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Burgruine Heidelsburg bei Waldfischbach-Burgalben

Die Burgruine Heildesburg auf dem Fröhnersberg bei Waldfischbach-Burgalben entstand in mehreren Phasen der Siedlungstätigkeit im Laufe der Geschichte. Hierbei gehen die ersten Spuren einer Siedlung bereits auf die La-Tène-Zeit gegen 400. V. Chr. zurück, als sich hier vermutlich ein Keltenstamm niedergelassen hatte. Anschließend nutzten die Römer das Areal einige Jahrhunderte lang aufgrund der strategischen Lage bis zur Zerstörung der Festungsanlage. Die Reste der Anlage bilden heute eine eingetragene Denkmalzone.

Geschichte

Die ersten Spuren der ehemaligen Burg auf dem Plateau des Dreisommerberges (Fröhnerberg) stammen aus der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts n. Chr. Das Areal zeigte jedoch schon Siedlungstätigkeiten aus früherer Zeit. Der Felssporn auf dem südlichsten Ausläufer des Berges war einst sehr begehrt, trotz seiner einsamen Lage, da in der Nähe die wichtige Handelsstraße nach Innergallien verlief. Daher stammen die ersten Funde bereits aus der La-Tène-Zeit im 5. Jahrhundert v. Chr. und belegen eine keltische Siedlung. Man vermutet, dass der keltische Stamm der Mediomatriker eine befestigte Höhensiedlung auf dem Berg errichtete. Überreste aus dieser Zeit sind heute noch vorhanden.

Die zweite Phase der Besiedlung ist auf die Römer zurückzuführen, die den Ort dann von ca. 70 v. Chr. bis in die Spätantike nutzten. Das Areal diente vermutlich zunächst als „Saltuarierstation“. Ein Saltuarier war im lateinischen ein Waldwächter. Dieser war für die Bewirtschaftung und Verwaltung dieses römischen Waldbereichs zuständig. Hierfür sprechen einige Funde bei Ausgrabungsarbeiten, so z.B. die Inschrift „T. Publici Terti Saltuari“. Weiterhin diente das Areal bis zum Ende des 3. Jahrhunderts auch als römische Begräbnisstätte, bevor dann in den Jahren 260 bis 275 n. Chr. die erste spätrömische Siedlungsphase begann, bei der auf den Ruinen der keltischen Siedlung die ersten Befestigungen errichtet wurden. Weitere Funde bei den Ausgrabungen um 1900 lieferten weitere Rückschlüsse auf mögliche Nutzungen zur römischen Zeit. Funde von Wagenbauteilen wie Nabenringe, Ketten und Dreichsennagel sowie Steinmetzwerkzeuge und Werkzeuge zur Holzbearbeitung lassen vermuten, dass die Siedlung zu Zeiten der Römer als römische Straßenstation diente. Diese Annahme wird im Sinn gestärkt aufgrund der Lage des Areals an einer Römerstraße. Weitere Funde von Pflugschar, Werkzeugen zum Schärfen von Sensen sowie Kuhschellen, Schafscheren und Wollkämmen lassen auf ackerbauliche Nutzung und Viehzucht rückschließen.

Am Anfang des 4. Jahrhunderts fand ein fortifikatorischer Ausbau der Siedlung statt um die dauerhafte Bewohnung des Areals zu ermöglichen. Im Zuge dieses Ausbaus entstand eine Schildmauer unter Verwendung der steinernen Grabmäler der ehemaligen Der Ausbau zur Festungsanlage erfolgte zur Zeit von Kaiser Konstatin I. (Konstatin der Große, 270-337 n. Chr.). Es entstand also eine befestigte Straßenstation entlang der Römerstraße Bad Dürkheim nach Innergallien. Man vermutet, dass die Heidelsburg mit der Römerstraße durch eine heute nicht mehr vorhandene Straße verbunden war. Somit bot die Festungsanlage für Reisende Gelegenheit zur Rast und Reparaturen an Fahrzeugen. Ca. im Jahr 352 n. Chr. kam es zur Zerstörung der befestigten Höhensiedlung durch vorstoßende Alemannen, weswegen sie in der Folge aufgegeben wurde.

Um die Mitte des 14. Jahrhunderts verkaufte der Homburger Graf, in den dessen Besitz die Gegend war, die Hälfte des Felsens Bunenstein, auf dessen Areal sich die Höhensiedlung befand, im Gericht Waldfischbach an den Grafen von Zweibrücken. Dieser wollte den Felsen mit einer Burg bebauen und am Fuße der Anhöhe eine Stadt gründen. Lediglich die Heidelsburg wurde im Nachgang errichtet, eine Stadt am Fuße des Berges wurde nicht realisiert. Der Name der Heidelsburg geht zurück auf den Begriff der „Heiden“ und entstand erst im Mittelalter, als der Bau bereits seit Jahrhunderten verfallen war. Der ursprüngliche Name ist nicht überliefert.

