Burgruine Bundenbach bei Großbundenbach

Alternative Bezeichnungen: Burg Großbundenbach

Der obere Teil der zweiteiligen Burgruine Bundenbach wurde vermutlich bereits im 12. oder 13. Jahrhundert gegründet. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Burg Bundenbach allerdings erst im Rahmen eines Vertrages im Jahr 1377. In diesem wurde auch die Errichtung der unteren Burganlage festgesetzt.

Geschichte

Die Anfänge der Burg sind vollkommen unbekannt. Sowohl die Gründer als auch ein genaues Errichtungsdatum sind nicht überliefert. Man geht allerdings davon aus, dass die Grafen von Saarwerde die Gründer waren, da diese bereits vor 1178 in Bundenbach einen Hof sowie das Patronatsrecht besaßen. Von einer Burg war damals aber dennoch noch nicht die Rede.

Im 13. Jahrhundert wurden die Rechte der saarwerdischen Grafen an die Grafen von Zweibrücken übergeben. Auch diese sind somit als entweder direkte oder indirekte Burggründer zu vermuten und waren von nun an die Lehnsherren über die Burg.

Erstmals schriftlich erwähnt wurde die Burg in einem Vertrag aus dem Jahr 1377. In diesem Vertrag wurden Erbstreitigkeiten zwischen dem Lehnsherren (Graf Eberhard II. von Zweibrücken) und den Lehnsempfängern (Ritter Johann von Stein; Edelknecht Lambrecht Streuf) geregelt. Dieser Pakt regelte die Aufteilung der damals noch alleinig bestehenden Oberburg und den Bau eines zusätzlichen unteren Burgteils. Die untere, mehreckige Burganlage ist also um einiges jünger als der obere Bereich.

Nachdem die Lehnsrechte ab 1394 kurzzeitig an die Pfalzgrafen bei Rhein übergingen, verfügten ab 1410 erneut die Grafen von Zweibrücken über die Lehnsrechte.

Im Jahr 1441 wurde ein neuer Vertrag zwischen dem Ritter Johann von Stein und Pfalzgraf Ludwig I. von Pfalz-Zweibrücken aufgesetzt. In diesem wurden dem Grafen bedeutende Rechte an der Burg, unter anderem das Öffnungsrecht, gewährt. Nachdem Johann von Stein verstarb, wurde das Lehen an seinen Sohn, ebenfalls Johann von Stein genannt, vererbt. Dieser ignorierte die zweibrückischen Rechte an der Burg und Herrschaft und verstoß somit gegen die Lehensvereinbarung. Er zerstörte die jahrelange, vertraute Zusammenarbeit zwischen Lehensempfängern und den Zweibrücker Herren. Die Burg Bundenbach wurde im Jahr 1468 von Zweibrücker Soldaten zu weiten Teilen niedergebrannt.

Johann von Stein erlang in seinem Auflehnen gehen den Pfalzgrafen Ludwig I. von Pfalz-Zweibrücken keinerlei Erfolg. Nicht nur die Burg war zerstört, auch die Rechte des Grafen an der Burg wurden im Rahmen eines Vertrages erneut bestätigt.

Im Bauernkrieg im Frühjahr 1525 zog die Zaberner Haufe, das elsässische Bauernherr, durchs Land und setzte unter anderem auch die Burg Bundenbach in Brand.

Ende des 17. Jahrhunderts veräußerte der alleinige Besitzer Wiprecht von Helmstatt die Burg an seine schottische Familie Cathart of Carbiston. Die Burg verlor in den folgenden Jahrzehnten an Bedeutung. Während der Französischen Revolution (1789-1799) wurde die Herrschaft und die Burg zum Nationalgut erklärt.

1809 ersteigerte der Feldmesser Peter Brand aus Mainz die Burganlage. In den Jahren darauf dienten die Burggemäuer als Steinbruch.

Baubeschreibung

Die Anlage besteht aus zwei Burgteilen: die quadratische und auch ältere Oberburg und die mehreckige Unterburg.

