Stationen des Steinhauerrundwegs
Insgesamt liegen vierzehn Bauwerke an dem Steinhauerrundweg, der in Nord-Süd-Richtung durch Alsenz führt. Der Ausgangspunkt ist das Steinhauermuseum am Marktplatz, der sich im Ortsmittelpunkt von Alsenz befindet. Von dort aus geht man entlang der Hauptstraße weiter in Richtung Norden. Der nördlichste Punkt, kurz vor dem Ortsausgang, ist die Daubhausmühle. Nur wenige Meter weiter südlich liegt der deutsche Sandsteinpark. Der Rückweg führt entlang der anderen Seite der Alsenz zurück zum Marktplatz.
- Pfälzisches Steinhauermuseum mit Galerie
- Rat- und Gerichtshaus
- Haus Müller
- Haus Bohley
- Diehl´sche Apotheke
- Haus Zepp
- Haus Heiderich
- Haus Brixius-Kopp
- Haus Gebrüder Spuhler
- Bahnhofsgebäude mit Lagerhallen
- Haus Freyer
- Haus Essig-Alexander
- Daubhausmühle
- Drei Steinhauerhäuser
Der Deutsche Sandsteinpark in Alsenz ist zwar kein Teil des Steinhauerrundweges, aber dennoch repräsentiert er durch seine zahlreichen Ausstellungsstücke einen Teil der Steinhauerhistorie von Alsenz. Im Otto-Gampper-Park an der Alsenz können Sie verschiedene Sandsteinarten aus Deutschland kennen lernen und erfahren Interessantes über die Entstehung des Sandsteins.
Geschichte der Steinhauerei in Alsenz
Durch den Bau der Alsenztalbahn und die damit entstehenden Transportmöglichkeiten erlebte die Alsenzer Sandsteinindustrie einen Aufschwung. Außerdem wurde durch den gewonnen Krieg 1870/71 die Investitionsfreudigkeit und somit die Wirtschaft gefördert.
Um die Jahrhundertwende erreichte die Alsenzer Sandsteinindustrie ihre volle Blüte. Ungefähr zehn Steinhauerbetriebe – davon die drei größten Brixius, Spohler und Bohley – bauten in fünfzehn Steinbrüchen in und um Alsenz Sandstein ab.
In den Alsenzer Steinbrüchen waren einige hundert Steinhauer und weitere Hilfskräfte tätig. Der hierdurch bedingte wirtschaftliche Aufschwung der Alsenzer Geschäftswelt spiegelt sich in den stattlichen Villen und Baulichkeiten aus dieser Zeit wider. Dagegen führten die Steinhauer, Hilfskräfte und Tagelöhner ein hartes und dürftiges Leben. Im Winter wurden die Arbeiter saisonbedingt entlassen und mussten sich durch Aushilfstätigkeiten Geld verdienen. Viele Arbeiter erkrankten vor allem durch die ungesunden Arbeitsbedingungen an Staublunge, so dass sie oft schon in jungen Jahren starben.
Der Steinhauerstreik und die Folgen
Im April 1906 legten die Steinhauer von Alsenz die Arbeit nieder und forderten bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne; Bedingungen, wie sie teils in anderen Gegenden bereits üblich waren.
Die Auswirkungen des Streiks machten sich schnell bemerkbar, denn die Kaufkraft der Familien sank mit der Arbeitslosigkeit rapde und die Verschuldung und Verelendung stieg. Dies wirkte sich auf alle von der Steinhauerei profitierenden Gewerbebereiche in Alsenz und Umgebung aus. Im August brach der Streik zusammen, doch weder die Arbeiter noch die Steinbruchbesitzer hatten gewonnen. Das Aufkommen neuer Baumaterialien, wie Beton- und Kunststein, un der beginnende Erste Weltkrieg (1914-1918) führten in Deutschland allgemein zum Niedergang der Sandsteinindustrie. In Alsenz wurde dieser Niedergang durch den Steinhauerstreik beschleunigt. Durch den Wegfall der Arbeitsplätze verarmten immer mehr Familien, was eine Abwanderung in die damaligen Industriezentren Saarland und Rheinland bewirkte. Alsenz erholte sich von dieser wirtschaftlichen Krise und dem verlorenen Krieg nur schwer.