Burg Grafendahn auf dem Schlossberg bei Dahn

Grafendahn ist die mittig gelegene Burg der Dahner Burgengruppe auf dem Schlossberg. Wie bei den beiden benachbarten Burgen, ist der genaue Errichtungszeitraum Grafendahns nicht bekannt. Der urkundlichen Erwähnung zu Folge ist Grafendahn nach Altdahn die zweite auf dem Schlossberg errichtete Burg.

Geschichte

Der Felsen, auf dem die Burg Grafendahn errichtet wurde, war schon lange vor der eigentlichen Gründung bebaut. Wie bereits die räumliche Nähe zu Tanstein vermuten lässt, soll der mittlere Felsen des Schlossberges zu Tanstein gehört haben. Erst nachträglich wurde ein Graben zwischen den sehr eng stehenden Felsen geschaffen. Erstmals im Jahre 1425 wurde die Burg mit ihrem heute bekannten Namen „Grafendahn“ schriftlich erwähnt. Grund war eine bessere Unterscheidung zu den anderen Dahner Burgen. Der Name Grafendahn verweist auf das Sponheimer Grafengeschlecht.

Ein Erbschaftskonflikt zwischen den Brüdern Konrad Mursel und Johannes I. von Dahn  führte dazu, dass Konrad Mursel 1287 die Burg Grafendahn gründete. Grafendahn blieb aber nicht lange in familiärem Besitz: die Burg entwickelte sich schnell zu einer Ganerbenburg. Nur fünf Jahrzehnte nach der Gründung fiel die Burg sogar komplett in fremde Hände. Grafendahn wurde im Jahr 1339 an den Grafen von Sponheim verkauft. Auch jegliche Rückkaufversuche der Dahner Familien hatten in den folgenden Jahrhunderten keinen Erfolg. Das Sponheimer Geschlecht starb allerdings Anfang des 15. Jahrhunderts aus und die Burg wurde zuerst an die Grafen von Baden, dann an die Kurpfalz und anschließend 1485 an Hans von Trott vererbt.

Bereits 1485 galt die Burg Grafendahn als unbewohnbar und seit Mitte des 17. Jahrhunderts als komplett zerfallen.

Baubeschreibung

Die mittlere Felsenburg ist im Gegensatz zu den beiden Nachbarburgen nur auf einem Felsen errichtet worden und somit verhältnismäßig kleiner.

Unterburg: Die Unterburg befindet sich auf der Nordseite zweier schmaler Felsterrassen. Lediglich Felskammern, Viehtränken und ein Brunnenschacht sind heute noch vorhanden. Eine Ringmauer trennte die Burg zur Nachbarburg Altdahn ab. An der Felswand zur Nachbarburg Tanstein, der Schildmauer, weisen Balkenlöcher auf eine einstige Bebauung sowie an die frühere Verbindung zu Tanstein hin.

Das Gebäude, in welchem sich heute das Burgmuseum befindet, war vermutlich früher ein Stall.

Oberburg: Die Oberburg befindet sich auf einem Felsen, der auf der Südseite übersteht und somit eine große Grundfläche für die Burganlage bildet. Wie für die Wasgauer Felsenburgen üblich, befindet sich der Aufgang zur Oberburg an der Felswand. Auf halber Höhe liegt eine Kammer, die vermutlich als Wachstube diente.

Die Schildmauer grenzte die Burg Grafendahn zur benachbarten Burg Tanstein ab und schützte die Oberburg vor Angriffen. Von weiteren ehemaligen Gebäuden sind lediglich noch Mauerreste vorhanden.

Renovierung und Erhaltung

Die Dahner Burgengruppe steht unter Denkmalschutz (Generaldirektion Kulturelles Erbe – Kreis Südwestpfalz, S. 11) und wird von der Organisation „Burgen-Schlösser-Altertümer Rheinland-Pfalz“ verwaltet und betreut.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Die Burgengruppe liegt östlich oberhalb von Dahn. Eine ausgeschilderte Zufahrt führt zu den Parkplätzen unterhalb der Burg. Von dort aus sind die Burgen nur 10 Minuten zu Fuß entfernt.

Literaturverzeichnis

  • Bartsch, S. und Bieker J. (1984). Vom Trifels zum Hambacher Schloß. Burgen im Pfälzer Wald. Harenberg.
  • Burgenverein Dahn e. V. (Hrsg.) (1979). Burgengruppe. Altdahn, Grafendahn, Tanstein. Verfasst von: Thelen, K. Th. und Schultz, A. o.O.
  • Goetze, J. (1991). Burgen in der Pfalz. Heidelberg.
  • Keddigkeit, J., Burkhart, U. und Übel, R. (Hrsg.) (2007). Pfälzisches Burgenlexikon Band 1 bis 4.2. Im Auftrag des Institus für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern.
  • Pohlit, P. (1994). Die Dahner Schlösser. In: Übel, R.; Der torn soll fren stehn. Burgen im Landkreis Pirmasens. Lingenfeld.

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 9“ 0′ N, 7° 48“ 7′ O

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
vor 1287 - 1450

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