Seewoog am Leinbach

Alternative Bezeichnungen: Seeklause

Der Seewoog am Leinbach liegt westlich von Waldleiningen und war eine von insgesamt sechs Triftklausen im Leinbachtal. Die Quelle des Leinbachs entspringt nur wenige Zehnermeter weiter westlich des Seewoogs.
Heute findet man im Bereich der ursprünglichen Seeklause, einen großen aufgestauten Woog mit einigen, oberhalb des Woogs gelegenen, aufgegebenen Teichen. Ob es sich hierbei um die im ehemaligen Triftinventar genannte Seeklause handelt, kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden.

Geschichte

Die Entstehung vieler Wooge in der Westpfalz ist auf die Nutzbarmachung von Gewässern des Pfälzerwaldes zum Transport von Scheitholz zurückzuführen. So auch der Seewoog, der im Jahr 1820 angelegt wurde. Die Wooge dienten zur damaligen Zeit der Versorgung holzarmer Gegenden am Rande des Pfälzerwaldes. Dazu gehörten unter anderem auch die Städte Bad Dürkheim, Neustadt an der Weinstraße und Landau, die unter anderem über den Leinbach versorgt wurden. Etwa 1 bis 1,75 Meter lange Holzblöcke wurden dabei über den Leinbach getriftet. Das Holz wurde an seinem Bestimmungsort vor allem als Brennholz verwendet. Die Holztrift wurde bis ins späte 19. Jahrhundert betrieben.

Der Ausdruck „Klause“ ist auf die damalige Zugehörigkeit der Pfalz zu Bayern (1816-1946) zurückzuführen. Eine alternative Bezeichnung für den Seewoog ist deshalb Seeklause.

Objektbeschreibung

Am Seewoog bei Waldleiningen können heute keine ehemaligen Bauwerksteile, die auf den früheren Triftbetrieb hinweisen würden, nachgewiesen werden. Demnach wurde von Koehler et al. (2011) die Vermutung aufgestellt, dass in dem Bereich um diese Klause ein umfangreicher Umbau stattgefunden haben muss. Bei der Seeklause handelte es sich ursprünglich um einen Woog im Nebenanschluss, bei dem nicht das gesamt Wasser des Baches aufgestaut wurde, sondern nur Teile davon außerhalb des eigentlichen Gewässerbettes. Er hatte die Funktion einer Sammelklause inne und diente demnach der Sicherstellung der erforderlichen Wassermenge zur Holztrift durch das Anstauen von Wasser, das folglich gezielt zur Trift abgegeben werden konnte. Zum Triftinventar muss ein Absperrbauwerk in Fiorm eines Erddammes gehört haben, um das Wasser aufzustauen. Der Wasserauslauf wurde über einen Grundablass geregelt.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Seewoogs, auf der anderen Straßenseite der L 504, befindet sich der Ritterstein Nr. 138 mit der Inschrift „Seewoog“, der als Orientierungspunkt dient und auf die Lage und Existenz des Wooges hinweist.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Der Seewoog ist über die B 48 und die L 504 in Richtung Waldleiningen erreichbar. Aus dieser Richtung kommend liegt der Woog etwa 250 Meter vor dem Ortseingang von Waldleiningen auf der linken Straßenseite.

Literaturverzeichnis

  • Koehler, G., Frey, W., Schindler, H., & Hauptlorenz, H. (2011). Konzept zur ökologischen Bewertung und Entwicklung der Wooge im Biosphärereservat Pfälzerwald. Aaachen.

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 23“ 50′ N, 7° 52“ 41′ O

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
1820

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