Geschichte
Der St. Martins-Platz liegt im Zentrum der Altstadt von Kaiserslautern und gilt als einer der schönsten Plätze in der Stadt. Er entstand höchstwahrscheinlich im Zusammenhang mit dem, seit dem Mittelalter ansässigen, Kaufhaus und dem Getreidespeicher der Stadt (1808 abgebrochen). Das Kaufhaus befand sich im Osten des Platzes. Der Platz selbst wurde im östlichen Teil als Kornmarkt bezeichnet und der westliche Teil hieß „Auf der Brücke“, da sich dort eine über die Lauter führende Scherbrücke befand. Der St.-Martins-Platz blieb außerdem von den schweren Zerstörungen der Stadt im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) weitestgehend verschont.
Heute säumen Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert den Platz, in den heute überwiegend Gaststätten und Restaurants angesiedelt sind. Seinen heutigen Namen erhielt der Platz zur 700-Jahr-Feier der Stadt mit dem Abschluss der Altstadtsanierung; davor wurde die Bebauung zu den umliegenden Straßen gezählt.
Objektbeschreibung
Der St. Martins-Platz ist ein dreieckiger Platz im Zentrum der Altstadt von Kaiserslautern, welcher von der Steinstraße und Klosterstraße umschlossen wird und an der Spitze an die Spittelstraße anschließt. Die Randbebauung des Platzes besteht ausschließlich aus zwei- oder dreigeschossigen Putzbauten aus dem 18. und dem frühen 19. Jahrhundert. Diese Gebäude wurden früher als öffentliche Gebäude oder Gasthäuser genutzt und weisen daher repräsentative Fassaden auf.
Wer den Platz heute von der Spittelstraße betritt, erkennt auf der Nordseite ein Haus mit einem mächtigen Torbogen, auf dem das Wappen der Kaiserslauterer Familie Rettig angebracht ist, welches einen Rettich und einen Hirschkopf zeigt. In dem Gebäude links davon war früher das Hotel „Zum Donnersberg“ ansässig, in welchem schon berühmte Persönlichkeiten wie der Dichter Victor Hugo (1802- 1885) und König Ludwig I. von Bayern (1786- 1868) eingekehrt sind. Das Haus rechts vom Torbogen ist das Alte Stadthaus, es diente bis 1968 als Rathaus von Kaiserslautern. Heute sind dort die Emmerich-Smola-Musikschule und Musikakademie der Stadt Kaiserslautern ansässig. Die südliche Begrenzung des Platzes bildet ein Wohn- und Geschäftshaus. Die anderen Gebäude werden heute zum größten Teil als Gaststätten und Restaurants genutzt. An der Südseite des Platzes liegt die Sankt Martinskirche, die heute als katholische Pfarrkirche dient. Vor dem Eingang der Kirche steht eine Statue des Brückenheiligen Nepomuk, diese stand ursprünglich auf einem Übergang über die Lauter, die heute jedoch unterirdisch durch die Stadt geführt wird.
Zentrum des Platzes bildet der Fontaine Brunnen von Eduard Koelwel (1882–1966), der im antikisierenden Stil gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Er besteht aus einem runden Sandsteinbecken, in welchem sich eine gusseiserne Brunnensäule mit vier Schwänen als Wasserspeier findet. Über den Schwänen befinden sich zwei weitere Brunnenschalen und auf der oberen Brunnenschale bildet eine Putte mit einem wasserspeienden Trinkhorn den Abschluss des Brunnens.
Drei große und alte Kastanienbäume in der Mitte des Platzes spenden dem Platz und den umliegenden Gebäuden Schatten.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Der Der St. Martins-Platz liegt im Zentrum der Altstadt von Kaiserslautern in der Fußgängerzone, in der Nähe der Fruchthalle. In der näheren Umgebung befinden sich mehrere Parkhäuser sowie Parkmöglichkeiten. Busstationen sind fußläufig in wenigen Minuten zu erreichen.