Geschichte
Die Ziegelhütte in Ramstein wurde im Jahr 1904 von Adolf Süßdorf, unter dem Namen „Ramsteiner Tonwerk“ erbaut. Die Ziegeln, zu deren Herstellung man Ton oder Letten mit Loren vom nahen „Heßlerschachen“ herbeiholte, wurde mit Hilfe von Dampftkraft geformt und in einem Rundofen gebrannt. Im ersten Weltkrieg (1914–1918) wurde der Betrieb eingestellt. 1938 sprengte die Wehrmacht den Schornstein. Das Hotel „Remo“ und das Restaurant „La Gondula“ waren danach lange in dem Gebäude der alten Ziegelfabrik ansässig. Heute befindet sich immer noch ein Hotel sowie mehrere Dienstleister auf dem Platz der ehemaligen Ziegelfabrik.
Das Handwerk der Ziegelherstellung
Für die Herstellung von Ziegelwaren war eine gute Lehmerde die beste Voraussetzung. Um dem gegrabenen Lehm die nötige Qualität zu verleihen, waren je nach Beschaffenheit viele Arbeitsgänge notwendig. Nach dem Graben wurde der Lehm oft gelagert, damit er verwittern, austrocknen oder gefrieren konnte. In gemauerten Gruben wurde zäher Lehm „gesumpft“. So wurde früher das Einweichen in Wasser genannt.
War der Ton zu mager, kam er zum Schlämmen in einen Bottich, wo er gerührt wurde, damit sich die mageren Teile wie Sand und Kies absetzten. Zu fetter Ton wurde hingegen mit magerem gemischt. Damit die Tonerde beim Brennen nicht zu sehr schwindet, wurde sie mit Sand vermischt und ergab so außerdem einen härteren Stein oder Ziegel. Vor dem Formen wurde der Ziegellehm zunächst – meist mit der Hand – zubereitet. Dazu wurde der Lehm mit Wasser so gemischt, dass er gut in die Ziegelformen gepresst werden konnte.
Das Ziegelbrennen war früher eine Saisonarbeit. In der starken Frostzeit, wenn der angefeuchtete Lehm gefror, ruhte diese Arbeit. Ebenso bei sehr nassem Wetter und starker Hitze, die den geformten Ziegelwaren schadete. Durch das schnelle Trocknen bekam der Lehm Risse oder verformte sich.
Elementar für die Ziegelherstellung war außerdem Wasser. Erforderlich waren jedoch große Mengen zu bestimmten Zeiten. Die natürlichen Wasservorkommen reichten dafür oft nicht aus und es wurden Weiher angelegt. Das gesammelte Wasser fand außerdem als Löschwasser während einer Feuerbrunst Verwendung, wie es an allen Siedlungen im Mittelalter üblich war.
Objektbeschreibung
Von der früheren Ziegelhütte in Ramstein ist heute nicht mehr viel zu erkennen. Der Schornstein der Ziegelhütte wurde schon im ersten Weltkrieg gesprengt und heute sind ein Hotel sowie verschiedenen Dienstleister auf Platz der ehemaligen Ziegelhütte ansässig.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die Ziegelhütte in Ramstein befindet sich an der L 363 zwischen Ramstein und Landstuhl. Sie ist über die Abzweigung „Ziegelhütte“ der Landstraße zu erreichen. Parkplatze sind direkt an dem Gebäude vorhanden.
(Projektgruppe, Technische Universität Kaiserslautern, 2017)