Geschichte
Das imposante Gebäude in der Amtsstraße wurde Mitte des 18. Jahrhunderts für einen Prinzen aus dem Hause Nassau-Weilburg errichtet. Bewohnt wurde es jedoch von einem Freiherren von Botzheim, Regierungs- und Kammerpräsident des Fürsten Carl Christian von Nassau-Weilburg (1735-1788).
Das Museum wurde 1935 eröffnet und es geht auf die Sammeltätigkeit des Gründers sowie des 1932 gegründeten „Vereins Heimatmuseum“ zurück. Während des zweiten Weltkrieges wurde das Museum ausgelagert und erst 1958 kam es zur Wiedereröffnung, jedoch in einem kleineren Gebäude in der Langstraße 15.
Im Jahr 1968, zum sechshundertsten Jahrestag der Stadterhebung, wurde die Sammlung in das ursprüngliche Haus zurückbefördert. 2010 erfolgte nach einer zweijährigen baulichen Generalsanierung und einer umfassenden Neugestaltung die Wiedereröffnung als Museum im Stadtpalais.
Objektbeschreibung
Gebäude
Der herrschaftliche Rokoko-Eckbau stammt aus dem 18. Jahrhundert und gehört zusammen mit jüngeren Bauten zu einem Gebäudekomplex, der um einen Innenhof gruppiert ist. Die bauliche Substanz wurde zu Beginn des 21. Jahrhunderts von Grund auf erneuert und modernisiert. Die Fassade des Gebäudes imponiert mit einem beigen Putz und blauen Akzenten an Sockel, an den Fenstern und am Türbogen, der mit seiner dunklen Tür aus Holz den Eingang des Gebäudes ausmacht. Die dunkle Farbe der Eingangstür sorgt für einen gewissen Kontrast. Das ausgebaute Mansardwalmdach besteht ebenfalls aus blaugrauen Ziegelsteinen.
Aus der Erbauungszeit erhalten sind heute noch das Geländer im Treppenhaus sowie das vertäfelte Musikzimmer samt Stuckdecke.
Ausstellung
Mit circa 1.800 Quadratmetern Ausstellungsfläche zählt das Museum im Stadtpalais zu den größten in ganz Rheinland-Pfalz. Anhand umfassender Kultur- und naturgeschichtlicher Sammlungen bietet das Museum vielfältige Einblicke sowohl in die Stadtgeschichte als auch in die Geschichte der Region am Donnersberg. Zu sehen sind im Museum eine Dauerausstellung, wechselnde, themenorientierte Sonderausstellungen, Vorträge zu regionalen Themen und Veranstaltungen im historischen Musiksaal. Seit 2013 besteht in diesem Raum auch die Möglichkeit sich trauen zu lassen.
Die Dauerausstellung hat ihren Fokus auf einige lokal- bzw. regionalspezifische Themen. Die Themen beinhalten die Geologie des Donnersbergs, der Wandel Kirchheimbolandens hin zur Stadt während der barocken Residenzzeit, die Burgen und Kloster des Mittelalters, Spielzeug und Wirtschaftsleben des 18. und 19. Jahrhunderts und viel mehr. Eine genaue Übersicht der Themen ist auf der Website des Museums vorhanden.
Die Dauerausstellung wurde besucherorientiert und kinderfreundlich gestaltet. Die Exponate werden durch interaktive Medienstationen ergänzt, die für alle Altersstufen geeignet sind. Spezielle Rallyes sind ebenfalls im Museum vorhanden. Diese bieten Fragen, die es zu beantworten gilt, was zur individuellen Erkundung des Museums einlädt.
Im Museum werden außerdem Stadtführungen, Museumsführungen und mehrtägige Ferienprogramme für Kinder angeboten.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Das Museum im Stadtpalais befindet sich im Zentrum der Stadt Kirchheimbolanden im Donnersbergkreis. Die Amtsstraße ist eine Abzweigung der breiten Neumayerstraße westlich des Schlossgartens der Stadt. Vor dem Gebäude selbst sind mehrere Parkplätze vorhanden. Aufgrund der historischen Bausubstanz ist das Museum in weiten Teilen nicht barrierefrei, insbesondere die Toilettenanlage.
Südlich und östlich des Museums befindet sich die Paulskirche, sowie das Schloss der Stadt samt Schlossgarten und Terrassengarten.