Museum und seine Exponate
Das private Radio-Museum von Hermann Nagel im Untergeschoß des Rathauses in Obermoschel, der mit etwas mehr als 1100 Einwohnern kleinsten pfälzischen Stadt. Es ist bemerkenswert, dass alle ausgestellten Geräte intakt sind, denn sie wurden von Hermann Nagel -sofern sie nicht mehr funktionierten- oft aufwändig instandgesetzt und repariert. Über Jahrzehnte hat er mittlerweile eine große Sammlung an Radioraritäten angehäuft und kann so seine Ausstellungen ständig wechseln. Daneben gibt es „Sonderausstellungen“ zu gewissen interessanten Radio-Themen. Seine Ausstellung ist somit auch weit über die Region hinaus ein Anziehungspunkt.
Eine besondere Rarität ist auch darunter, nämlich ein Gerät des „Vaters des deutschen Rundfunks“, Hans Bredow. Die Geburtsstunde des Radios in Deutschland schlug 1923. Am 29. Oktober 1923 ging die erste offizielle Rundfunksendung über den Äther. In der Potsdamer Straße 4 in Berlin waren in der Dachkammer der Firma Vox, die eigentlich Schellackplatten produzierte, die Sendeanlagen installiert und die Mitteilungen und die Musik wurden von hier aus ausgestrahlt. Dies und die weitere Technikentwicklung, die enorm schnell fortschritt, würdigt das Museum.
So sind im Museum Batterieempfänger von 1928 der Firma Lorenz genauso zu sehen wie das Lorenz-Notzeitradio von 1946. Originalität und Patina sind wichtig, wie bei einem Gerät aus dem Jahr 1927 -einem Tefag, Neutroflex 1245- besonders zu sehen ist. Die nostalgischen Geräte verlassen für Ausstellungen auch mal das Haus: Egal ob es die Landesgartenschauen war oder die Ehrenamtstage des Landes, beim ZDF oder dem Südwestrundfunk in Mainz, in der Staatskanzlei oder auch im Mainzer Unterhaus, Nagel war schon überall vor Ort präsent und machte dabei gleichzeitig Werbung für einen Besuch im Museum und der Nordpfalz.
Nagels Sammlung umfasst außerdem Grammophone, Tonbandgeräte oder die beliebten Musikboxen, die in den 1960er und 1970er Jahren in jeder Dorfgaststätte zu finden waren.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Das Radio-Museum Nordpfalz ist jeden zweiten Sonntag im Monat nachmittags geöffnet (Stand 2019) sowie an städtischen Veranstaltungen und nach Vereinbarung mit Hermann Nagel. Das Museum bietet online einen 360-Grad Rundblick durch den Ausstellungsraum.