Die Ausgrabung der Burgruine begann ab dem Ende des 19. Jahrhunderts durch Prof. Christian Mehlis (1850-1933). Fortgeführt wurden diese ab 1927 durch Dr. Friedrich Sprater (1884-1952).

Objektbeschreibung

Von der ehemaligen Festungsanlage sowie den vorherigen Siedlungen sind heute lediglich einzelne Überreste vorzufinden. Die Anlage befand sich in einer strategisch günstigen Lage aufgrund der natürlichen Gegebenheiten, die dementsprechenden Schutz vor möglichen Angreifern boten. Jeweils auf der Ost- und Südseite des Plateaus bilden bis zu 15m hohe Sandsteinfelswände ein natürliches und unüberwindbares Hindernis. Auch die Nordseite ist durch zwei natürliche Geländeeinschnitte geschützt. Der Hang der Westseite hat eine signifikante Neigung von 40°, wodurch die Annäherung von dieser Seite ebenfalls erschwert wurde.

Der natürliche Schutz der Nord- und Westseiten wurde durch technische Bauwerke ergänzt, um so eine ovale Burganlage zu kreieren. An der Nordseite wurde eine Schildmauer aus Steinquadern und an der Westseite eine 3m hohe Mauer mit Toreingang sowie eine Palisadenwand aus Holz erbaut. In den Steinquadern des Toreingangs sind der Toranschlag und Löcher eines zweiflügeligen Tores zu erkennen. Weiterhin wird vermutet, dass über dem Torbau ein Turm vorhanden war. Der Zugang auf östlicher Seite gelang über einen schmalen Felsdurchlass, in welchem heute noch Löcher für Balken eines Tores zu erkennen sind. Diese sind jedoch auf ein späteres Datum zu datieren. Anhand des Verlaufs der Balkenlöcher wurde die Vermutung getroffen, dass auf dem Plateau vermutlich Vieh eingesperrt war, somit diente die Verriegelung des Seitenzugangs vermutlich nicht der Verteidigung.

Während den ersten Ausgrabungsarbeiten wurde eine Grabplatte aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. gefunden, die einen Mann mit einer Axt und eine Frau mit einem Korb abbildet. Die Axt war das Symbol des Saltuarius, also des Forstverwalters, dies verweist also auf seine Amtsgewalt als Waldwächter des Areals. Dies ist das älteste bekannte Indiz für Waldverwaltung in der Spätantike auf germanischem Boden, daher wird die Heidelsburg in Werbematerialien oft auch „das älteste Forstamt Deutschlands“ betitelt. An der Stelle des Fundes der Grabplatte im Bereich der zerstörten Ostmauer ist heute eine Replik dieser Grabplatte vorzufinden. Das Original befindet sich im Historischen Museum der Pfalz zu Speyer. Im Heimatmuseum von Waldfischbach-Burgalben befindet sich außerdem eine Rekonstruktion der gesamten Anlage in Form eines Modells.

Das Areal samt natürlicher Felsgruppen und den Resten der Ringmauer ist heute vollkommen von Buchenwald zugewachsen und die dominierende Flora umfasst Farne, Erika und Heidelbeersträucher. Die Felsspalten werden gelegentlich von Kletterern als Übungsstätte genutzt.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Das Areal der Ruine befindet sich ca. 5km südöstlich von Waldfischbach-Burgalben und ist am besten erreichbar über die Kreisstraße 32 bis zu einem der kostenlosen Parkplätze in der Umgebung. Im Übrigen muss die Ruine zu Fuß erreicht werden. Eine Möglichkeit ist vom Parkplatz Galgenberghaus bei Waldfischbach-Burgalben dem ausgeschilderten Waldwanderweg ca. eine Stunde zu folgen. Etwas näher ist es vom Parkplatz Sommerdelle im Schwarzbachtal, von welchem mehrere ausgeschilderte Wanderwege zur Heidelsburg führen. Die Qualität der Wege ist abhängig von der Jahreszeit und der Frequentierung.

Literaturverzeichnis

  • Generaldirektion kulturelles Erbe (2022). Nachrichtliches Verzeichnis der Kultrudenkmäler Kreis Südwestpfalz Mainz.

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 16“ 0′ N, 7° 41“ 29′ O

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
4. Jahrhundert

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