Die Burganlage ist im Osten direkt mit dem Bergrücken verbunden. Da die Burg somit nicht auf natürliche Art gegen Angreifer geschützt war, wurde ein künstlicher Graben geschaffen. Der Graben führte nicht um die ganze Burganlage herum, sondern wurde nur an der Bergseite geschaffen. Diese Art von Graben wird daher auch Halsgraben genannt. Seit 1970 ist der Halsgraben aufgefüllt.

Der Graben konnte nur mittels einer Zugbrücke überquert werden. An dieser stand einst ein Torgebäude, dessen Fundament man im Jahr 1969 entdeckte. Dieses Torhaus war in eine Schildmauer integriert, die zusammen mit dem Halsgraben die östliche Angriffsseite vom Berg deckte.

Zu erkennen ist heute noch eine mehrere Meter hoch erhaltene Außenmauer der Oberburg. Direkt neben dem Strebepfeiler befindet sich in dieser Mauer noch der Rest eines Rechteckfensters.

Im Zentrum der Oberburg stand einst ein quadratischer Wohnturm, von dessen Mauerwerk nur wenig erhalten ist. Außerdem zählte zur Burganlage auch eine Burgkapelle. Sie wurde 1389 erwähnt, aber man weiß bis heute nicht, wo sie gestanden haben soll.

Die Unterburg befindet sich einige Meter weiter tiefer auf einer vorgelagerten Terrasse. Einst stand hier eine siebeneckige Burganlage, von der allerdings nur noch wenige Überreste vorhanden sind. Die Ruine ist von Gestrüpp und Bäumen überwachsen und daher nur schwer zugänglich. Teilweise ist sie auch von Schutt aus der Oberburg überdeckt.

Die Burgruine aus dem 15./16. Jahrhundert ist ein eingetragenes Kulturdenkmal.

Räumliche Lage und Baubeschreibung

Die Burg Bundenbach liegt am Westende eines Hochplateaus. Zugänglich ist die Burg daher vom östlich oberhalb der Burgstelle gelegenen Dorf Großbundenbach. An den anderen drei Seiten fällt der Hang steil zum Bundenbachtal bzw. zum kleineren Seitental ab.

Mehr Informationen über die Burgruine Bundenbach finden Sie unter kuladig.de.

(nach Jürgen Keddigkeit, Bezirksverband Pfalz, 2018)

Literaturverzeichnis

  • Bonkhoff, Bernhard H. (1981). Großbundenbach, Kleinbundenbach, Mörsbach. Ein Dorfbuch. S. 1-277, Meisenheim.
  • Frey, Johann Michael (1837). Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des königlich bayerischen Rheinkreises. Teil 4. S. 164-166, Speyer.
  • Gärtner, Peter (1854). Geschichte der bayerisch-rheinpfälzischen Schlösser und dieselben ehemals besitzenden Geschlechter nebst den sich daran knüpfenden romantischen Sagen. Band 1. S. 193-196, Speyer.
  • Generaldirektion Kulturelles Erbe (Hrsg.) (2018). Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Südwestpfalz (Denkmalverzeichnis Kreis Südwestpfalz, 02. Juli 2018). S. 18, o. O. Online verfügbar: gdke-rlp.de Kreis Südwestpfalz (PDF), abgerufen am 21.11.2018 o.O.
  • Keddigkeit, Jürgen / Keddigkeit, Jürgen et alteri (Hrsg.) (2002). Bundenbach. In: Pfälzisches Burgenlexikon. Band 1. A-E, 3. Aufl., S. 333-343, Kaiserslautern.
  • Pöhlmann, Carl (1938). Pöhlmann, Carl (1938) Geschichte der Grafen von Zweibrücken aus der Zweibrücker Linie. Band 30. (Schriftenreihe zur badischen Landesgeschichte.) S. 100, München.
  • o. A. (o.J.). Die Kunstdenkmäler der Stadt und des ehemaligen Landkreises Zweibrücken. 2 Bände. S. 538-541, München.

Quellenangaben

    Artikel-Historie

    Koordinaten:

    49° 18“ 22′ N, 7° 25“ 5′ O

    Baustil:

    Unbekannt

    Datierung:
    erstmals urkundlich erwähnt 1377

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