Geschichte
Aufgrund der Höhenlage von Trippstadt war eine ausreichende Wasserversorgung über die wenigen Dorf- und Hausbrunnen nicht immer gewährleistet. Hinzu kam ab 1730 ein steigender Bedarf für die herrschaftlichen Anwesen (Brauerei, Gärten usw.) Deshalb sorgte Freiherr von Hacke für eine Verbesserung der Wasserzuleitung. Mit dem Bau des Schlosses und der Anlegung einer barocken Gartenanlage mit Springbrunnen 1764-1767 ließ er dann einen großen, 285-Meter langen, begehbaren Brunnenstollen (Wassertunnel) bauen.
Die Planung oblag wahrscheinlich dem Architekten des Schlosses, Sigmund Jacob Haeckher (1726-1772). In Fachkreisen gilt der Brunnenstollen als ein in Europa einmaliges historisches Baudenkmal.
Objektbeschreibung
Der Schlossbrunnen besteht aus einer halbkreisförmigen Brunnenschale und einem dahinter liegenden ebenso breiten und hohen Sockel. Auf diesem breiten Sockel befindet sich mittig ein Pfeiler mit einem schwarzen eisernen Wasserhahn, aus dem einst das Wasser floss. Das Baumaterial des Brunnens ist der für die Region typische Buntsandstein. Der viereckige Pfeiler wird von einem flachen pyramidenförmigen Aufsatz bekrönt. Am oberen Ende des Pfeilers ist eine rote Sandsteinplatte angebracht, in welcher die Inschrift „FRH V. HACKE“ sowie das Wappen der Freiherrn von Hacke eingemeißelt sind.
Der Brunnen wird zurzeit nicht mehr betrieben.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Trippstadt liegt im nordwestlichen Pfälzerwald und ist Ortsgemeinde im Landkreis Kaiserslautern. Sie gehört zur Verbandsgemeinde Kaiserslautern-Süd.
Der Brunnen befindet sich auf dem Fußgängerweg entlang der Hauptstraße in Trippstadt und ist an der Hauswand des Gebäudes in der „Hauptstraße 18“ angegliedert. Das Gebäude mit dem anschließenden Brunnen steht unmittelbar zwischen dem Trippstadter Schloss und der Katholischen Kirche St. Josef.
(Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz und Dieter Faas, AG Heimatkunde in Trippstadt, 2019)