Hinkelstein bei Otterberg

Alternative Bezeichnungen: Kriemhildstein, Walastein, Hünenstein

In prähistorischer Zeit, vor knapp 3000 Jahren, wurde der Hinkelstein in Otterberg anlässlich des eiszeitlichen Totenkults errichtet. Über Jahrhunderte markierte er zwei Altstraßen bei Otterberg. Im 18. Jahrhundert wurde jeweils rechts und links neben dem Hinkelstein ein Grenzstein platziert. Alle drei Felsen befinden sich heute noch an Ort und Stelle und kennzeichnen drei zusammentreffende Gemeindegrenzen.

Objektbeschreibung

Einst kreuzten sich etwa einhundert Meter vom Hinkelstein entfernt zwei Altstraßen. Er war umgeben von bedeutenden Hügelgräbern aus der späten Hallstatt- und La Tene-Zeit (800 v. Chr. – 0). Der Hinkelstein wurde ursprünglich für kultische Zwecke errichtet. Zu dieser Zeit wurde der 2,2 Meter hohe und 1,5 Meter breite Sandstein mit einfachen Hilfsmitteln aufgerichtet. Er ist weder mit einer Inschrift noch mit Markierungen versehen. Der bauchige Felsen wurde in einer dafür vorbereiteten Sandgrube positioniert.

Den an den beiden Altstraßen vorbeikommenden Menschen diente der Felsen als weithin sichtbares Zeichen, dass sie sich an einer geweihten Stätte befinden. In der Römerzeit wurde die Altstraße weiterhin genutzt und ausgebaut. Der Hinkelstein blieb allerdings unberührt, blieb bild- und inschriftlos und hatte für die Römer keine kultische Bedeutung. In einer Urkunde aus dem neunten Jahrhundert wird zum ersten Mal der Hinkelstein unter dem Begriff „Walastein“, dass so viel wie „Römerstein“ bedeutet, erwähnt. Dieser urkundliche Tauschvertrag aus dem Jahr 891 belegte den Grenzsteincharakter des Otterberger Hinkelsteins.

Der Hinkelstein bei Otterberg spielte über die Jahrhunderte hinweg eine wichtige Rolle als Grenzmarkierung. So orientierte sich an ihm vom Mittelalter bis heute die Grenzführung. Als offizielle Grenzsteine dienten später die rechts und links daneben positionierten Dreimärker. Diese beweisen, dass am Hinkelstein bis zur Französischen Revolution (1789) die Territorien Falkenstein, Schallodenbach und die Kurpfälzer Herrschaft aufeinandertrafen. Der linke Dreimärker trug einst die Inschrift „Falkenstein“ und ist heute nur noch als Stumpf zu erkennen. Der rechte Grenzstein ist noch sehr gut erhalten und man erkennt darauf den Otterberger Abtstab. Noch heute treffen dort die Grenzen der Gemeinden Höringen, Heiligenmoschel und Otterberg aufeinander. Der Hinkelstein markiert nicht nur die Gemeindegrenzen, sondern auch die Grenze des Landkreises Kaiserslautern und des Donnersbergkreises.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Der Hinkelstein in Otterberg ist Teil der grün markierten und 40 Kilometer langen Route des „Hinkelsteinweges“. Er befindet sich an einem Wanderweg etwa drei Kilometer nördlich von Otterberg und etwa einen Kilometer südöstlich von Schneckenhausen. Etwa auf halber Strecke der L387 zwischen Otterberg und Höringen führt ein betonierter Weg in den Wald hinein. Dort kann man das Auto abstellen und die restliche Strecke zu Fuß gehen.

Literaturverzeichnis

  • Alfons Müller (2002). Der Kriemhildstein: Wächter am Schnittpunkt dreier Grenzen. Serie: Heilige Steine (12 und Schluss). In: Die Rheinpfalz, Ausgabe vom 02.06.2002 Otterberg.

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 31“ 56′ N, 7° 46“ 17′ O

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
891

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