Eisenhüttenmuseum in Trippstadt

Das Museum im Wohngebäude der ehemaligen Dorfschmiede Huber in Trippstadt gibt einen Einblick in die Entstehung und Entwicklung der Eisenverhüttung im 18. und 19. Jahrhundert in der Nähe des heutigen Luftkurortes. Gezeigt wird auch das damalige Köhlerhandwerk und im Erdgeschoss ist die noch völlig erhaltene alte Dorfschmiede zu besichtigen, wo auch Vorführungen stattfinden.

Geschichte

Als letzter Schmied im Dorf ließ Georg Huber 84-jährig das Feuer auf seiner Esse im Jahre 1988 erlöschen. Er hinterließ einen voll eingerichteten Betrieb mit allen Werkzeugen, Amboss, Feuerstelle und Blasebalg. Aus den Reihen der Arbeitsgemeinschaft Heimatkunde in Trippstadt kam die Aufforderung, die Schmiede als Museum zu erhalten. Der damalige Ortsbürgermeister Reinhold Mannweiler ermöglichte den Ankauf durch die Gemeinde und beschaffte die für das Projekt notwendigen Landeszuschüsse und Spenden. Mit den Zuschüssen war jedoch verbunden, dass das Schwergewicht des Museums bei der Eisenverhüttung im Moosalbtal bestehen muss. Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Heimatkunde arbeiteten über Monate mit wenigen Fachleuten an der Museumseinrichtung und im Mai 1996 erfolgte die Eröffnung.

Als ein ergänzender Teil des Museums wurde der „Eisenhüttenweg“ entlang der ehemaligen Hochöfen, Eisenhämmer und Schmelzen im Moosalbtal geschaffen.

Beschreibung

Im Obergeschoss des Schmiedegebäudes befinden sich drei Ausstellungsräume, in denen die Geschichte und die Entwicklung der Trippstadter Eisenindustrie und der Köhlerei dargestellt sind. Es beginnt mit der Wiedererrichtung der im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) zerstörten Hammerschmieden und dem Neubau von Eisenverarbeitungsstätten durch die Freiherren von Hacke nach 1716. In den beiden anderen Räumen wird das Wirken der nachfolgenden „Eisenbarone“ und Unternehmer der Freiherrn von Gienanth dokumentiert. Letztere hatten im beginnenden Industriezeitalter nicht nur hier im Moosalbtal, sondern an mehreren Orten der Pfalz Eisenwerke erbaut und bis Ende des 19. Jahrhunderts betrieben. Das Museum zeigt neben den Betriebsstätten auch die vielfältigen Erzeugnisse von den Ofenplatten und ersten Eisenöfen bis hin zu Brunnen, Wagenachsen, Ziegeln und Eisenwaren für den Alltag. Auch die Erzeugung der neben der Wasserkraft und dem Erz dringend notwendigen Holzkohle in den umliegenden Wäldern wird demonstriert.

Im Untergeschoss befinden sich die ehemalige Huf- und Eisenschmiede des Georg Huber und auch die Touristinformation des Luftkurortes. Außer Schmiedevorführungen das Jahr über und Sonderausstellungen findet beim Kohlenbrennerfest Anfang September jährlich in der Schmiede, den Nebengebäuden und im Hof ein großes internationales Treffen von Schmiedemeistern aus ganz Europa statt.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Das Eisenhüttenmuseum befindet sich in der Hauptstraße 26 in Trippstadt und teilt sich mit der Tourist-Info ein Gebäude. Führungen können ganzjährig gebucht werden.

(Dieter Faas, AG Heimatkunde in Trippstadt und Manfred Grad, 2019)

Literaturverzeichnis

  • Denig, Heinz (2008). Zehn Jahre Eisenhüttenmuseum. In: Blätter zur Heimatgeschichte von Trippstadt, Ausgabe Nr. 45. Trippstadt.
  • Broschüren (o.J.). Eisenhüttenmuseum. Trippstadt.

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 21“ 17′ N, 7° 46“ 10′ O

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
1999

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