Geschichte
Das Heimatmuseum in Weilerbach wurde 1964 vom Oberlehrer und Heimatforscher Reinhard Blauth gegründet und ist somit das älteste Heimatmuseum im Landkreis Kaiserslautern. 1989 schlossen sich in Folge einer Initiative der Ortsgemeinde interessierte Bürger zusammen und bildeten einen Förderkreis. 1993 kam es zu umfangreichen Baumaßnahmen am Bürgerhaus, in dessen zweiten Abschnitt dann das Reinhard-Blauth-Museum neu eröffnet werden konnte. Die Ausstellung des Museums zeigt die Geschichte der Region von der Steinzeit bis ins 19. Jahrhundert.
Objektbeschreibung
Die hellen und freundlich gestalteten Räume des Museums zeigen Exponate aus verschiedensten Epochen der Geschichte. Ein Highlight sind zwei Reibsteine aus der Jungsteinzeit, die zu den ältesten Funden des vorgeschichtlichen Ackerbaus zählen. Bootsförmige Handmühlsteine, die wegen ihrer Form Napoleonshüte genannt werden, zählen auch zu dieser Epoche. Die Eisenzeit wird durch zahlreiche Bodenfunde dargestellt. Hierunter fallen zum Beispiel Tonscherben und Feuersteinsplitter. Besondere Aufmerksamkeit erhält die Nachbildung eines kunstvoll verzierten goldenen Armreifs aus dem keltischen Fürstengrab von Rodenbach. Überreste aus einem frührömischen Brandgräberfeld belegen die Zeit der römischen Besiedlung. Hier sind Schalen, Töpfe und Krüge aus der Römerzeit zu betrachten. Im Museum sind viele weitere kleine Schmuckstücke vorhanden, so zum Beispiel das Türschloss zur Arrestzelle des alten Bürgermeisteramtes, oder die drei großen originalen Kanzelbibeln aus dem 18. Jahrhundert.
Ein großer Teil der Ausstellung ist dem alltäglichen Leben der Bevölkerung des 19. Jahrhunderts gewidmet. Viele Werkzeuge, Möbel und sonstige Einrichtungsgegenstände lassen die Geschichte der letzten 150 Jahre wieder lebendig werden. Hervorzuheben ist eine komplette Schusterwerkstatt mit voll funktionsfähigen Maschinen. Aufschluss über die Vergangenheit geben außerdem Urkunden, Karten, Dokumente, Bilder und Grafiken, die die Ausstellung abrunden.
Grenzsteine vor dem Gebäude zeigen die Nachbarschaft zum Kloster Otterberg und der Komturei Einsiedel. Im Eingangsbereich des Museums ist eine in die Wand gemauerte Grabplatte des Deutschordensritters Emerich Schrais aus dem Jahr 1483 zu sehen, die an die Zeit erinnert, als das Patronatsrecht der Pfarrkirche von Weilerbach zur Herrschaft der Deutschordensbrüder zu Einsiedel gehörte.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Das Reinhard-Blauth-Museum ist in der Verbandsgemeinde Weilerbach zu finden. Weilerbach liegt Nordwestlich der Stadt Kaiserslautern und befindet sich im Landkreis des Oberzentrums. Das Museum befindet sich in der Schulstraße im Zentrum des Ortes im Gebäude des Bürgerhauses. Westlich hiervon liegt die Katholische Kirche Heiligkreuz und auf nördlicher Seite ist die protestantische Kirche des Ortes zu verorten.