Geschichte
Zu Beginn der Industrialisierung hatte sich die Stadt nur um die ehemaligen Stadttore nach Buchsweiler und Zweibrücken sowie in Richtung Horeb erweitert. Doch bereits im Jahr 1914 wurden erste Überlegungen zur Überquerung des Strecktals angestellt. Nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) suchten die Baugenossenschaften nach neuem Baugrund, um Sozialwohnungen errichten zu können. Für dieses Vorhaben sollten neue Baugrundstücke jenseits des Blümelbachtals, des Schachens und des Winzler Viertels entstehen. Um die Grundstücke erschließen zu können musste eine Brücke über das Tal gebaut werden. Für die Errichtung dieser wurden dann ausführliche statische Berechnungen angestellt, um die geplante Stahlbetonbrücke umsetzten zu können. Das Tiefbauamt nahm die Vorentwürfe der Brücke vor und die Firma Wayss & Freytag führte, unter Beachtung von Professor Dr. Mörsch, einem Eisenbetonfachmann aus Stuttgart, die Pläne und den Rohbau aus. Ideen für die Gestaltung der Brücke kamen von dem ebenfalls aus Stuttgart stammenden Professor Bonatz. Im Jahr 1928 konnte die Brücke, nach einem Jahr Bauzeit, eingeweiht werden. Sie verbindet heute die Pirmasenser Innenstadt mit den wesentlichen Randvierteln sowie dem nahen Ortsbezirk Winzeln. Die Streckbrücke, früher auch Hindenburgbrücke genannt, ist heute eines der Wahrzeichen von Pirmasens und ihr wurde wegen der herausragenden Ingenieursleistung vielfach Beachtung geschenkt.
Objektbeschreibung
Die Streckbrücke über das Blümelbachtal ist aus Stahlbeton gefertigt und besteht aus sieben eingespannten Bögen, einem Haupt- und sechs Seitenbögen. Die Brücke weist eine Spannweite von 81 Metern auf und der Hauptbogen benötigt eine Pfeilerhöhe von 24,84 Metern. Insgesamt ist die Brücke 212 Meter lang und die darauf liegende Fahrbahn ist etwa zehn Meter breit. Geplant waren zwei Gehwege, zwei Fahrbahnen für den Individualverkehr sowie eine mittige Fahrspur für die Straßenbahn. Die Gesamtkosten der Streckbrücke lagen bei 835.000 Mark, allein der Hauptbogen kostete 95.000 Mark.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die Streckbrücke befindet sich am westlichen Stadtrand von Pirmasens und verläuft direkt über dem Strecktalpark. In der Nähe des Bauwerks befinden sich zudem die ehemalige Schuhfabrik Rheinberger (Heutiges Dynamikum) und der Exerzierplatz.