Geschichte
Wie die meisten Burgen in der heutigen Pfalz sind der Zeitpunkt der Gründung, die Gründer sowie deren Motive dieser kleinen Burg nördlich von Kaiserslautern vollkommen unbekannt. Lediglich das urkundliche Auftreten der Gebrüder Rudolf und Frank von Ansenburc im Bolander Lehensbuch sowie des Ritters Rudolf von Ansenburg im Testament von Ritter Otto von Dalberg sind ein erster Hinweis auf die Existenz einer namengebenden Burg im 13. Jahrhundert.
Erst 1419 wird die Anselsburg (Anselburg) konkret urkundlich fassbar. Damals verlieh der Hornbacher Abt Dankwart dem Hartmann Bayer von Boppard neben anderen Liegenschaften auch die Anselsburg. Dies könnte bedeuten, dass die Burg im Zusammenhang mit dem klösterlichen Fernbesitz entstand und ursprünglich von Hornbacher Ministerialen verwaltet wurde. Zu einer zweiten Erwähnung kommt es erst 130 Jahre später. Grund hierfür ist, dass die Burg vermutlich spätestens im 15. Jahrhundert zerstört und verlassen wurde. Infolgedessen wurde die Burg im 16. und 17. Jahrhundert nur noch im Rahmen von Grenzbeschreibungen genannt wurde. Ein Beispiel hierfür ist die Grenzregelung zwischen Enkenbach-Alsenborn und (Neu-) Hemsbach im Jahr 1549, bei der die Burgruine als topographischer Punkt genannt wurde.
Auf der Suche nach vergrabenen Schätzen, fanden Raubgräber im 19. Jahrhundert hier lediglich zwei Metallringe, behauene Steine, Mörtelstücke und helle Scherben. Nach 1950, 1963 und 1990 fand man im eigentlichen Burgbereich sowie auf den Terrassen bei Schürfungen und Begehungen gelb-rote Scherben, Mörtel und Knochen.
Zahlreiche Eingriffe in den vergangenen 200 Jahren haben dazu geführt, dass die Burgstelle nicht mehr eindeutig zu erkennen ist. Um 1820 ebneten die bayerischen Forstbehörden teilweise das Gelände ein und bepflanzten es. Die meisten Quadersteine und Sandsteinplatten wurden 1899 zum Straßenbau verwendet. In den 1950er und 60er Jahren war die Burgstelle Standort einer US-amerikanischen Militäreinrichtung.
Baubeschreibung
Der Hügel, auf dem sich die Burgruine befindet, hat einen Umfang von etwa 350 Metern und ist heute mit Gestrüpp überzogen und von Schutt bedeckt. Die alte Burg ist somit nur noch schwer erkennbar.
Lediglich einzelne kleinere Mauerstellen sowie mehrere gewühlte Löcher in Geröll und Trümmerschutt lassen hier eine ehemalige Bebauung erahnen. Im nördlichen, steileren Abhang sind mindestens zwei Terrassen zu erkennen.
Die topographischen Gegebenheiten deuten auf eine relativ kleine Turmhügelburg hin.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die frei zugängliche Burgstelle befindet sich auf dem kegelförmigen Hügel des 366 Meter hohen Spitzen Hübels zwischen Neuhemsbach und dem Alsenztal. Sie ist von Heinzental und Neuhemsbach über verschiedene Wanderwege in etwa 20 bis 30 Minuten erreichbar.
Mehr Informationen über die Anselburg finden Sie unter kuladig.de.
(nach Jürgen Keddigkeit, Bezirksverband Pfalz, 2018)