Schlachtenturm auf dem Mühlberg in Morlautern

Der im Jahr 1896 errichtete Schlachtenturm auf dem 328 Meter hohen Mühlberg liegt am südwestlichen Rand des Ortes Morlautern nördlich der Stadt Kaiserslautern. Der 8,50 Meter hohe Turm aus rotem Sandstein wurde zur Erinnerung an die dreitägige Schlacht im November 1793 in Morlautern errichtet.

Geschichte

Der Schlachtenturm wurde in Erinnerung an die dreitägige Schlacht im November 1793 zwischen den französischen Revolutionstruppen unter General Lazare Hoché (40.000 Mann) und die preußischen und sächsischen Truppen unter Herzog von Braunschweig (21.000 Mann) errichtet. Im November 1793 stürmten französische Truppen gegen die preußischen Schanzen, die zwischen dem Dorf Morlautern und dem umliegenden Wald errichtet waren. Diese Schlacht war eine der wenigen Schlachten, die die Preußen und Sachsen gegen die Franzosen gewannen.

In der Schlacht verloren etwa 3.000 Franzosen ihr Leben. Die Leidtragenden waren aber vor allen die Bewohner Morlauterns, die nicht nur ihr Hab und Gut, sondern viele auch ihr Leben verloren haben.

Trotz der Niederlage gelang es General Hochè am 28. Dezember in Landau die eingekesselten Truppen von General Coustine zu befreien. Unter Generale Hochés Führung wurde die über ein Jahr andauernde Exklave durch die Preußen in Landau beendet. Im Jahr 1794 hatte das französische Revolutionsheer in der Pfalz gesiegt.

Die Schlacht bei Morlautern ging in die Geschichte ein, weil die Erfahrung des alten Herzogs von Braunschweig gegen die Leidenschaft des jugendlichen General Lazare Hoché, dessen Truppen zahlenmäßig weit überlegen waren, siegte. Zehn Jahre später, im Herbst 1804, besuchte der frisch gekrönte Kaiser Napoleon seine Truppen in der Pfalz im nun französischen „Departement du Mont-Tonnerre“. Als er am 5. Oktober das Schlachtfeld besuchte, erkannte er sofort die fehlerhafte Feldführung Hochés und machte ihm deshalb große Vorwürfe.

Baubeschreibung

Im Jahr 1893 errichtete die einheimische Bevölkerung auf einer Anhöhe des Dorfes zur Erinnerung einen Schlachtenturm, der heute als das Wahrzeichen von Morlautern gilt. Zuerst stand ein Turm aus Holz auf der Anhöhe bis 1893, 100 Jahre nach der Schlacht, einer neuer Turm aus Buntsandstein angefertigt wurde.

Bei dem heutigen Turm handelt es sich um ein achteckiges Gebäude aus rotem Sandstein, dessen Kanten durch hervorstehende Quader geschmückt sind. Der Bau weist eine rundbogige Tür und schmale Fenster auf, in das Mauerwerk wurden an verschiedenen Stellen Kanonenkugeln eingelassen. Im Innern des 8,50 Meter hohen Turms führt eine Wendeltreppe mit 35 Stufen zu einer Aussichtsplattform auf 7,50 Meter Höhe, die einen herrlichen Rundblick zum Pfälzerwald und die Stadt Kaiserslautern bietet. Zwei Orientierungstafeln bezeichnen die Ortschaften und die markanten Punkte der Umgebung; ein kleiner Mast auf dem Rondell trägt eine Wetterfahne.

Eine gusseiserne Tafel über dem Eingang des Schlachtenturms erinnert mit folgender Inschrift an die blutige Schlacht:

 „Schlacht vom 28., 29. und 30 November 1793. Nach hartnäckigen, blutigen Kämpfen werden die Franzosen unter General Hoche von den Preußen und Sachsen unter Herzog Carl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig und General von Kalkreut in´s Thal hinabgeworfen.“

1993 fand anläßlich des 200. Gedenktages der Schlacht von Morlautern eine Veranstaltung statt, bei der Karl Scherer, der damalige Leiter des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, die Gedenkrede hielt. Außerdem wurde eine Tafel mit der Inschrift enthüllt:

„Den Toten zur Ehr, den Lebenden zur Mahnung. Plus jamais la guerre. Nie wieder Krieg!“

Zur Erinnerung an die dreitägige Schlacht findet alljährlich im Juli in Morlautern das Turmfest statt.

Der Turm ist das heutige Wahrzeichen Morlauterns und steht unter Denkmalschutz (Generaldirektion Kulturelles Erbe, Stadt Kaiserslautern, S. 19).

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Man erreicht das Monument über die Turmstraße des Ortes bei einer nahegelegenen Gärtnerei kann man den Schlüssel zu dem Bauwerk ausleihen. Der Turm steht auf einem eingezäunten Platz, der von Büschen und Bäumen umgeben ist. Eine direkte Anfahrt des Turms ist mit dem PKW möglich. In Morlautern ist dem Hinweisschild in Richtung Schlachtenturm zu folgen. Wer die Plattform des Turms besichtigen will, bekommt den Schlüssel für das Turmtor vom Morlauterer Ortsvorsteher.

(Karlheinz Schauder, 2006-2010)

Literaturverzeichnis

  • Lademann, W. (2011). Beste Aussichten – Wanderwege zu den Aussichtstürmen in der Pfalz. Kaiserslautern.
  • Lehmann, G. (2005). Aussichtstürme im Pfälzer Wald. Lambrechter Heimathefte. Lambrecht.
  • Schauder, Karlheinz (2006-2010). Serie " Türme im Landkreis ". Erschienen in der "Rheinpfalz" o.O.

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 27“ 56′ N, 7° 45“ 25′ O

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
1893

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