Geschichte
Der Platz vor dem Trippstadter Rathaus, an der Einmündung der Steiggasse in die Hauptstraße, wurde in früheren Zeiten auch „Weedplatz“ genannt. Als Weed wurden früher künstlich angelegte Dorfteiche bezeichnet, die als Tränke für Vieh nach dem Weidegang benutzt wurden oder als Tummelplatz für Enten und Gänse. Den Brunnen jedoch als reine Viehtränke zu bezeichnen wäre jedoch unzureichend. Die „Weed“ vor dem Rathaus war dabei früher der größte angelegte Teich in Trippstadt.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verschwand der Brauch und neu zwei Meter tiefe Mauern sorgten dafür, dass der Teich mehr Wasser aufnehmen und somit den Bewohnern als Löschbecken dienen konnte. In Trippstadt gab es zudem die Besonderheit, dass in der „Weed“ Quecken gewaschen wurden. Der Wurzelstock dieses Unkrautes war nämlich ein beliebtes Winterfutter für das Vieh.
Durch den Bau der Ortswasserleitung verlor die „Weed“ dann gegen Ende des 19. Jahrhunderts seine Bedeutung als Löschwasserbecken. Im Jahr 1900 veranlasste deswegen der Verschönerungsverein den Bau eines Springbrunnens mit einer Wasserschale, Wasserbecken und Eisengeländer. In diesem neuen Schulbrunnen wurde dann auch das Waschen der Quecken verboten. Im Jahr 1935 wurde die Anlage jedoch verfüllt. Hinter dem Brunnen befand sich zudem das beliebte Gasthaus Spanier, ein Kolonialwarenladen und eine Bäckerei.
Objektbeschreibung
Von der früheren „Weed“ und auch dem späteren Springbrunnen ist heute nicht mehr erhalten. Die „Weed“ wurde zu einer Verkehrsinsel umgebaut, zugunsten der Anbindung der Steiggasse an die Hauptstraße. Auf dem übrig geblieben Rest befinden sich heute Sitzbänke und eine kleine Brunnenanlage.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Der ehemalige Weedplatz befindet sich in der Ortsmitte von Trippstadt, vor dem Rathaus, an der Kreuzung zwischen Steiggasse und Hauptstraße. Von der „Weed“ ist heute nichts mehr erhalten.