Geschichte
Der Albrechtsbrunnen wurde 1890 auf dem Platz vor dem ehemaligen königlichen Bezirkskommando in der Logenstraße, dem heutigen Polizeipräsidium errichtet. Nur wenige Jahre später musste der bislang namenlose Brunnen von seinem Standort weichen, denn an seiner Stelle sollte ein Denkmal zu Ehren von Otto von Bismarck erbaut werden. Dieses wurde wiederum im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen.
Im Jahr 1895 wurde der Brunnen an seinen heutigen Platz in der Bremerstraße versetzt. Seitdem trägt der Brunnen den Namen Albrechtsbrunnen. Er erinnert an König Albrecht (1248-1308), der der Stadt Kaiserslautern einst den Stadtwald schenkte. Zum Zeitpunkt seiner Umsiedlung, war der Brunnen noch eingezäunt. Er befand sich unmittelbar vor dem Waldschlösschen. Das Waldschlösschen, eine Gaststätte mit Tanzpavillon und Biergarten, wurde einige Jahre vor dem Brunnen in der Bremerstraße errichtet. Seit 1887 fanden dort regelmäßig Veranstaltungen statt und war ein beliebtes Ausflugsziel.
Heute teilt der Albrechtsbrunnen die Bremerstraße wie eine Verkehrsinsel in zwei Fahrbahnen. Seit 1984 steht der Brunnen am Rande des Stadtwaldes unter Denkmalschutz.
Beschreibung
Der Albrechtsbrunnen ist ein dreigeschossiger Schalenbrunnen mit Elementen aus der Neuromanik und der Renaissance. Er wurde 1890 vom Bildhauer und Steinmetz Heinrich Bernd geschaffen.
Der Brunnen hat einen achteckigen Sockel, der in der unteren runden Brunnenschale steht. Acht braune Säulen tragen die zweite Schale. Auf vier reich ornamentierten Säulen liegt die dritte Schale. Nur eine Säule steht auf der zweiten Schale. An dem Brunnen befinden sich Schmuckelemente in Form von Vögeln, Fabelwesen und Masken verschiedener Art. Zwölf Figurenköpfe speien aus ihren Mäulern Wasser. Es fließt über die zwei Schalenränder in die große erste Schale.
Auf der Spitze des Brunnens stand seit 1904 eine Vase. Sie wurde von Villeroy & Boch gefertigt und von einigen geachteten Bürgern der Stadt gestiftet. Da sie als unpassend galt, wurde sie dann auch bald wieder entfernt.
Der Bruder des Erbauers, Gustav Adolf Bernd, schuf im Jahr 1911 die Sandsteinplastik „Knabe mit Ferkel“, die bis heute oben auf dem Brunnen thront. Sie symbolisiert das einstige Recht, dass die Bürger die Schweine zur Eichelmast in den Wald treiben durften. Wegen seiner Plastik „Knabe mit Ferkel“ wird der Albrechtsbrunnen im Volksmund auch als „Schweinsbrunnen“ bezeichnet.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Der Albrechtsbrunnen befindet sich an der Ecke Bremer- und Kurpfalzstraße in Kaiserslautern. Gleichzeitig ist der Albrechtsbrunnen der Starpunkt des König-Albrecht-Wegs, der entlang der Grenze des Stadtwaldes führt. Der Weg ist etwa 17 Kilometer lang und durch eine rote Krone markiert.