Geschichte
Die Schuhfabrik Kopp wurde im Jahr 1857 durch Hermann Schmidt und Diehl in der Bahnhofstraße in Pirmasens gegründet. Der erste Fabrikbau stand an der Stelle, an der heute die Verkaufskolonaden des Kopp-Komplex zu finden sind. Im Jahr 1860 wurde das Unternehmen das erste Mal erweitert und von 1862-68 war Hermann Schmidt alleiniger Inhaber der Schuhfabrik. Als dieser 1868 stirbt übernehmen Ludwig Kopp und Carl Waltz den Betrieb und führen ihn unter dem Namen „Waltz & Kopp“ fort. Im Jahr 1879 scheidet Carl Waltz aus dem Unternehmen aus und 1889 treten die Söhne von Ludwig Kopp, Karl und Otto, in das Unternehmen ein. Unter ihnen wächst die Firma immer weiter und mit der Einführung des Goodyear Welt-Systems, welches die Produktion von rahmengenähter Schuhböden veränderte, erlebt das Unternehme einen stetigen Aufstieg. Viele An- und Umbauten ließen über die Jahre einen fünfeckigen Gebäudekomplex mit einem Eingang zur Bahnhofsstraße hin entstehen. Die Fabrik, wie sie heute noch zu sehen ist, wurde schließlich im Jahr 1912 fertig gestellt. Von der unterhalb gelegenen Schäferstraße konnte ganz einfach das Kesselhaus angefahren werden und die fertig verpackten Schuhe konnten über eine Paketrampe zur Auslieferung auf die Lastwagen gefahren werden. Im obersten Geschoss soll früher sogar eine Betriebskindergarten für die Kinder der Beschäftigten untergebracht gewesen sein. Der erste Weltkrieg (1914-1918) bringt Umbrüche für das Unternehmen mit sich und im Jahr 1923 wird das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Im Jahr 1937 erreichte das Unternehmen ihren Höhepunkt und die bisher höchste Produktionszahl. Ab 1951 wurden in Zusammenarbeit mit dem Berliner Modedesigner Heinz Ostergaard hochpreisige Schuhe der Marke „Elka“ hergestellt und in ganz Deutschland vertrieben. Zur Spitzenzeit des Unternehmens zählte der Betrieb fast 1.000 Mitarbeiter. Zu dieser Zeit firmiert der Betrieb unter dem Namen „Ludwig Kopp AG., Elka-Schuhfabrik“. Im Jahr 1979 muss die Produktion auf Grund von der schlechten Wirtschaftslage jedoch eingestellt werden, zum Schluss sollen nur noch 180 Mitarbeiter bei Kopp gearbeitet haben. Die Familie Kopp versuchte dann das Gebäude durch eine Nutzungsmischung zu erhalten, so waren in dem Komplex ein Tonstudio, ein Schuhvertreib sowie eine Kfz-Werkstatt untergebracht und der Pirmasenser Kunstverein nutzte die Hallen regelmäßig für Kunstausstellungen. Heute soll die stadtbildprägende Kopp-Fabrik umgebaut werden, unter anderem für betreutes Wohnen.
Objektbeschreibung
Die ehemalige Schuhfabrik L. Kopp ist eine unregelmäßige Anlage aus fünf, überwiegend dreigeschossigen, Flügeln, mit einem Eingang zur Bahnhofsstraße hin. Das Gebäude, wie es heute noch zu sehen ist, wurde im Jahr 1912 fertig gestellt und umfasst insgesamt rund 9.500 Quadratmeter. Dabei bietet das Hauptgebäude auf jeder Etage rund 1.800 Quadratmeter und einen architektonisch reizvollen Innenhof, um den die Fabrik erbaut wurde. Zum Vergleich, die Neufferfabrik bietet rund 10.500 Quadratmeter Fläche und die Rheinberger sogar rund 25.000 Quadratmeter.
Das Gebäude ist stadtbildprägend und ein eingetragenes Kulturdenkmal im Nachrichtlichen Verzeichnis.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die ehemalige Schuhfabrik Kopp befindet sich in der Pirmasenser Innenstadt, zwischen dem Strecktalpark und dem Alten Rathaus. Der große, fünfflügelige Bau ist über die Bahnhofstraße zu erreichen und bietet dort Parkplätze an der Straße. Der Hauptbahnhof ist fußläufig in zehn Minuten zu erreichen.