Burgruine Randeck bei Mannweiler-Cölln

Die Burg Randeck wurde vermutlich Ende des 12. Jahrhunderts errichtet und vom Rittergeschlecht Randeck bewohnt. Ab Mitte des 13. Jahrhunderts war die Burg eine Ganerbenburg. In der Französischen Revolution wurde die Burg zerstört und anschließend nicht wieder aufgebaut.

Geschichte

Die Burg Randeck wurde vermutlich Ende des 12. Jahrhunderts auf einem steilen Bergvorsprung erbaut. Im Jahre 1202 wird erstmals ein Heinrich von Randeck urkundlich erwähnt. Das Rittergeschlecht der Randecker bewohnte die Burg über 300 Jahre lang. Schon 1248 wurde Randeck zur Ganerbenburg, da nach Teilung des Geschlechts mehrere Ritterfamilien auf der Burg wohnten.

1330 wurde eine Burgkapelle errichtet. Da das Einkommen aus eigenen Lehen und Besitzungen nicht ausreichte, übernahmen die Ritter oft hohe Ämter bei anderen Fürsten oder im Erzbistum Mainz und im Bistum Speyer. Ein Beispiel ist Eberhard von Randeck (gestorben 1327), welcher Bischof von Speyer war.

Die Ritter von Randeck hatten in der Region einen großen Einfluss und waren mit zahlreichen weiteren Adelshäusern verwandt. Sie gerieten aber mehrmals auch in schwierige Auseinandersetzungen mit ihren Nachbarn und unternahmen sogar Raubzüge gegen sie. Deshalb wurde die Familie 1378 von Kaiser Karl IV. zurechtgewiesen und unter König Wenzel mit der Acht belegt.

1521 starb das Geschlecht der Ritter von Randeck aus und die Burg ging in den Besitz der Herren von Lewenstein und der Herren von Flersheim über. Nach weiteren Besitzerwechseln wurde die Burg 1689 durch französische Truppen gesprengt und später zum Abbruch freigegeben.

Die Burgruine steht heute im Eigentum des örtlichen Kulturhistorischen Vereins Mannweiler-Cölln.

Sage

Einer von Randeck hatte mit seinen Spießgesellen, einem Ritter von Leinigen, in Erfahrung gebracht, dass das Kloster Eußerthal wertvolle Kirchenschätze in Mainz holen lasse. Sie legten sich zur rechten Zeit in den Hinterhalt, überfielen die Klosterknechte und brachten den Raub nach Mannweiler in die eigene Burg. Die Täter wurden alsbald bekannt und es gelang sogar dem Bischof von Speyer, den Ritter von Randeck in seine Gewalt zu bringen. Dieser schwor jedoch, er habe keinen Teil am Raube und ward daher frei gelassen.

Als der Ritter nicht lange danach starb, setzte man ihn vor dem Altare in der Randecker Burgkapelle bei. Ein Stein mit seinem Bild und Wappen, flach und in den Boden eingefügt, deckte seine Gebeine. Als nun der Burgkaplan am nächsten Morgen die Kapelle betrat, war die Steinplatte gebrochen, und die Hand des Toten ragte mit drei erhobenen Finger, dem Anzeichen des Meineides, aus der Spalte hervor. Bestürzt eilte jener von dannen, den Burgherren dieses Schauspiel zu zeigen.    Man legte die Hand abermals in den Sarg und fügte den Stein zusammen. Am nächsten Morgen fand man die gleiche Erscheinung, am dritten Morgen desgleichen. Da endlich gab der Erbe des Toten dem Kloster Eußerthal die geraubten Kirchenschätze zurück und ließ fleißig für den Verstorbenen beten. Von demselben Augenblick fing die Hand über dem Stein sichtbar zu welken und zu sinken an, bis sie am anderen Tag völlig verschwunden und die Spalte des Grabens spurlos geschlossen war.

Baubeschreibung

Die ovale und über 90 Meter lange Burganlage bestand aus zwei Teilen: einer Ober- und einer größeren Unterburg.

Die Oberburg ist die ältere von beiden Burgteilen. Im Osten der Anlage steht noch heute ein halbrunder Flankierungsturm. Er wurde vor nicht allzu langer Zeit erst freigelegt. Im Süden und Osten der Burg sind noch zwei Mauerzüge sichtbar. Außerdem sind im Inneren der Burganlage noch Überreste von Gebäuden zu erkennen. Unter einem Gebäude befand sich ein Keller.

Die Unterburg wurde von Mauern und im Norden noch von einem Graben geschützt. Die äußere Ringmauer ist in Teilen noch sehr gut erhalten. Der vorspringende Mauerteil im Nordosten ist vermutlich der Rest eines Mauerturmes. Im nach Süden ausgerichteten Mauerabschnitt sind noch zwei Flankierungstürme zu sehen. Der eine hatte einen quadratischen, der andere einen halbrunden Grundriss.

Im Inneren der Unterburg sind bis auf die zwei kurzen Mauerabschnitte keine Gebäudeüberbleibsel mehr vorhanden.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Die Burg befindet sich westlich der Ortsgemeinde Mannweiler-Cölln. Ausgehend von Mannweiler-Cölln liegt sie nur unweit rechts oberhalb der Kreisstraße, welche nach Schiersfeld führt.

Von der Burg selbst hat der Besucher einen wunderschönen Ausblick auf das Dorf und das Alsenztal.

Mehr Informationen über die Burgruine Alsenborn finden Sie unter kuladig.de.

Literaturverzeichnis

  • Hebel (1906). Pfälzische Sagen Kaiserslautern .
  • Keddigkeit, Jürgen (2007). Pfälzisches Burgenlexikon, Band 4. Kaiserslautern.

Quellenangaben

    Artikel-Historie

    Lage:

    Kreisstraße Richtung Schiersfeld
    67822 Mannweiler-Cölln

    Koordinaten:

    49° 41“ 47′ N, 7° 47“ 36′ O

    Baustil:

    Unbekannt

    Datierung:
    1202

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