Pfälzisches Steinhauermuseum in Alsenz

Alternative Bezeichnungen: Haus Griebel

Das Pfälzische Steinhauermuseum liegt in der Ortsmitte von Alsenz. Es zeigt die Geschichte des Sandsteinabbaus und dessen Verarbeitung im Nordpfälzer Bergland.

Hintergrund

Alsenz erlebte insbesondere nach dem Bau der Eisenbahnlinie durch das Alsenztal, die im Jahr 1871 eingeweiht wurde, einen regelrechten Bauboom. Zeitgleich erlebte die einheimische Sandsteinindustrie ihre Blütezeit. Alsenzer Sandstein war wegen seiner besonderen Qualität und Haltbarkeit sehr gefragt. Er fand Verwendung bei vielen Monumental- und Repräsentationsbauten, so beispielsweise auch beim Berliner Reichstag. Im Jahr 1905 war Alsenz auf Grund seiner rasanten Entwicklung mit 2172 Einwohnern die größte Gemeinde an der Alsenztal Eisenbahnstrecke. Hunderte Menschen fanden Arbeit in den Steinbrüchen und verarbeitenden Betrieben rund um Alsenz. So hoch stieg die Einwohnerzahl danach nie wieder.

Museum

In einem für die Nordpfalz typischen Fachwerkhaus aus dem 16./17. Jahrhundert, dem sogenannten „Haus Griebel“, am Alsenzer Marktplatz gelegen, befindet sich das Pfälzische Steinhauermuseum. Nach dem Erwerb und einer umfassenden Sanierung in Höhe einer dreiviertel Million Mark wurde das Museum am 20. August 1995 eingeweiht und für Besucher geöffnet. Die Finanzierung sicherte unter anderem das Landesamt für Denkmalpflege, der Donnersbergkreis und die Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel sowie der Bezirksverband Pfalz.

Konzeptionell hat sich insbesondere der langjährige Vorsitzende und heutige Ehrenvorsitzende des Vereins, Eugen Zepp, eingebracht. Er war beruflich als Restaurator am Nationalmuseum München tätig und entstammt einem alten Steinmetz- und Bildhauerbetrieb in Alsenz. Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sorgen dafür, dass das Museum übers Jahr mit Leben erfüllt wird. Viele Leihgaben, so ein alter Gewölbeschlußstein der Sakristei der Wehrkirche Alsenz aus dem 14./15. Jahrhundert oder ein barocker Wappenschild aus dem 17. Jahrhundert sind absolute Raritäten. Das Museum beherbergt auch die größte sandsteinerne Weihnachtsbaumständersammlung weit und breit. Außerdem ist das Museum Ausgangspunkt des Steinhauer-Rundweges, auf dem Sandsteinhäuser- und -villen der ehemaligen Steinbruchbesitzer und Eigentümer der Steinhauerbetriebe besichtigt werden können. Auf dieser Route kommt man auch am Deutschen Standsteinpark in der Uferstraße vorbei.

Ausstellungsgegenstände

Das Museum erstreckt sich über drei Etagen und zeigt viele Ausstellungsstücke, wie Gerätschaften zur Sandsteinbearbeitung, eine Feldschmiede mit Amboss oder eine eingerichtete Steinhauerwerkstatt. Mehrmals im Jahr zeigt der Historische Verein der Nordpfalz, der das Museum betreut, bei öffentlichen Vorführungen, so zum Beispiel den Ferienaktionstagen der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel die verschiedenen Sandsteintechniken. Im Lapidarium des Museums, das in altem Sichtmauerwerk erhalten ist, befinden sich kunsthistorisch interessante Sandsteinexponate aus römischer Zeit, dem Mittelalter über die Neuzeit bis zur Gegenwart. Versteinerungen sind auch zu sehen, so etwa ein 250 Millionen Jahre alter Schachtelhalm in einem Sandsteinblock. Mit einem Mikroskop können Steinuntersuchungen vorgenommen werden.

Soziale Aspekte der Steinhauerindustrie sowie das Leben der Menschen, die in diesem Berufszweig tätig waren, werden anhand von Fotos und Dokumenten veranschaulicht. So gab es zum Beispiel im Jahr 1905 einen großen Steinhauerstreik. Video-Vorführungen runden die Ausstellung multimedial ab. Im Grünbereich vor dem Museumsgebäude befindet sich eine große Sammlung von Grenzsteinen aus Sandstein.

Im Dachgeschoß wird in der Galerie über den Umbau des Gebäudes zum Museum informiert. Außerdem finden dort Vorträge und Lesungen statt.

Literaturverzeichnis

  • F. Blum-Gabelmann (1997). Liebevoll gestalet (Ausgabe vom 27.08.1997) Rockenhausen .
  • Eugen Zepp (1997). Das Pfälzische Steinhauermuseum München .
  • Arno Mohr (1998). Steinhauermuseum will Zeitepoche gerecht werden (Ausgabe vom 10.06.1998) Alsenz-Obermoschel .
  • Eugen Zepp (2001). Ausstellung Fachwerkbauten (Ausgabe vom 28.06.2001) Alsenz-Obermoschel.
  • Happenberger (2012). Für Steine gab's einst Brote (Ausgabe vom 15.06.2012) Ludwigshafen.
  • Roswitha Kexel (2017). Steinhauermuseum im Guinnessbuch (Ausgabe vom 22.12.2017) Bad Kreuznach .

Quellenangaben

    Artikel-Historie

    Koordinaten:

    49° 43“ 21′ N, 7° 48“ 46′ O

    Baustil:

    Unbekannt

    Datierung:
    seit 1995

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