Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Burg im Jahr 1234. König Heinrich VII. (1211-1247) erteilte damals den Auftrag, das „castrum beylenstein“ wiederaufzubauen. Aus dieser königlichen Erlaubnis für Wiederaufbau geht hervor, dass bereits vor 1234 eine Burg auf dem Beilsteiner Kopf gestanden haben muss. Auch durch archäologische Befunde kann man dies nachweisen.
Vermutlich ist diese erste Burg Mitte des 12. Jahrhunderts von Herzog Friedrich II. von Schwaben „der Einäugige“ (1090-1147) erbaut worden. Seit 1185 ist eine Ministerialenfamilie „Beilstein“ bekannt, die sich nach der Burg benannte. Diese Familie war bis Ende des 14. Jahrhunderts Inhaber des Burglehens.
Ab Beginn des 14. Jahrhunderts war die Burg vermutlich eine Ganerbenburg. Das heißt, dass es mehrere Besitzer und Bewohner der Burg gab. Diese waren die Familien Lewenstein, Schönenburg und Randeck, die miteinander verwandt oder verschwägert waren. Im Jahr 1367 übergab Sigfrid Lymelzahl von Lewenstein seinen Anteil dem Pfalzgrafen.
Anhand der archäologischen Befunde kann man erkennen, dass die Burg zwischen 1420 und 1455 gewaltsam zerstört wurde. Der Grund für diese Zerstörung ist unbekannt. Die Burg wurde im Nachhinein nicht wieder aufgebaut und sie ging im 16. Jahrhundert in Flörsheimer und Kurpfälzische Hand über. Im Jahr 1665 starb die Flörsheimer Familie aus, sodass die Kurpfalz von nun an alleiniger Lehnsbesitzer der Burgruine, der zugehörigen Ländereien und Rechte war. Bis Ende des 18. Jahrhunderts war die Kurpfalz Besitzer der Burgruine.
Der Beilstein ist seit 1978 „wegen seiner wissenschaftlichen, geschichtlichen, kulturellen oder gesellschaftlichen Bedeutung oder wegen seiner Eigenart und Seltenheit im öffentlichen Interesse erhaltenswürdig“ und als Naturdenkmal ausgewiesen. Etwa seit 1990 befindet sich die Burgruine Beilstein im Besitz der Stadt Kaiserslautern.
Baubeschreibung
Zwei markante Objekte charakterisieren die gesamte Ruine: Ein acht Meter aufragender Fels aus Sandstein und ein hölzerner Steg über einen Graben, der einst eine Zugbrücke war. An der Zugbrücke befand sich die ältere, erste Burg, welche bereits Mitte des 12. Jahrhunderts errichtet wurde. Einzige Überbleibsel dieser frühen Burg sind Mauerreste einer Ringmauer, die den westlichen Rand der Burg umfassten. Da diese Burg ab 1234 durch eine neue Burg ersetzt und überbaut wurde, sind Aussagen zum Aussehen der frühen Burg fast nicht möglich.
Die jüngere Burg erreicht man über den Steg – der früheren Zugbrücke. Der Graben zwischen den zwei Burgruinen wurde erst bei den Bauarbeiten 1234 geschaffen. Der Eingang zur Burg war durch die Zugbrücke und ein Torhaus gesichert.
Hauptmerkmal der Ruine ist der acht Meter aufragende Fels aus Sandstein. Dieser aufragende Fels trug einen fünfseitigen Bergfried. An dem Fels waren im Mittelalter dreigeschossige Wohn- und Wirtschaftsgebäude angebaut.
Des Weiteren ist auf dem Gelände ein Torbogen erhalten, der auf den ehemaligen Wohntrakt hinweist.
Am rechten Fuß des Felsens ist durch ein Gitter die ehemalige Zisterne sichtbar, die zur Wasserversorgung diente.
Lage und Erreichbarkeit
Die frei zugängliche Burgruine Beilstein erhebt sich im „Stiftswald“ auf dem Gipfel des 313 Meter hohen Beilsteiner Kopfes, östlich der Stadt Kaiserslautern. Die Burg befindet sich nur unweit der Bundesstraße B 37 zwischen Kaiserslautern und Hochspeyer. Sie ist auf markierten Wanderwegen sowohl von der Bundesstraße als auch vom Parkplatz „Entersweilermühle“ zu erreichen.
Mehr Informationen über die Burg Beilstein finden Sie unter kuladig.de.
(Jürgen Keddigkeit, Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, 2017)