Geschichte
Die Kelten der Region bauten in der La-Téne-Zeit (etwa 400 v. Chr.) auf dem Kreimberg eine Fliehburg mit Ringwall, um einen gesicherten Rückzugsort vor Kriegsangriffen zu besitzen. An der gleichen Stelle entstand in der Zeit um 260 n. Chr. eine römische Bergsiedlung. Die Römer errichteten ein Bergkastell auf dem Kreimberg, welches aber um 353 bei einem Alemanneneinfall zerstört wurde. Bei Grabungen gegen Ende des 19. Jahrhunderts fand man je ein Steintor im Osten und im Westen sowie Mauerreste und Gebäudespuren. Weitere Keramikfunde geben Hinweise auf eine Besiedlung bis in das 5. Jahrhundert. Aus den wenigen Steinfunden und Bausteinen des Kastells errichtete der Heidenburgverein im Jahr 1901 eine circa fünf Meter hohe Aussichtswarte, die einen schönen Blick in das Lautertal und nach Wolfstein bietet. An der Warte sind noch heute römische Steininschriften, wie „MATER…“ (Mutter) zu erkennen, sowie ein Steinrelief, welches wahrscheinlich einen springenden Hirsch mit einer sitzenden Person darstellte. Außerdem sind die Überreste der keltischen Ringwälle noch gut auf dem Gelände zu erkennen. Das gesamte Plateau ist heute Denkmalzone, da die Gefahr bestand, dass der örtliche Steinbruchbetreib die historische Stätte abgetragen hätte.
Baubeschreibung
Die Heidenburgwarte entstand aus den Bausteinen eines 353 n. Chr. zerstörten römischen Bergkastells. Die heutige Warte steht auf dem 390 Mether hohen Kreimbach und ist fünf Meter hoch. Eine Aussichtsplattform der Warte ist über zwölf Stufen zu erreichen. Noch heute erkennt man in den Mauern römische Werk- und Bildsteine sowie Überreste von dem keltischen Ringwall. Im Inneren der ehemaligen Befestigungsanlage hat der Heidenburg-Verein einen Waldfestpfalz mit einer Hütte angelegt.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die Heidenburgwarte befindet sich etwa 0,8 Kilometer nördlich von Kreimbach-Kaulbach, oberhalb des Diorit-Steinbruches auf der 390 Meter hohen abgeflachten Kuppe des Kreimbergs.
Parken kann man bei der Gaststätte „Zum Speerling“ am alten Bahnhof in der Hauptstraße. Von dort führt ein Fußweg zur Burg, man kann entweder dem Fahrweg folgen oder den etwas kürzen Weg mit dem blauen Wegekreuz.