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Katholische Kirche in Bolanden

Am südlichen Rand der Gemeinde steht die denkmalgeschützte katholische Kirche auf dem Weitersberg. Der Bau der Kirche erforderte viel Mühe und Zusammenhalt, was die Kirchengemeinde letztlich aufbringen konnte. Somit konnten sie sich ihren Traum einer eigenen Kirche selbst erfüllen.

Geschichte

Die katholischen Bewohner von Bolanden gehörten wie die Protestanten zur Kirchengemeinde Kirchheimbolanden über das gesamte 18. und 19. Jahrhundert hinweg. Da in der Gemeinde lediglich 300 Katholiken vorhanden waren, verglichen dazu gab es 800 Protestanten, sahen die Katholiken keine Möglichkeit ein eigenes Gotteshaus erbauen zu können. Hinzu kam, dass sie auch mit materiellen Gütern nur wenig ausgestattet waren.

Die Idee kam auf einen Kirchbauverein zu gründen, was unmittelbar vom geistlichen Rat aufgegriffen wurde und so kam es zur Gründung des Vereins 1911. Mitglieder im Verein sollten die Katholiken der Dörfer Bolanden und Marnheim sein, für die ja die zukünftige Kirche gebaut werden sollte. Durch mehrere kleinere Spenden und einigen großzügigen, sowie durch die Unterstützung mehrerer Vereine konnten bis zum Jahr 1920 insgesamt 30.000 Mark gesammelt werden. Ein harter Rückschlag kam jedoch im Zuge der Inflation im Dezember 1923, nach der der Kirchbauverein plötzlich mit Nichts da stand, da das Geld seinen Wert verlor.

Im Jahr darauf  wurde eine Kirchenstiftung gegründet, um einer erneuten Spendensammelaktion eine rechtliche Grundlage zu bieten. Diese wurde ministeriell genehmigt. Im selben Jahr wurde der Kirchengemeinde von einer Landwirtsfamilie ein Bauplatz von 0,3 ha geschenkt. Drei Jahre nach der Inflation nahm der Kirchbauverein seine Tätigkeit wieder auf unter der Leitung eines neuen Pfarrers. Erneut wurden Spenden gesammelt und durch weitere Aktivitäten wie Theateraufführungen konnte bis Ende 1928 12.000 Mark gesammelt werden. Im Juli 1927 wurde der Beschluss gefasst einen Kredit von 10.000 Mark aufzunehmen um, zusammen mit dem vorhandenen Kapital von 20.000 Mark, zunächst den Rohbau erstellen zu können. Wenig später kam eine Nachricht aus Speyer, dass der Bischof einen größeren Betrag aus der Diözesansteuer zur Verfügung stelle. Den Bauplatz, der der Gemeinde übergeben wurde, vergrößerte man 1928 durch Zukauf eines Nachbargrundstückes von 0,18 ha.

Reichlich Skizzen wurden von verschiedenen Architekten für den Kirchenbau eingereicht, jedoch entschlossen sich Bischöflicher Ordinariat, die Regierung und die Kirchenverwaltung für die Vorschläge der Architekten Höllriegel und Renner. Die Baupläne wurden am 28. Mai 1929 von der Regierung genehmigt. Mit der Ausführung wurde keine Zeit mehr verloren, sodass am 22. Juli 1929 im Beisein der gesamten Kirchenverwaltung und vieler Katholiken von Bolanden der erste Spatenstich erfolgte. Bereits am 25. August konnte der Grundstein gelegt werden, wofür auch Bischof Dr. Ludwig Sebastian (1862-1943) aus Speyer anreiste, um den Bau der Kirche zu weihen. Feierlich wurde der empfangen und festlich reiste man zusammen durch den Ort bis hin zum Bauplatz, der nach einigen Liedern und Musikvorträgen durch die Predigt des Bischofs gesegnet wurde. Die Arbeiten am Bau geschahen rasch, das Mauerwerk war im Oktober vollendet, und bereits im März konnte das Innere ausgebaut werden. Die Einweihung der Kirche erfolgte am 12. Oktober 1930.

Objektbeschreibung

Die Gesamtlänge der Kirche beträgt 28,65m. Der Chor ist 4,90m lang, das Schiff hat eine Länge von 21,65m und die Länge des Vorbaus beträgt 2,10m. Der Turm über der Empore trägt ein breites Satteldach. Die Sakristei befindet sich auf südöstlicher Seite und beträgt 20m². Der Bodenbelag von Schiff und Chor besteht aus Sollnhofer Platten, wobei im Schiff bruchrauhe und im Chor feingeschliffene zu finden sind. Die Fundamente und Außenmauern bestehen aus Bruchsteinen aus dem Bolander Steinbruch, Fensterbänke und Portal sind aus schweißweilerer Sandstein gefertigt.

Die Wandflächen sind gänzlich verputzt, bis auf die äußeren Sockelflächen, die verfugt sind. Das Satteldach mit Hängewerk besteht aus schwarzwälder Holz und es ist mit Biberschwanzplatten gedeckt. Das Dachgesims ist betoniert und eine Blitzableiteranlage ist vorhanden. Die Stufen des Haupteingangs, des Chors und des Altars sind aus Kunststein, die Türen aus Eichenholz haben Kunstschmiedebeschläge. Die Deckenbalken im inneren sind sichtbar und dunkel gestrichen, während die Decken und Wandflächen einen hellen Ton besitzen. Der Hauptaltar sowie die beiden Seitenaltäre sind aus königsbacher Sandstein. Sie sind in ihrer Ausführung schlicht und einfach, dennoch wirkungsvoll. Die Altarmensen (Altartische) ruhen mittig auf einem breiten Sockel und an den Ecken auf acht bzw. je vier kleinen Säulen. Der Tabernakel besteht aus Eisen, die Flügeltüren sind ornamentiert in kunstgeschmiedetem Eisen und vergoldet.

Die Fenster des Schiffes zeigen verschiedenfarbiges, unregelmäßiges Antikglas ebenso wie die Fenster des Chors. Hier sind jedoch zusätzlich figürliche Darstellungen aus dem Leben Marias zu sehen. Die Orgel stammt aus dem Jahr 1951 und die drei Stahlglocken hängen hier seit 1964.

1961 wurde direkt hinter der Kirche ein Pfarrhaus gebaut, das heute an Privatleute vermietet wird.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Die katholische Kirche in Bolanden liegt auf einer Anhöhe gegenüber der ehemaligen Burg des Ortes. Auf dem Weitersberg, an der Straße nach Marnheim beherrscht sie das Ortsbild. Gleichzeitig bildet sie den südlichen Bebauungsrand der Gemeinde. Parkplätze sind vor der Kirche vorhanden.

 

Literaturverzeichnis

  • Generaldirektion kulturelles Erbe (2018). Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Donnersbergkreis Mainz.

Quellenangaben

Artikel-Historie

Lage:
Koordinaten:

49° 38“ 12′ N, 8° 0“ 46′ O

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
1930

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