Ehemalige Husterhöh-Kaserne in Pirmasens

Die Husterhöh-Kaserne wurde ursprünglich in den 1930er Jahren für die deutschen Wehrmachtssoldaten errichtet. Sie wurde jedoch, wie ganz Pirmasens, im Jahr 1945 von den amerikanischen Streitkräften besetzt. Sie diente dann von 1945 bis 1994 als US-Militärbasis und wurde im Laufe der Jahre noch erweitert. Nach dem fast vollständigen Abzug der Amerikaner aus Pirmasens, im Jahr 1997, erhielt der Bund das Gelände der Kaserne zurück und wandelte Teile des Areals, im Rahmen eines Konversionsprojektes, in einen Gewerbepark um.

Geschichte

Die Anlage der Husterhöh-Kaserne in Pirmasens wurde ursprünglich in den 1930er Jahren gebaut, um die Wehrmachtssoldaten der Siegfried-Linie entlang der französischen Grenze aufzunehmen. Die Kaserne umfasste dabei mehrere oberirdische Einrichtungen aber auch unterirdische Einrichtungen und einen Tunnelbau. Die Arbeiten an dem Areal wurden im Jahr 1941 auf Grund des Kriegsbedarfs an Personal kurzfristig eingestellt und im Jahr 1944 geringfügig wieder aufgenommen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) wurde Pirmasens 1945 von den Amerikanern besetzt. Die Anlage der Husterhöh-Kaserne, die damals als Lagerhaus für Kriegsmaterial genutzt wurde, wurde ebenfalls von den amerikanischen Streitkräften erobert und belegt. Daraufhin wurde die Anlage von Ende der 1950er Jahre bis Mitte der 1970er Jahre durch zusätzliche Bauarbeiten und Gebäude erweitert. Im Jahr 1976 wurde dann offiziell die eigenständige Militärbasis (US Military Community, Pirmasens) gegründet.

Die Husterhöh-Kaserne enthielt Wohnanlagen, die eigentliche Husterhöh-Kaserne, einen Richtfunk der US-Streitkräfte (Defense Message System Transition Hub), einen Hubschrauberstützpunkt der Air Force sowie etliche weitere Einrichtungen, wie Geschäfte, Schulen und sonstige unterstützende Einrichtungen. Im hinteren Bereich der Husterhöhe wurde außerdem in den 1980er-Jahren ein POMCUS-Depot (Prepositioning Of Materiel Configured in Unit Sets) errichtet. In diesen Lagerhallen wurden Panzer, sonstige Fahrzeuge und Ersatzteile gelagert und nach dem Abzug der US Army im Jahr 1997 wurden die Hallen von der Bundeswehr übernommen. Heute befindet sich dort das „Zentrale Langzeitlager Pirmasens“. Bereits im Jahr 1994 wurde die Kontrolle über den größten Teil der Basis an die Deutschen zurückgegeben.

Nach dem fast vollständigen Abzug der Amerikaner aus Pirmasens im Jahr 1997 erhielt der Bund das Gelände der Husterhöh-Kaserne zurück. Im Rahmen eines Konversionsprojektes wurden 74 Hektar der Fläche neu erschlossen und in einen Gewerbepark umgewandelt. Die restliche Basis wird als deutsches Militärlager genutzt und auf einem Teilstück befindet sich noch heute das US Army Medical Materiel Center – Europa . Die amerikanischen Straßennamen, wie Delaware Avenue, Maryland Avenue, Texas Avenue, Massachusetts Avenue und Rhode Island Avenue, wurden beibehalten.

Konversion

Ein Teil der ehemaligen US-Militärbasis wurde im Zuge eines Konversionsprojektes in einen Gewerbepark umgewandelt. Dabei wurden viele ehemaligen Kasernengebäude für andere Zwecke umgewandelt oder entfernt. Insgesamt umfasst die Fläche der ehemaligen  Husterhöh-Kaserne rund 46 Hektar.

Der größte Anteil der Anlage werden heute als Gewerbeimmobilien genutzt. Darunter finden sich mehrere Autohäuser, Dienstleister und Handelsunternehmen. Außerdem befinden sich große neue Parkflächen auf der freigewordenen Fläche der Kaserne. In den umgewandelten und renovierten Kasernen Gebäuden an der Delaware Avenue ist heute außerdem das Amt für Wirtschaftsförderung & Liegenschaften ansässig sowie ein Bürogebäude für Existenzgründer. Das Bürogebäude erhielt dabei eine Innenraumsanierung sowie einen verglasten Treppenturmanbau. Das geschwungene „Banana“-Gebäude der Kaserne ist heute der Sitz von verschiedenen Dienstleistern und Verbänden.

Außerdem befindet sich ein großes Fußballstadion, welches die Sportstätte an der Zweibrückerstraße ersetzte, auf den Flächen der Husterhöhe welches 2004 eröffnet wurde. Seit 2005 befinden sich im Süden des Gebietes, in der ehemaligen US-Schule auf der Husterhöhe, die Hochschule Kaiserslautern, Standort Pirmasens.

Im Norden des Areals der Militärbasis, in Richtung Rodalben, befindet sich auch heute, noch das US Army Medical Materiel Center – Europa (USAMMCE). Das medizinische Versorgungsdepot der Amerikaner ist als einzige Dienststelle nach der Schließung 1994 noch immer in Betrieb und befindet sich an seinem ehemaligen Standort. Die Heliport-Landebahn wurde jedoch entfernt und in eine Wiese umgewandelt. Die POMCUS-Lager am nördlichen Rand des Gebiets werden heute vom deutschen Militär als Langzeitlager genutzt.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Das Areal der ehemaligen Husterhöh-Kaserne liegt am nördlichen Rand der Stadt Pirmasens und ist über die B 10, Ausfahrt Husterhöhe/Rodalben, und die B 270 gut zu erreichen. Die ehemalige US-Militärbasis wird dabei auch von der B 270 im Westen und der Rodalberstraße im Westen begrenzt. Ein großer Parkplatz befindet sich inmitten des Gebiets.

Literaturverzeichnis

  • Wittmer, Heike & Luis (2020). Pirmasens – Einst und Jetzt Pirmasens.
  • Ganter, Andreas (25.09.2019). Pirmasens: Bundeswehr gibt wohl doch Teil der Husterhöh-Kaserne frei Die Rheinpfalz.

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 12“ 51′ N, 7° 36“ 37′ O

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
1930er Jahre

Schlagworte:

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