Historie
Die erste Eisenschmelze bei Trippstadt wurde gegen 1635 während des Dreißigjährigen Kriegs (1618-1648) zerstört. Die Reste der Ruinen waren noch bis 1834 zu sehen. Die ursprüngliche Anlage wurde nach ihrer Zerstörung wieder aufgebaut. Diese „Uralte Schmelz“ war die erste Anlage der Eisenverhüttung im Karlstal und auch eine der ersten Eisengewinnungsanlagen im Gebiet der heutigen Gemeinde Trippstadt. Der ehemalige Schmelzofen befindet sich an der Westseite des 461 Meter hohen „Großen Rothenberges“.
Es war sehr schwierig die in großen Mengen zum Schmelzen benötigte Holzkohle zur „Uralten Schmelz“ zu transportieren. Der Transport war sehr beschwerlich, da die Holzkohle durch das Rütteln auf dem ungefederten Wagen und den unbefestigten Wegen oftmals zu Staub zerfiel. Aus diesem Grund wurde die „uralte Schmelz“ in einem waldreichen Gebiet errichtet, wodurch die Kohlplätze in der Nähe lagen und so der Transportweg verkürzt werden konnte. Der alte Hochofen wurde an einem Berghang errichtet, sodass Zuschlagstoffe wie Holzkohle und Erz auf einen Karren geladen werden konnten und von oben herab in den Hochofen befördert werden konnten.
Auf der heute an der „uralten Schmelz“ aufgestellten Infotafel ist eine Karte von Rudolf Heinz zu sehen. Diese stellt den ehemaligen Woogdamm, den Oberhammer sowie das Hüttental um das Jahr 1600 dar. In dieser ist der „Juncker Hennenwoog“ eingezeichnet, der sich einst direkt hinter der „uralten Schmelz“ befand. Mit Hilfe eines Wasserrades, dass durch die nahe gelegene Moosalbe angetrieben wurde, konnte die benötigte Energie für die Eisenverhüttung erzeugt werden. Unterhalb des Dammes ist auf dieser Karte außerdem ein Haus eingezeichnet, an welchem damals die Schmelze gestanden haben muss. Heute befinden sich an dieser Stelle zwei Wege, welche links und rechts, hinauf zum Großen Rothenberg führen. In der Mitte dieser beiden Wege befindet sich der alte Hohlweg, an dem der Ofen ideal am Berg anlehnte und eine gute Wasserzufuhr gewährleistet werden konnte.
Der Moosalber Weiher war zu der Zeit, als die Karte angefertigt wurde, noch nicht vorhanden. Dieser entstand durch das Zusammenfließen der Moosalbe und des Kottelbachs. Zur damaligen Zeit flossen diese oberhalb des Hammerweihers zusammen. Früher war dieser Weiher für das obere Moosalbtal von großer Bedeutung, wobei dieser heute gänzlich verschwunden ist. Auf der Karte ist auch ein Ableitungskanal zu sehen, welcher vom „Juncker Hennenwoog“ zur „uralten Schmelz“ verlief.
Entdeckung des ehemaligen Standortes zur Eisenverhüttung
Ein falkensteinisches Lagerbuch aus dem Jahr 1754 sowie eine Karte von 1762 dienten der Entdeckung des ehemaligen Eisenverhüttungsstandortes. Im Jahr 1834 fand eine Waldbegehung von Ludwig von Gienanth (1767-1848) statt, dessen Bericht den Standort der „uralten Schmelz“ bestätigte. Außerdem beschrieb er die vorhandenen Ruinenreste.
Kurt Knebel entdeckte den alten Standort der „uralten Schmelz“ wieder und platzierte dort den Hinweisstein. Dieser Gedenkstein wurde vom Steinmetz- und Bildhauermeister Roland Placzek entworfen.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Der Gedenkstein der ehemaligen „Uralten Schmelz“ befindet sich südwestlich der Gemeinde Trippstadt, wobei dies nah an der Grenze des heutigen Gemeindegebiets liegt. Zu erreichen ist die „uralte Schmelz“ über die L500, welche entlang des Karlstals bis nach Johanniskreuz verläuft. Kurz nach dem Trippstadter Annex Oberhammer und der Kreuzung zur K51 Richtung Neuhöfer Tal befindet sich eine Einfahrt zu einem forstwirtschaftlichen Weg, an der sich die frühere „uralte Schmelz“ befand. Sie liegt unmittelbar hinter dem Woog am Oberhammer. Hier verlaufen zudem einige Wanderwege, welche in verschiedene Richtungen am Großen Rothenberg verlaufen. Weiterer Orientierungspunkt bildet die Moosalbe, welche an der „uralten Schmelz“ vorbeifließt.