Geschichte
Der Tivoli-Park in Höheischweiler -ein Familienunternehmen- wurde im Jahr 1979, ohne rechtskräftige Genehmigung, eröffnet. Bei seiner Eröffnung war der Tivoli-Park bei Pirmasens einer der spektakulärsten Freizeitparks in Deutschland. Er lockte mit seinen Attraktionen Besucher aus ganz Deutschland, aber auch aus Frankreich, Luxemburg und Belgien, in die Südwestpfalz. In den ersten drei Monaten kamen bereits 175 000 Besucher in den Park, sodass die damals erst gebaute A8 und die B10 mehrere Tage überlastet waren.
Der Betreiber Claus Helmut Wagner schaffte damals ein einmaliges Angebot in einem Freizeitpark. Er erbaute eine Original-Westernstadt mit Rodeoplatz, Saloon und Westerntheater, in dem in den 80er Jahren auch namenhafte internationale Musikgrößen auftraten. Der Zirkus in dem Freizeitpark war ein Treffpunkt für zahlreiche internationale Zirkusartisten, wie Evelyn Althoff. Außerdem kamen immer wieder viele Stars in den Park, wie „Cindy & Bert“ oder „Freddy Quinn“ und er diente als Kulisse für zahlreiche TV-Produktionen. Eine weitere Attraktion des Parks stellte eine der ersten Sommerrodelbahnen dar. Aber auch das große Tigergehege, ein Affenhaus und die indischen Elefanten, eine Kuh mit sechs Beinen sowie ein Schaf mit zwei Köpfen (welches damals von einem Bauern abgegeben wurde) lockten zahlreiche Besucher in den Park. Der Tivoli-Park war auch immer wieder in den bundesweiten Medien durch die zahlreichen Tigertaufen durch Prominente oder die entlaufenen Berber-Affen. Der Park war eine echte Attraktion für die Südwestpfalz, jedoch kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen um Baugenehmigungen zwischen der Familie Wagner und der Kreisverwaltung. Es begann ein jahrelanger politischer und juristischer Streit und sogar zu Betrugsvorwürfen, einstweiligen Verfügungen und einer Straßenblockade mit den Zirkuselefanten. Im Jahr 1986 wurde der Gründer des Parks Claus Helmut Wagner schließlich zu zwei Jahren Haft verurteilt. Im selben Jahr wurde der Tivoli-Park aus wirtschaftlichen Gründen endgültig geschlossen.
Der Zeitzeuge Dieter Bischoff, der ehemalige Marketingleiter des Tivoli-Parks, wollte sich jedoch nicht mit der politischen Antwort zufriedengeben. Durch Recherchen, Jahre nach der Schließung des Parks, fand er heraus, dass nur wenige Kilometer entfernt, bei Clausen, über 100 000 US-Giftgas-Granaten gelagert waren. Seiner Theorie nach war der Park den Amerikaner ein Dorn im Auge. Der Park hätte erst gar nicht gebaut werden dürfen, denn die Amerikaner wussten, dass sie die Granaten irgendwann abtransportieren müssen. Der geöffnete Park und sein großer Besucherandrang, mit verstopfen Straßen, stellte deswegen eine zu große Hürde dar. Trotz des geschlossenen Parks gestaltete sich der Abtransport im Jahr 1990 als sehr schwierig.
Reste der Westernstadt stehen noch heute in dem längst geschlossenen Park. Im Jahr 2019 brannte das ehemalige Löwengehege und die Gaststätte jedoch vollkommen ab. Der neue Eigentümer des Geländes, Patrick Wagner, möchte das Gehege jedoch wieder aufbauen und darüber ein Hotel mit acht Zimmern einrichten. Jedoch muss, wie schon zu Zeiten des Tivoli-Parks, die Straße ausgebaut werden, um den Infrastrukturanforderungen zu genügen.
Objektbeschreibung
Auf dem Gelände des Tivoli-Parks stand am Anfang zuerst ein Aussiedlerhof, welcher dann über die Jahre zu einem Gestüt umgewandelt wurde. Als danach der Tivoli-Park geplant wurde, wurde beispielsweise die Alte Reithalle zu dem später sehr beliebten Westerntheater umgebaut. Der Park eröffnete dann im Jahr 1979. Er bot ein damals einmaliges Angebot in einem Freizeitpark auf 175 000 Quadratmeter Fläche.
Dazu zählten ein Originales-Westerndorf mit Saloon, Rodeoplatz, Stallungen und einem Westerntheater aber auch ein Zirkus (mit originalgetreu restaurierten Zirkuswagen), ein Liliputanerdorf und ein Märchenschloss sowie ein Sagenwald. Eine weitere Attraktion stellten die verschiedenen Tiergehege dar. Dazu zählten ein Affenhaus, ein Tiger- und Löwengehege sowie indische Elefanten. Außerdem existierte eine Hochstraße, die früher über das Tigergehege führte. Als weiteres Angebot bot der Park außerdem eine der ersten Sommerrodelbahnen überhaupt, sowie einen Kinderspielplatz, mehrere Restaurants, eine Discotheke sowie ein Hotel.
Der Tivoli-Park würde im Jahr 1986 geschlossen. Heute sind noch einige Reste des Westerndorfs erhalten, sowie die Hochstraße, die über das Tigergehege führte. Im Jahr 2019 brannte das ehemaligen Löwengehe sowie einige Gebäude ab. Der neue Eigentümer will das Gehege wieder aufbauen sowie ein kleines Hotel darauf errichten.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Der ehemalige Tivoli-Park liegt in Höheischweiler, einer Ortsgemeinde im Landkreis Südwestpfalz. Der ehemalige Park liegt im Süden der Gemeinde und einige Straßenschilder in der Umgebung weisen noch auf den ehemaligen Park hin.