Geschichte
Der quadratische Platz im Zentrum der Stadt war kein Ergebnis städtebaulicher Planung. Er entstand eher zufällig durch die Randbebauung um das Gelände, das in den 1820er Jahren noch ein unbebaubares Sumpfgelände war. Erst ab 1826 gab es die ersten Versuche den damaligen Schuttabladeplatz teilweise zu pflastern. Zum 50. Todesjahr von Friedrich Schiller (1855) schmückte die Stadt den „Platz vor der Fruchthalle“ mit einem kleinen Brunnen und einer Schillerbüste aus Gips auf einem Obelisken. 1859 erhielt der Platz dann seinen Namen „Schillerplatz“ anlässlich des 100. Geburtstags von Schiller. 1860 ließ die Stadt Bäume pflanzen und plante einen „monumentalen Brunnen“, der allerdings nie verwirklicht wurde. Die Bäume wurden von rangierenden Wagen umgefahren und der kleine Brunnen mit der Gipsbüste wurde über die Jahre verunstaltet und anschließend entfernt.
1865 erhielt der Platz durch entsprechende Korrekturen seine eckige Form. Im Jahr 1896 machten sich die Anwohner Gedanken, wie man dem Platz ein neues Aussehen geben könne. Während den Umbaumaßnahmen wurden in der aufgeschütteten Vertiefung Ziegeln, Waffen, Reste eines Mauerwerks und hölzerne Wasserleitungen ausgegraben. Bereits in diesen frühen Jahren diente die Fläche als Ausstragungsort für verschiedene Märkte und Schaustellungen, so z.B. der Heumarkt oder die Ausstellung kriegstauglicher Lastwagen des Vereins deutscher Militärfahrzeug-Hersteller im Jahr 1909. Vor Kriegsbeginn wurden auf dem Platz Ansprachen gehalten und während des Krieges war der Schillerplatz das Kommunikationszentrum der Stadt.
In den folgenden Jahrzehnten diente er als Straßenbahn- und Omnibushaltestelle, Parkplatz und in den 50er Jahren wurde eine Reihe von Fahrradständern angebracht. 1975 kam es zu erneuten Umgestaltungen auf dem Schillerplatz: Im Zuge der Neugestaltung der Fußgängerzone, wurden auf der Fläche Randbürgersteige entfernt und die ursprüngliche Idee des Brunnens wurde mit dem Leo-Erb-Brunnen umgesetzt. 1975 fand hier außerdem erstmals der Weihnachtsmarkt von Kaiserslautern statt.
2016 kam es erneut zu Planungen den Schillerplatz umzugestalten. Im Zuge des Projekts „Neue Stadtmitte“ wurde der Platz von März 2020 bis Mai 2021 von Grund auf saniert und bis in eine Tiefe von 60 Zentimetern neu aufgebaut. Die Kosten des Umbaus beriefen sich auf rund zwei Millionen Euro und die Maßnahme ist Bestandteil des Stadtumbauprogramms „Aktives Stadtzentrum Kaiserslautern“, das durch das Land Rheinland-Pfalz überwiegend finanziert wird.
Objektbeschreibung
Der Schillerplatz besitzt eine Fläche von circa 1.900 Quadratmetern und ist Austragungsort für Veranstaltungen wie zum Beispiel den Weihnachtsmarkt. Gleichzeitig bietet er Stellfläche für die Außengastronomie der angrenzenden Einrichtungen und er soll als Flaniermeile dienen in der neuen aktiven Stadtmitte von Kaiserslautern. Die ehemaligen Platanen auf dem Platz wurden 2020 durch 14 Ahorn-Bäume ersetzt und die Fläche erhielt ihre helle Bepflasterung, die leicht zu reinigen ist. Außerdem wurden neue Laternen installiert und die Strom- sowie Wasserversorgung verläuft heute gänzlich unterirdisch.
Weihnachtsmarkt
Der Weihnachtsmarkt findet jährlich von November bis Neujahr statt und erstreckt sich vom Altenhof bis zum Stiftsplatz hinter der Stiftskirche. In dem Bereich auf dem Schillerplatz sind mehrere Stände vorhanden, wo gegessen und getrunken werden kann. Außerdem befindet sich hier eine Bühne, auf der live-Musik gespielt wird.
Leo-Erb-Brunnen (Schillerbrunnen)
Der auf dem Schillerplatz gelegene Röhrenbrunnen wurde von dem Künstler Leo Erb gestaltet und wird im Volksmund auch „Duschstraße“ genannt. Er besteht aus 16 hohen Edelstahlsäulen mit 32 Düsenöffnungen, die Wasser in ein rechteckiges Becken versprühen. Eingeweiht wurde der Brunnen im August 1975 im Zuge der Neugestaltung der Fußgängerzone. Seither bereichert er mit seinen insgesamt 512 Wasserdüsen das Stadtbild auf dem Schillerplatz.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Der Schillerplatz befindet sich im Zentrum von Kaiserslautern und ist ein prägender Bereich für die Stadtmitte der Stadt. Vom Platz aus hat man einen guten Blick auf die Fruchthalle auf der nördlichen Seite und die Gaststätte Spinnrädl ist nur wenige Meter entfernt. Entlang der Fruchthallstraße auf Höhe des Schillerplatzes sind mehrere Bushaltestellen für fast alle Linien der Stadtbusse zu finden.
