nieder-Miesau, die Schanzermühle zur Gemarkung Elschbach gehörte. Die Grenze geht zwischen den beiden Gebäuden hindurch und erinnert damit an die alten Besitzverhältnisse.
Schanzermühle
Hinsichtlich der Scheidelberger Mühle muss unterschieden werden zwischen einer älteren und einer jüngeren Mühle. Die Scheidenberger Mühle wurde erstmals im Jahr 1532 erwähnt. Die ältere Mühle wurde auf der rechten Seite des Glans errichtet, auf der Gemarkung Hütschenhausen, wo sich heute der ehemalige Steinbruch befindet. Sie wurde vermutlich im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Ihr Wiederaufbau erfolgte wohl erst um das Jahr Jahr 1700, mit der Neuaufstauung des Woogs. Jedoch wurde die neue Mühle nicht mehr an der gleichen Stelle errichtet, sondern auf dem gegenüberliegenden linken Glanufer, wo auch heute noch die Schanzermühle liegt. Dies ergibt sich aus einem Nachtrag zu dem Erbbestandsbrief vom Jahr 1711, nach welchem Kurfürst Johann Wilhelm dem Hütschenhausener Andreas Schmitt von Hütschenhausen den Scheidelbergerwoog und die Mühle im Erbkauf verlieh.
Etwa elf Jahre wohnte Andreas Schmitt auf der Mühle, im Jahr 1722 übertrug er seine Rechte an Mühle und Woog an den Freiherr von Sickingen. Maßgebend dafür war wohl, dass der Freiherr von Sickingen auch schon den benachbarten Schanzerhof besaß. Mühle und Hof wurden von Sickingen wieder verpachtet. Unter späterer französischer Regierung wurden Mühle und Hof dann versteigert. Das Protokoll von damals beschreibt die Scheidelberger Woogsmühle als eine Mühle mit zwei Mahlgängen, Scheune, 2 Ställen, Branntweinbrennerei mit 2 ha 21 ar Ackerland, 1 ha 28 ar Weide, 2 ha 4 ar Wiesen und 12 ar Garten.
Die heutige Schanzermühle ist ein eingetragenes Kulturdenkmal der Gemarkung Elschbach. Es handelt sich um eine Vierseitanlage aus dem 19. Jahrhundert. In der Denkmalliste des Landkreises Kaiserslautern werden insbesondere das spätklassizistische Hauptgebäude mit Mezzanin und Mühlenteil, die Scheune und das um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert entstandene gründerzeitliche Gartenhaus erwähnt, bei dem die Glasfenster noch original sind.
Heute findet sich ein Landwirtschaftlicher Betrieb mit Rinderzucht auf der Schanzermühle
Schanzerhof
Wann der Schanzerhof angelegt wurde kann nicht genau bestimmt werden. Früher war er wohl ein Schlossähnliches Gebäude mit großen stuckverzierten Zimmern und einem Saal im zweiten Stock. Dieses Gebäude wurde aber abgerissen und ein Neubau errichtet. Die zugehörigen zwei großen Scheunen und Stallungen und ein großer gewölbter Keller sind aber erhalten geblieben. An der Scheune befindet sich das Sickinger Wappen. Beim Umdecken des Daches kamen zwei Ziegeln mit der Jahreszahl 1625 zum Vorschein, die eventuellen Hinweise auf das Alter des Gebäudes geben können.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Schanzermühle und- hof liegen an der Landstraße 356 zwischen den Ortschaften Hütschenhausen und Miesau.