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Deutsches Schuhmuseum in Hauenstein

Das Deutsche Schuhmuseum in Hauenstein befindet sich in einer ehemaligen Schuhfabrik, die unter Denkmalschutz steht. Die Schuhindustrie hat eine lange Geschichte in Deutschland und vor allem in der Südpfalz erlebt, weswegen das mit einem europäischen Preis ausgezeichnete Museum einen Besuch wert ist. Nicht zuletzt, um den größten Schuh der Welt zu sehen.

Geschichte

Das Deutsche Schuhmuseum in Hauenstein konnte 1996 eröffnet werden. Die Gründung geht dabei zurück auf das 100-jährige Bestehen der Schuhindustrie in Hauenstein, was im Jahre 1986 erreicht wurde. Dieses Jubiläum der langen erfolgreichen Tradition der Schuhfabrikation der Region Südpfalz wurde ausgiebig gefeiert. Die Südpfalz war einst eines der Zentren der deutschen Schuhindustrie. Das Museum sollte in dankbarer Erinnerung an alle Unternehmen und Mitarbeitende dieser Branche eröffnet werden.

Die Geschichte des Gebäudes geht bis ins späte 19. Jahrhundert zurück. Das 1895 von Karl Schwarzmüller in der Burgstraße gegründete Unternehmen war eins der ersten Firmengründungen in Hauenstein. Nach Schwarzmüllers Tod übernahmen 1901 seine Brüder Anton und Jakob die Leitung der Firma, die nun bekannt war als „Gebrüder Schwarzmüller“. Anton schied 1916 aus dem Unternehmen aus und Jakob Schwarzmüller führte das Geschäft erfolgreich allein weiter. Er ließ 1929 eine hochmoderne Schuhfabrik in der Turnstraße errichten. Er verstarb 1944, woraufhin seine Frau Wilhelmine das Unternehmen führte bis zu ihrem Tod 1951. Die Leitung der Firma gelang anschließend in die Hände einer Erbengemeinschaft. Der Betrieb wurde dann 1972 eingestellt und das Gebäude stand bis zum Einzug des Museums leer.

Es benötigte einige Jahre der Vorbereitung bis zur tatsächlichen Eröffnung zehn Jahre nach dem Jubiläum. Der damalige Bürgermeister bezeichnete diese zehn Jahre als „Jahre voll von höchstem Einsatz, von hartem Ringen, von kontroversen politischen Diskussionen, von unzähligen finanziellen Bittgängen, von hoffnungsvoller Zuversicht und schließlich dankbarer Erleichterung“.

Bereits ein Jahr nach dem Start des Museums erhielt Hauenstein eine Auszeichnung beim Europäischen Museumswettbewerb in Lausanne in der Schweiz. Diese Auszeichnung wird auch heute noch als tägliche Verpflichtung für eine professionelle Weiterentwicklung des weltweit größten Schuhmuseums angesehen.

Erst nach 20 Jahren des Bestehens entstand die Notwendigkeit einer Neukonzeption und Neugestaltung sowie einer baulichen Sanierung. Nach dreijähriger Entwicklungsarbeit wurde 2022 die neue Sammlungsausstellung auf den Grundlagen der alten Dauerausstellungen feierlich eröffnet.

Objektbeschreibung

Das Gebäude war einst ein Fabrikgebäude eines Schuhunternehmens. Es wurde im Bauhaus-Stil errichtet und ist denkmalgeschützt.

Das Museum befasst sich mit der Entwicklung der Schuhindustrie in der südwestlichen Pfalz mit Fokus auf Hauenstein. Die Ausstellungen sind in einer ehemaligen Schuhfabrik über vier Stockwerke zu begutachten. Neben technischen Aspekten der Schuhproduktion werden auch die Sozial- und Alltagsgeschichte bei der Herstellung von Schuhen dargestellt.

Die Ausstellung des Museums zeigt unter anderem die Anfänge der Schuhindustrie in Pirmasens, die auf dem Broterwerb entlassener Soldaten um 1800 basiert. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts entstand hierdurch Pirmasens als wichtigster Standort der deutschen Schuhindustrie. Diese Tatsache hatte auch Auswirkungen auf Hauenstein. Der Ort war damals eine kleine Gemeinde bestehend aus Kleinbauern und Waldarbeitern. Aus Zuliefertätigkeiten für die Pirmasenser Fabriken öffnete 1886 die Josef Seibel Schuhfabrik in Hauenstein ihre Tore. Bis 1914 wurden 20 Fabriken, die mehr als 1000 Menschen beschäftigten, gegründet. Die Zahl konnte trotz einiger begrenzenden Rahmenbedingungen (Franz. Besatzung, Wirtschaftskrise) bis 1960 zu 35 Fabriken ausgebaut werden. Aufgrund des Wandels zur Automatisierung und der Verlagerung der Produktion in andere Länder folgte jedoch eine schwere Strukturkrise der deutschen Schuhindustrie, weshalb zahlreiche Betriebe geschlossen wurden.

Das Museum enthält einen Rundgang, der an Exponaten über alle Stockwerke vorbeiführt. Im Erdgeschoss sind Anfänge der Schuhmanufaktur von 1740 bis 1918 dargestellt. Hier ist zum Beispiel eine Dampfmaschine oder die Wohnung der Angestellten einer Schuhfabrik zu sehen. Im obersten Stockwerk steht die über 3000 Paar starke Sammlung historischer Schuhwerke des Schuhsammlers Ernst Tillmann. Die historische Entwicklung der Zeit- und Sozialgeschichte der Jahre 1918 bis 1945 wird im zweiten Obergeschoss gezeigt. Hier ist unter anderem eine noch voll funktionsfähige „moderne“ Schuhfabrik zu sehen, die auch heute noch täglich in Betrieb genommen wird.

Im Stockwerk darunter zeigt das Museum den Zeitraum ab 1945. Hier sind die Auswirkungen des zweiten Weltkriegs auf die Schuhindustrie und die Art der Schuhe zu sehen. Besucher werden durch eine typische Wohnung der 1960er Jahre geführt. Außerdem ist ein komplett eingerichteter Schuhsalon vorhanden. Dort kann man sehen, wie mit einem Schucoskop mittels Röntgenstrahlen der Sitz der neuen Schuhe geprüft wurde.

Im 1. Obergeschoss befindet sich das größte Schuhpaar der Welt in der Größe 247 und der größte Schuh der Welt begrüßt als Blickfang direkt im Eingangsbereich mit einer Länge von 7 Metern, einer Breite von 2,5 Metern und einer Höhe von 4 Metern.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Das Deutsche Schuhmuseum befindet sich im südlichen Teil der Gemeinde Hauenstein in der Südwestpfalz. Das Museum befindet sich direkt südlich des Bürgerhauses im Ort. Auf der anderen Straßenseite befindet sich außerdem die Wasgau Ölmühle. Parkplätze sind reichlich vorhanden.

Literaturverzeichnis

keine Literaturangaben

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 11“ 23′ N, 7° 51“ 22′ O

Datierung:
1996

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