Geschichte
Die Quelle des heutigen Schlangenbrunnens wurde um das Jahr 1976 durch die Mitglieder der Ortsgruppe Olsbrücken des Pfälzerwaldvereins gefasst. Passend zum Namen bekam der Brunnen einen gusseisernen Auslauf in Gestalt einer Schlange. Die Idee für den Schlangenbrunnen entstand jedoch wohl bereits im Jahr 1969 durch die Grenzbegehung in der Nachkriegszeit. Man geht davon aus, dass sich zu dieser Zeit noch niemand Gedanken über die tiefere mythische Bedeutung der Schlange bei der Bezeichnung von Quellen und Brunnen gemacht hat.
Der Brunnen erhielt seinen Namen wahrscheinlich durch den Flurnamen „Schlangendell“. Im Jahr 1835 hieß das Schlangendell, nach Ernst Christmanns „Beiträge zur Geschichte des Dorfes Olsbrücken“ jedoch wohl noch „Teufelssteiner Dell“. Dieses liegt im sogenannten Tierwald auf Olsbrücker Gemarkung. Durch den Tierwald führte ein „Schlangenbach“, wie schriftliche Dokumente von 1588, 1730 und 1764 belegen. Dieser Schlangenbach führte wahrscheinlich dann auch zur Umbenennung des Teufelssteiner Dells in Schlangendell. Auch in anderen Orten ist die Schlange in pfälzischen Flurnamen vertreten, wie der Heimatforscher Theodor Zink aufführt. Zum Beispiel die die Schlangenhalde bei Johanniskreuz, den Schlangenschlag bei Rockenhausen, den Schlangenberg bei Rodalben und den Schlangengrund bei Kottweiler.
Mythische Bedeutung der Schlange an Quellen und Brunnen
Von der mythischen Bedeutung für die Benennung von Quellen und Brunnen erzählen zahlreiche Märchen und Sagen. Auch Theodor Zinks schreibt 1926 in seinem Buch „Pfälzische Brunnen“ von gekrönten Schlangen an Brunnen, die einem Gesundheit bringen, wenn man trinkt, während die Schlange sichtbar ist. Weiter heißt es an einer anderen Stelle: „Weißt du, was das Schlangenbrünnchen erzählt, … wo wir Wasser schöpften … und doch nicht die gekrönten Schlangen fanden und den Schatz erbeuteten, aber gestärkt der heimatlichen Hütte zueilten?“. Eine Seite weiter erzählt Zink von wasserfrohen Ringelnattern, die an den Brunnen die beste Beute finden und in der Sonne liegen, während der Mensch „das frische Wasser schlürft, der Förster und beerensuchende Kinder sagen, es sei heilkräftig wegen der Schlangen“. Solche Schlangenbrunnen findet man zudem im Wald bei Ulmet, beim Schlangenschlag am Rußmühlerhof und im Wiesengrund nah bei Herschweiler.
Objektbeschreibung
Der Schlangenbrunnen in Olsbrücken liegt mitten im Wald bei Olsbrücken in einer kleinen Schlucht. Das Wasser floss früher über einen wasserspeienden Schlangenkopf aus der Steinmauer in die vorgelagerte Brunnenrinne. Jedoch wurde der Schlangenkopf entwendet, an seiner Stelle ragt heute ein schlichtes Edelstahlrohr aus der Mauer. Auf der Mauer, über dem Rohr, ist die Jahreszahl der Fassung, 1976, eingelassen.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Olsbrücken ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kaiserslautern und gehört der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg an. Der Schlangenbrunnen liegt nordöstlich von Olsbrücken im Wald. Er befindet sich in einer feuchten Schlucht und ist nur über einen schmalen Fußweg, den einen Hang hinab führt, zu erreichen.