Burgruine Drachenfels bei Busenberg

Die Burg Drachenfels wurde auf dem gleichnamigen Gipfelfelsen des 376 Meter hohen Busenbergs erbaut und gilt als typische Felsenburg im Wasgau. Der erste Namensbeleg der Burg ist um das Jahr 1245 verzeichnet, als Lehen des Klosters Klingenmünster. Im Jahr 1335 wurde die Burg zum ersten Mal zerstört und wurde danach zur Ganerbenburg. Das Rittergeschlecht von Dürkheim baute die Burg schließlich wieder auf. Im Jahr 1523 wurde sie jedoch erneut zerstört, zudem wurde ein Verbot des Wiederaufbaus verhängt. Die Burg blieb daher bis heute eine Ruine.

Geschichte

Südlich von Busenberg, erhebt sich auf dem 367 m hohen Busenberg, die Burg Drachenfels. Obwohl sie im Laufe der Jahrhunderte mehrmals schwer beschädigt wurde und mittlerweile zur Ruine geworden ist, gehört sie auch heute noch, zu den historisch bedeutsamen Anlagen der Pfalz.

Der erste Namensbeleg der Burg ist um das Jahr 1245 verzeichnet unter „Waltherus de Drachenvels“ (Walter von Drachenfels), in Verbindung mit dem Rittergeschlecht gleichen Namens. Unklar ist jedoch die Frage, ob der Fels, der die Burg trägt, bereits vor dem Bau der Burg den Namen „Drachenfels“ trug, oder ob der Name erst mit dem Bau der Burg aufkam. Einen archäologischen Nachweis für die Existenz der Burg existiert auch erst seit der Mitte des 13. Jahrhundert. Es gibt zudem auch keine Hinweise auf eine noch ältere, vormittelalterliche Besiedlung des Felsens. Allgemein gilt sie als Lehen des Benediktinerklosters Klingenmünsters, dessen Abt Burgmannen auf der Anlage einsetzte. Somit diente die Burg wohl als Schutz der klösterlichen Besitztümer. Urkunden vom Ende des 13. Jahrhunderts belegen Streitigkeiten zwischen Rudolf und Anselm von Drachenfels mit dem Wormser Bischof, die jedoch 1288 beigelegt werden konnten. Von diesen beiden Rittern stammt auch das älteste Siegel der Burg, nämlich einen Drachen in einem Spitzschild. Im frühen 14. Jahrhundert trat dann offenbar ein Besitzerwechsel ein, denn Wappen aus dieser Zeit zeigen ein Hirschgeweih oder eine Gans. Im Jahr 1314 wurde die Burg bei einem Kriegszug der Elsässer beschädigt, dafür erhielten die Drachenfelsen jedoch eine Entschädigung von der Stadt Straßburg. Die teilzerstörte Burg wurde anschließend nach und nach verkauft. So wurde die Burg zur Ganerbenburg, bei der sich mehrere Personen oder Familien den Grundbesitz teilen. Im weiteren Verlauf ging die Burg dann an das Rittergeschlecht von Dürkheim, welche die Burg auch wieder aufbauten. Eine Urkunde aus dem Jahr 1510 beurkundet einen Burgfrieden und benennt 25 Ganerben, einer davon ist Reichsritter Franz von Sickingen (1481-1523).

Ein gegenseitiger Schutz- und Trutzbund der Dürkheimer mit Franz von Sickingen führte zur zweiten Zerstörung der Burg am 10. Mai 1523, nach Sickingens Niederlage Anfang Mai 1523. Obwohl die Burg nie eine Sickingische Burg war, wurde sie von verbündeten Truppen des Kurfürsten und Erzbischofs von Trier, des Kurfürsten von der Pfalz und des Landgrafs von Hessen belagert. Der Burgvogt, der mit lediglich acht Knechten in der Burg anwesend war, war der Übermacht nicht gewachsen und übergab die Drachenfels kampflos. Anschließend wurde sie geplündert, geschleift und in Brand gesteckt. Zudem wurde ein Verbot des Wiederaufbaus verhängt. Die Burg blieb daraufhin bis heute eine Ruine und diente in der Folgezeit als Steinbruch. Die Drachenfels diente nach ihrer Aufgabe, archäologischen Funden zufolge, jedoch häufiger als Zufluchtsstätte und als vorübergehende Unterkunft. Im Zuge der französischen Revolution gelangte die Ruine in den Besitz der Gemeinde Busenberg, die auch heute noch Eigentümer der Drachenfels ist.

Baubeschreibung

Die Burg Drachenfels wurde auf dem gleichnamigen 150 Meter langen Gipfelfelsen des 376 Meter hohen Busenbergs erbaut und gilt als typische Felsenburg im Wasgau. Sie besteht aus einer Vor- und einer Hauptburg, letztere wird von einem schmalen, zweigeteilten Felsenriff gebildet. Von der Vorburg ist nicht mehr viel erhalten. Erkennbar ist ein zehn Meter breites Plateau auf der Südseite der Anlage sowie ein verstürzter Keller, welcher von einem Tonnengewölbe gedeckt wird. Weitere Reste um die Burgstelle deuten auf einen alten Ringwall hin. Die erhaltenen Reste der Burg im östlichen Bereich werden von dem Bergfriedrest dominiert. Die Gebäude der Unterburg befinden sich alle am südlichen Fuß des Burgfelsen. Erhalten sind ein Torturm sowie Reste eines Flankierturmes. Außerdem finden sich auf der Unterburg die am besten erhaltenen Gebäudereste der ehemaligen Wohnbebauung. Im Jahr 1903 wurde der Torturm durch zwei Rundbogenportale ergänzt und seit 1990 sind zwei weitere Türme sowie Gebäude Schwerpunkt von Erhaltungs- und Ausgrabungsmaßnahmen der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz. Der Zugang zur Oberburg erfolgt dann über einen an den Felsen angelehnten Turm. Zwischen den beiden Türmen befindet sich heute ein Treppenaufgang, ursprünglich war hier wahrscheinlich eine Reitertreppe. In der Spätzeit der Burg wurde der etwas niedriger gelegene westliche Burgfelsen bebaut. Von diesem bebauten Westfelsen sind jedoch keine Mauern mehr erkennbar und dieser Teil ist auch nicht zugänglich. Diese Anlage auf dem westlichen Felsen verfügt über eine separate kleine Unterburg sowie eine eigene Toranlage. Hier sind Reste eines Flankierturms erhalten.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Die Burg Drachenfels ist von der der Drachenfelshütte des Pfälzerwald Vereins beim Weißensteinerhof, südlich der Gemeinde Busenberg, in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen. Von der Burg aus bietet sich ein herrlicher Blick über das Dahner Felsenland und die Hügel des Biosphärenreservates Naturpark Pfälzerwald/Nordvogesen. In dem gegenüber liegendem Felsmassiv, dem Buchkammerfelsen auf dem 420 m hohen Heidenberg, erkennt man in den Felsen gehauene Heidenkammern. Es wird vermutet, dass sich dort ein zum Drachenfels gehörender Wachtposten oder ein Gefängnis befunden haben könnte.

Literaturverzeichnis

  • Keddigkeit, Jürgen; Burkhart, Ulrich; Übel, Rolf (Hrsg.) Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.) (2003). Pfälzisches Burgenlexikon. Band 1 Kaiserslautern.

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 7“ 19′ N, 7° 49“ 41′ O

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
ca. 1245

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