Geschichte
Die Gemeinde Göllheim war im 15. Jahrhundert durch eine spätmittelalterliche Ortsbefestigung umgeben. Ob diese ausschließlich aus Wällen und Gräben bestand oder aus einer Mauer konnte bis heute nicht genau geklärt werden. Gesichert ist jedoch, dass die Befestigung aus ursprünglich fünf Türmen und mehreren Toren bestand. Von den Toren sind heute nur noch das Kerzenheimer- und das Dreisener Tor übrig geblieben. Der um 1450 erbaute Ulrichsturm ist der einzig erhaltene Turm der ehemaligen Befestigung. Die übrigen vier Türme wurde Anfang des 19. Jahrhundert abgerissen. Der Ulrichsturm im Norden der Siedlung war wahrscheinlich ein Schutz gegen Plünderer. Den Verlauf der gesamten mittelalterlichen Befestigungsanlage ist heute immer noch auf Luftaufnahmen um den alten Ortskern zu erkennen.
Baubeschreibung
Vier der fünf ehemaligen Türme der Ortsbefestigung waren Rundtürme, nur der sogenannte Barbaraturm war fünfeckig. Der Ulrichsturm gehörte zu den Rundtürmen, der aus unterschiedlich großen Steinen aus Rotsandstein erbaut wurde. Untersuchungen ergaben, dass das Mauerwerk früher mindestens einen Meter bis 1,50 Meter höher war, so ergab sich eine Gesamthöhe von 11,00m bis 12,00m. Im unteren Teil des dreigeschossigen Turms ist das Mauerwerk durch sieben Schießscharten – abwechselnd Maul- und Schlüsselscharten- sowie durch drei Geschosse durchbrochen. Im oberen Teil erkennt man ein kleines Fenster sowie eine Schlüsselscharte , abgeschlossen wird der Turm durch ein Bogenfries. Auf dem Turmdach befindet sich eine Wetterfahne in der Form eines Hundes. Dieses Motiv nimmt Bezug auf ein altes Wahrzeichen von Göllheim: Einen hinablaufenden Hund an der Wand des Ulrichsturms.
Der Ulrichsturm ist eine eingetragenes Kulturdenkmal im „Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Donnersbergkreis“.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Göllheim ist die fünftgrößte Ortsgemeinde im Donnersbergkreis und Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde. Der Ulrichtsturm befindet sich im Nordosten des Ortes am Rand des Siedlungsgebiets, hinter der Bergstraße.