Geschichte
Wann in Altenglan zum ersten Mal eine Kirche gebaut wurde, ist niemandem bekannt. Vermutungen neigen dazu zu sagen, dass schon in frühmittelalterlichen Zeiten an allen Orten im Remigiusland Kirchen standen. Die Gotteshäuser wurden zunächst aus Holz errichtet, daher zerfielen sie, hinterließen keine Spuren und neue Gebäude wurden errichtet. Im zwölften Jahrhundert stand an dieser Stelle eine Kirche, die Filiale in Kusel war. Diese Kirche wird in ihrem Aussehen den Eindruck einer romanischen Kirche erweckt haben.
Diese ursprüngliche Kirche erlitt über die Jahrhunderte immer wieder große Schäden. Eine Kirchenschaffneirechnung aus dem Jahr 1633 gibt an, dass eine große und eine kleine Kirchentür angefertigt wurde und, dass das Kirchgestühl erneuert wurde. Der Dreißigjährige Krieg war zu dieser Zeit in vollem Gange und so kam es auch im Glantal häufig zu Kämpfen. Im Jahr 1630 erlitt die Kirche besonders große Schäden, als der Ort durch Truppen des Grafen Raimondo Montecucolli (1609- 1680) geplündert wurde. Bei dem Überfall wurden die Tore aus den Angeln gerissen und die Einrichtung zerschlagen und verbrannt.
Die verheerendsten Verwüstungen des großen Krieges erfolgten erst 1635. Die Schäden, die in diesem Jahr entstanden wurden, lediglich notdürftig beseitigt und die Kirche wurde dem Verfall überlassen. Daher wurde ab dem 18. Jahrhundert daran gedacht eine neue Kirche zu errichten.
So entstand die neue Kirche 1720, die noch einige Bestandteile des alten Mauerwerks übernahm. Der Rest der alten romanisch-gotischen Kirche wurde hierfür fast vollkommen abgerissen. Der Stil der neuen Kirche war der einer barocken Hallenkirche von größerem Ausmaß als das alte Gebäude. Bereits nach wenigen Jahrzehnten zeigten sich an diesem Neubau Bauschäden. Der ursprüngliche Turm auf der Rückseite der Kirche blieb zunächst erhalten, obwohl er schon zu dieser Zeit baufällig war. Schließlich wurde dieser Turm 1805 abgerissen. Geplant wurde ursprünglich einen neuen Turm zu errichten, der eine achteckige Haube haben sollte. Dieses Vorhaben wurde allerdings aufgrund hoher Kosten aufgegeben. Ein Jahr später entstand statt des Turmes der große Dachreiter über dem östlichen Dach, der auch heute noch das Wahrzeichen der Kirche ist.
Im Jahr 1873 erhielt die Kirche eine erste Orgel. Die Kirche musste auch in der frühen Moderne oft erneuert werden, vor allem in den Jahren von 1956 bis 1960. Da die Orgel aus dem späten 19. Jahrhundert nicht mehr den Erfordernissen der Zeit entsprach, wurde sie ersetzt durch eine neue Orgel hergestellt von der Firma Oberlinger in Windesheim, die im Jahr 1962 aufgestellt wurde.
Auch die Glocken der Kirche mussten ausgetauscht werden. 1952 erhielt der Turm drei neue Glocken, da die alte Glocke wegen eines Schadens ersetzt werden musste.
Objektbeschreibung
Die Kirche ist ein langegestreckter Saalbau mit einem ziegelgedeckten Walmdach in barockem Stil. Dennoch sind einzelne Elemente von romanischer und gotischer Bauweise im heutigen Kirchenbau zu erkennen. So gilt zum Beispiel die südwestliche Giebelwand samt schmalem, spitzbogigem Fenster als Überbleibsel der alten Kirche. Auch das romanische Fragment am Bogen des ersten Südfensters ist ein solches Element. Es trägt den Oberkörper einer Engelsfigur.
Die großen Fenster schließen spitzbogig und die beiden Kirchentüren zeigen ein spätgotisches Rundprofil. Das Wahrzeichen der Kirche ist der achteckige Dachreiter auf der Ostseite des Dachs, der den ursprünglichen Glockenturm ersetzte.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Altenglan liegt im Landkreis Kusel und befindet sich unmittelbar östlich der Stadt Kusel. Die Kirche steht hoch über dem Dorf inmitten des alten Friedhofs. Die Kuseler Straße führt von Kusel durch den Ort Altenglan und direkt an der Kirche vorbei. Die Kirche ist barrierefrei betretbar und Parkplätze sind in der Nähe zu finden.
