Geschichte
Die im Odenbachtal gelegene Burg Schallodenbach wurde vermutlich um 1200 erbaut. Sie steht in Verbindung zu der Familie de Odenbach, die im 10. und 11. Jahrhundert eine zusammenhängende Grundherrschaft über (Schall)Odenbach, Heiligenmoschel, Heimkirchen, Wörsbach und Schneckenhausen bildete. Diese Familie schaffte es über eine lange Zeit, ihre Besitztümer frei zu erhalten, ohne in eine Lehensabhängigkeit zu geraten, trat jedoch häufig urkundlich in Erscheinung, vor allem durch ihre Verbindungen zum Kloster Otterberg und zu den Rittern von Hohenecken. Baldemar, ein einflussreicher Nachkomme der Familie von Odenbach, der sich zwar zunächst selten in Schallodenbach aufhielt, entschied eine größere Burg in Schallodenbach zu bauen und diese 1340 mitsamt den Bewohnern des Dorfes dem Erzbischof als Lehen aufzutragen. Daraufhin wurden die Besitztümer an der Burg aufgeteilt, sodass es in den folgenden Jahrzehnten mehrere Mitgemeiner gab. Nach vielen Jahren und vielen Besitzerwechseln, gelangte die Burg Anfang des 16. Jahrhunderts schließlich in den Besitz nur eines Eigentümers, Philipps von Grundheim. Als eine aufständische Gruppe, die zuvor Hohenecken erobert hatte, 1525 während des Bauernkrieges versuchte, die Burg einzunehmen, wies Philipps sie zurück und konnte seinen Besitz somit verteidigen. Philipps starb kinderlos, weshalb die Burg aufgrund einer Heirat in den Besitz der Familie von Sickingen überging. Als dieser Besitzer der Burg ebenfalls kinderlos starb, ging die Burg an Georg Wilhelm, den Sohn von Franz Konrad von Sickingen, über, welcher die Linie Schallodenbach gründete. Letzten Endes kam es aber über mehrere Umwege dazu, dass die Burg in der Franzosenzeit an Bewohner Schallodenbachs versteigert wurde, welche nicht am Erhalt der Burg interessiert waren und sie deshalb als Steinbruch verwendeten.
Baubeschreibung
Die ehemals zweigeteilte Burg Schallodenbach ist heute fast vollständig abgegangen. Durch Beschreibungen aus dem 19. Jahrhundert kann man jedoch einige Aussagen über den Grundriss der Anlage treffen. Die Burg hatte eine fast quadratische Grundform (26 x 30 Meter) und war von einem breiten, wassergefüllten Graben umgeben. Nachgewiesen ist zudem ein L-förmiger Baukomplex sowie ein runder Turm. Von dem Turm sind noch Fragmente (Durchmesser angeblich 15 Meter) im Keller des Gebäudes Schlossstraße 1 vorhanden. Im sogenannten „Ritterhaus“ gegenüber sind Baureste oberirdisch erhalten. Auf Grund der langjährigen Wohnnutzung des Gebäudes wurde das Haus jedoch so überformt, dass nur an der unverputzten Südmauer noch Steinreste erhalten sind. Im Hof befindet sich ein heute zugedeckter ehemaliger Brunnenschacht und nicht zugängliche tonnengewölbte Keller mit zwei Pfeilern dürfte noch aus der Erbauungszeit stammen.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Schallodenbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kaiserslautern und gehört der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg an. Die Burg Schallodenbach befindet sich in der gleichnamigen Gemeinde, ist jedoch heute von Privathäusern überbaut. Um die ehemalige Burgstelle zu besichtigen, kann am Rathausplatz vor der katholischen Kirche in Schallodenbach geparkt werden, welche ca. 50 Meter entfernt ist.