Geschichte
Die Grundsteinlegung, der Errichtungszeitraum wie auch die Kirchweihe sind zeitlich nicht bekannt. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Sakralbau 1214. Aufgrund der gleichzeitigen Verwendung von romanischen als auch gotischen Stilmerkmalen in der Kirche, wird der Anfangszeitraum allerdings bereits auf ungefähr 1180 geschätzt. Dies war die Übergangszeit zwischen den zwei Stilepochen Romanik und Gotik.
Der Bau ist eine Filialkirche der Pfarrei Ramstein und wurde vor allem durch das Bauernvolk erbaut, welches sich zu Gottes Ehre für einen harten und anstrengenden Bau aufopferte. Ebenso wenig wie der Baumeister namentlich bekannt ist, ist auch nicht offenkundig, wer für die Fachkräfte im Bau zählte und die Kirche stiftete. Kam hierfür ein Adeliger oder doch die Kirchengemeinde auf?
Die Patronatsrechte der Kirche, die von König Friedrich II. (1194-1250) verliehen wurden, waren 1215 in den Händen des Hohenecker Ritters und Reichsschultheißen Reinhard von Lautern und seinen Erben. Fast 40 Jahre später gingen diese Rechte und Pflichten an einen neuen Besitzer über. Siegfried von Hohenecken schenkte das Gebäude dem Deutschorden, der erst wenige Jahre zuvor südlich von Weilerbach eine Ordensniederlassung gründete. In den folgenden Jahrhunderten waren die Brüder des Deutschen Ordens bis 1793 für jegliche bauliche Veränderungen und Reparaturen an der Kirche verantwortlich.
Die Zeit der Reformation (1517-1648) zog auch an Weilerbach nicht spurlos vorbei. Zwischenzeitlich wurde die Kirche als Simultankirche von Protestanten und Katholiken genutzt. Streitigkeiten über Besitzrechte zwischen den Gläubigen waren sozusagen unausweichlich. Ebenso der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) hatte für das Kirchengebäude schwere bauliche Folgen. Im Jahr 1705 erließ der Kurfürst Johann Wilhelm ein Reglement, in welchem die Kirchenteilung geregelt wurde. Die Kirche sollte von nun lediglich den Katholiken zur Verfügung stehen.
Baubeschreibung
Die katholische Pfarrkirche inmitten des Ortes Weilerbach befindet sich an einer prominenten Lage am Schnittpunkt zwei bedeutender Straßen. Von Süden nach Norden führte die Straße von Kaiserslautern über Kusel nach Trier. Eine Ost-West-Trasse verband die Städte Zweibrücken über das Lautertal bis nach Bingen. Die Kirche liegt auf einem Sandsteinhügel, von dem man einen idealen und schönen Blick auf diese wichtigen Straßen sowie das nordpfälzische Hügelland hat. Die exponierte Lage auf dem Hügel eignete sich hervorragend für den Bau eines Gotteshauses, welches zugleich als Zufluchtsort in Kriegszeiten diente.
Das Kirchengebäude weist sowohl romanische, als auch gotische Stilmerkmale auf. Wie es für die Romanik typisch ist, zeugt sie von außen über fast keine bis gar keine Zierde, weshalb ihr in der Vergangenheit und auch heute eine geringere Bedeutung beigemessen wird.
Der schlichte Bau verfügt über einen Kirchturm, deren zwei unterste Geschosse auf den Anfang des 13. Jahrhunderts geschätzt werden. Das oberste Geschoss wurde vermutlich um 1500 gebaut. Der Kirchturm diente in der Vergangenheit nicht nur als Glockenturm, sondern auch als Wehrturm in Kriegszeiten. Eine Ringmauer um den Kirchhof ließ das Kirchlein wie eine Festung wirken.
Der Chor und die Seitenkapelle verfügen über typisch architektonische Stilmerkmale der Romanik. Es ist anzunehmen, dass diese Bereiche die ältesten der Kirche sind. Während sich im Chor auch noch gotische Elemente finden lassen, wie zum Beispiel Kreuzrippengewölbe und ein dreifaches Spitzbogenfenster, ist die Seitenkapelle voll und ganz romanisch.
Das Langhaus ist jüngeren Datums als der Chor, die Seitenkapelle und die unteren Geschosse des Turms. Es wurde vermutlich während des Dreißigjährigen Krieges stark zerstört. Erst nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-1697), als es im Jahre 1697 zum Ryswicker Frieden kam, soll das Langhaus wieder aufgebaut worden sein. Aus dieser Zeit stammen vermutlich auch die quadratischen Fenster im höheren Mittelschiff. Auf Bestreben des Pfarrers Johannes Schwartz (1872-1936), wurde das Langhaus zwischen 1930 und 1932 um zwei Joche erweitert.
Im Chor hängen zwei für die Romanik typische Fresken an der Wand, die aufgrund ihres dämonischen Aussehens die dunklen Mächte abhalten sollen (apostropäische Figuren). Die sich an der Nordwand befindende Figur zeigt einen Tierkopf. Die andere an der Südwand stellt ein männliches Gesicht dar, welches eine menschliche Figur verschlingt.
Von Bedeutung ist der spätromanische Taufstein aus dem Jahr 1220, der vermutlich der älteste Taufstein der Pfalz ist. Der kelchartige aus hellem Sandstein geschlagene Taufstein verfügt über ein großes Rundbogenfries (halbkreisförmige Ornamente), schmuckes Blattornament auf dem Kapitell und einen in den Boden eingebauten Sockel.
Das Objekt „Katholische Pfarrkirche Heiligkreuz“ in Weilerbach ist ein eingetragenes Kulturdenkmal.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Weilerbach liegt nordöstlich der Stadt Kaiserslautern und ist über die Landstraßen 367 und 356 gut zu erreichen. Parkplätze befinden sich nicht unmittelbar vor der Kirche, aber fußläufigen in den umliegenden Straßen. Die katholische Kirche in Weilerbach befindet sich nur circa 250 Meter von der protestantischen Kirche in Weilerbach entfernt.