Geschichte
Die Geschichte des Steinenschlosses bei Thaleischweiler-Fröschen ist unklar. Es existieren keine schriftlichen Überlieferungen, die bezeugen, wann sie errichtet wurde, von wem sie errichtet wurde und warum sie lediglich 100 Jahre nach dem Bau zerstört wurde.
Anhand der noch vorhandenen Mauern und anderen Überresten ergab sich, dass der Bau der Burg um 1100 stattgefunden haben muss. Weitere Funde ließen darauf schließen, dass das Steinenschloss in der zweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts und erneut um das Jahr 1200 Zerstörungen erlitten haben muss. Ein Eintrag in den Annalen des Klosters Disibodenberg gibt an, dass im Jahr 1168 die Burg Saarbrücken, sowie drei weitere, nicht genannte Burgen des Grafen Simon I. von Saarbrücken (1135-1182) auf Befehl des Kaisers Friedrich I. (um 1122-1190) zerstört wurden. Forscher gehen davon aus, dass das Steinenschloss eine dieser drei zerstörten Anlagen gewesen sein muss.
Wer für den Bau der Anlage verantwortlich ist, ist nicht eindeutig. Die meisten Anzeichen deuten darauf, dass die Saarbrücker die Burg bauten. Weitere Namen, die mit dem Bau der Burg in Zusammenhang gebracht wurden sind Herzog Friedrich von Schwaben (um 1050-1105) und Graf Emich I. von Leiningen. Letzteren kann man vermutlich ausschließen, da er zwar zu der Zeit Graf im Umland war, allerdings lag der Bereich der Grafschaft Speyergau, wo das Steinenschloss liegt, ausdrücklich im Besitz des Bischofs von Speyer.
Bei dem Angriff auf die Burg durch den Kaiser im Jahr 1168 handelte es sich wohl um eine Zurechtweisung und Machtbeschränkung des Grafen von Saarbrücken, da es hier nur zu leichten Zerstörungen kam. Das Steinenschloss wurde weiterhin bis um 1200 bewohnt, vermutlich von Grafen von Blieskastel. Nach dem welfisch-staufischen Thronstreit um 1200 wurde die Burg dann aufgegeben. Überlieferungen nennen die Familien Zweibrücken-Bitsch, Leiningen-Dagsburg (13. Jahrhundert) und seit 1570 die Grafen von Hanau-Lichtenberg als spätere Besitzer der Ländereien.
Objektbeschreibung
Heute sind nur noch wenige Überreste des Steinenschlosses vorhanden. Die Fläche der Kernburg belief sich auf rund 2.750 Quadratmeter und war geteilt in eine Ober- und eine Unterburg. Der Burgweg ist noch gut im Gelände zu erkennen. Er verläuft von der Vorburg aus in Richtung Nordwesten.
Bauphase 1 (um 1100)
Die Kernburg war im Osten, Süden und im Westen umgeben von einer Ringmauer mit einer Stärke von 1,80 Meter. Auf der Nordseite stand eine Schildmauer mit einer Stärke von 2,50 Meter. Der Eingang zur Kernburg befindet sich im Südwesteck der der Ringmauer. Der Eingang besteht aus einem Tor mit einer Breite von drei Metern, welches durch Fundstücke rekonstruiert werden konnte. In unmittelbarer Nähe zum Eingang befanden sich mehrere Räume, die als Unterkunft für Wachen dienten. Dominant in der Oberburg stand ursprünglich ein 25 x 12 Meter großes Gebäude. Überreste von zum Beispiel Feuerstellen und einem Kamin lassen auf die Funktion der einzelnen Räume schließen. In der Oberburg stand ein weiteres Gebäude mit einer Fläche von 11,5 x 8 Metern, von dem heute nur die Mauern des Kellers erhalten sind. Die Grenze zwischen Unter- und Oberburg war eine Mauer, in der ein weiterer Torbau eingelassen war.
Bauphase 2 (Mitte oder zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts)
An der Schildmauermitte in der Oberburg wurde ein Rundturm mit einem Durchmesser von 13,5 Metern und einer Mauerstärke von 2,5 Metern erbaut. Zwar weist die große Fläche des Turms auf einen Wohnturm hin, jedoch handelte es sich vermutlich um einen Bergfried, da bereits mindestens zwei Wohngebäude in der Burg vorhanden waren.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die Burgruine Steinenschloss liegt in 293 Metern Höhe am südlichen Ausläufer des Schlossberges nordöstlich von Thaleischweiler-Fröschen. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein kostenloser Parkplatz, der über die Straße L477 gut erreichbar ist. Aufgrund der historischen Situation ist die Anlage nicht barrierefrei zu erschließen.