Wartturm auf dem Wingertsberg bei Albisheim

Alternative Bezeichnungen: Feuerwehrturm, Warteturm

Auf dem 265 Meter hohen Wingertsberg (auch Wartberg genannt) im Rheinhessischen Hügelland liegt 800 Meter nördlich von Albisheim der Wartturm. Dieser 10 Meter hohe Turm wurde wahrscheinlich zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert erbaut. Erstmals urkundlich erwähnt wurde er 1551 unter dem Begriff „Warte“; ein weiteres Mal 1725 unter „Alte Warte“.

Geschichte

Im Mittelalter wurde der Turm in die Albisheimer Wehranlage, bestehend aus Gräben, Mauern und Pforten integriert. Als Standort wurde bewusst nicht der höchste Punkt des Wingertsberges gewählt. Von der gewählten Position hatte man einen perfekten Blick in Richtung alter Frankenstraße, die durchs Tal verlief, und der alten Heerstraße, die von Göllheim kommend über den Hungerberg und den Osterberg zum Rhein führte.

Vermutlich stand der Wartturm in Albisheim mit den Türmen in der näheren Umgebung in enger Beziehung, indem er mit diesen ein „Beobachtungs- und Frühwarnsystem“ bildete, zum besseren Schutz und zur besseren Verteidigung vor Feinden. Die Turmwärter verständigten sich mit Hilfe von optischen Zeichen, Rauchwolken oder Feuerzeichen und meldeten so Gefahr. Die ehemalige Meldefunktion erlosch mit dem im Zuge der Erfindung des Schießpulvers einhergehenden Wandel der Kriegsführung, wodurch die Türme ihren Sinn verloren.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Turm mehrfach nach Wetter- und Kriegsschäden repariert. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Turm stark reparaturbedürftig. Da die Behörden nur einen geringen Anteil der Reparaturkosten trugen, wurde Geld bei den Bewohnern gesammelt, wodurch die Unkosten von 444 Gulden und 10 Kreuzern gedeckt werden konnten. An einem Julisonntag 1862 wurden die abgeschlossenen Sanierungsarbeiten mit dem Wartturmfest gefeiert.

Am schlimmsten traf es den Turm 1977, als ein Blitzschlag bei einem schweren Wintergewitter die zum Eingang führende Treppe so sehr beschädigte, dass der Zugang zum Turm nicht mehr möglich war. Die Bürger Albisheims stellten daraufhin finanzielle Mittel zum Wiederaufbau des Turms zur Verfügung. Der Schaden konnte durch die Mitarbeit der Freiwilligen Feuerwehr sowie von zahlreichen freiwilligen Helfern behoben werden. Zusätzlich konnte der Turm gründlich renoviert werden und die Umgebung neu mit Tischen, Bänken und einem Unterstellraum gestaltet werden.

Der Turm ist meist verschlossen und kann nur am Feuerwehrfest besichtigt werden. Es lohnt sich jedoch bereits die Aussicht vom Vorplatz des Turms.

Baubeschreibung

Der Rundturm hat einen Durchmesser von drei Metern. Die Baugrundlage für den Turm mit kreisrundem Grundriss lieferte der Kalkstein aus der Umgebung. Das unregelmäßige Mauerwerk besteht aus hellgelbem Bruchstein und die Krone ist weiß verputzt. Ein vorspringender Zimmerkranz aus Ziegelstein und die Freitreppe stammen aus dem 19. Jahrhundert. Etwa fünf Meter über dem Boden erkennt man drei kleinere und einen größeren Fensterrahmen. Letzterer war vermutlich vor dem Treppenbau Einstiegsloch auf der Südostseite.

In 8 Metern Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform, von der sich eine schöne Aussicht in das Zellertal, in die Rheinebene und zum Donnersberg bietet.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Der Wartturm liegt inmitten landwirtschaftlicher Nutzflächen zwischen Albisheim und Gauersheim. Eine Parkmöglichkeit bietet sich an der L447 zwischen den beiden Ortschaften etwa auf der Höhe des Fernmeldeturms. Von dort aus führt ein Wirtschaftsweg zum Turm (500 Meter).

Von Albisheim führt der Nibelungenwanderweg mit der Markierung Gelbes Quadrat in 2,5 Kilometern zum Turm.

Literaturverzeichnis

  • Lademann, W. (2011). Beste Aussichten Kaiserslautern.
  • Lehmann, G. (2005). Aussichtstürme im Pfälzer Wald. Lambrechter Heimathefte. Heft 3. Lambrecht.

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 39“ 7′ N, 8° 5“ 4′ O

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
1350 - Heute

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