Geschichte
Der Ort gehörte im Mittelalter und nach der Reformation zur Pfarrei Aschbach, danach war er eine Filiale der Pfarrei Trippstadt. Die Stelzenberger mussten lange Jahre zum Besuch des Gottesdienstes auf dem „Kirchenpfad“ über Langensohl und den Galgen nach Trippstadt wandern. Nachdem das Dorf die kommunale Selbständigkeit erlangt hatte, wurde auch der Wunsch nach einer eigenen Kirche laut.
Engagierte Gemeindeglieder gründeten 1953 einen Kirchenbauverein, der im Lauf von wenigen Jahren Opfer und Spenden in Höhe von 36 000 Mark zusammentrug, darunter auch die Gaben vieler katholischer Mitbürger. Ebenso gewährten die Landeskirche und die Landesregierung großzügige Hilfe, an Eigenleistung in Form von Hand- und Spanndiensten wurden rund 20 000 Mark erbracht. Die Tochterkirche, zu der an Pfingsten 1956 der Grundstein gelegt wurde, konnte im Oktober 1957 eingeweiht werden.
Objektbeschreibung
Das schöne und schlichte Gotteshaus entstand nach Plänen von Regierungsbaumeister Eugen Heußer. Das reizvolle Kirchlein ist 17 Meter lang, 11 Meter breit und aus einheimischem rotem Sandstein errichtet. Die Lage am Hang führte zu einer bewusst asymmetrischen Gestaltung der Außenansicht.
Der mächtige, 20 Meter hohe Turm ist an der Talseite in den Giebel eingefügt und stützt gleichsam den Bau. Die knappe und straffe Linienführung an der Front- und den Längsseiten knüpft an keinen der traditionellen Stile an, sondern möchte den modernen Geist unserer Zeit bekunden. Dennoch bildet das Gebäude im Dorfbild kein Fremdkörper, sondern passt sich der Umgebung weitgehend an.
Der Weg zur Kirche führt über eine geschwungene Treppe zu dem mit gehauenen Steinen umrahmten Portal. Das Innere des Gotteshauses ist einfach gehalten. Der Raum mit gefälliger Bestuhlung erhält durch große Fenster viel Licht. An der Altarwand ist ein Kreuz angebracht, das Prof. Otto Kallenbach gestaltete und stiftete. Rechts neben dem Altar steht die Kanzel, links von ihm ein wuchtiger Taufstein, für den Walter Bauer aus Erfenbach ein kunstvolles Mosaik schuf.
Im Kirchenschiff sind 160 Sitzplätze, auf der Empore weitere 40 vorhanden; die Lage am Hang ermöglichte zudem einen Gemeinderaum im Untergeschoß. Am Tag der Einweihung rief nur eine Glocke zum Gottesdienst. 1958 konnten zwei weitere Glocken aus Gussstahl feierlich eingeholt werden, so dass nun ein liebliches dreistimmiges Geläute erklingt.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Stelzenberg liegt im Landkreis Kaiserslautern und befindet sich südwestlich der Stadt. In der Gemeinde steht es auf einer Anhöhe und bildet den Mittelpunkt des Dorfes.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010)