Burgruine Blumenstein bei Schönau (Pfalz)

Die denkmalgeschützte Ruine der Burg Blumenstein bei Schönau in der Pfalz war ein deutliches Beispiel für die typische Bauweise einer Felsenburg im Wasgau. Trotz ihrer geringen Fläche war die Burg dank ihrer Lage auf einem schmalen Felsrücken fast uneinnehmbar, da sie lediglich von einer Seite angegriffen werden konnte. Über ihre Geschichte sind nur wenige Details überliefert.

Geschichte

Über die versteckt gelegene Burg Blumenstein bei Schönau sind nur wenige historische Fakten bekannt. Schriftquellen sprechen dafür, dass der Bau der Burg im Spätmittelalter stattgefunden haben muss, genauer im 13. Jahrhundert. Eine Urkunde aus dem Jahr 1332 spricht von einem „Anselm von Batzendorf zu Blumenstein“, der zu der Zeit Besitzer der Anlage gewesen sei. Anselm wurde aus seiner Burg vertrieben in Folge von Auseinandersetzungen mit den benachbarten Herren von Fleckenstein. Doch auch während des Besitzes Heinrichs von Fleckenstein war die Situation auf der Burg unruhig. Heinrich zahlte ein Schutzgeld in Höhe von 500 Pfund Heller (frühere deutsche Münze) an den Grafen Walram von Zweibrücken (um 1298-1366). Heinrich konnte 1347 lediglich 200 Pfund aufbringen und übergab als Ausgleich für die restlichen 300 Pfund ein Viertel der Burg an den Grafen. Die Zeit der Herren von Fleckenstein dauerte nur wenige Jahre. Bereits 1356 war die Burg zu drei Viertel im Besitz eines Johann von Dahn und zu einem Viertel im Besitz von Graf Walram, verrät ein Abkommen über Burgfrieden. Die drei Viertel gingen nach dem Aussterben der Herren von Dahn 1603 jeweils zur Hälfte an das Bistum Speyer und an das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Das restliche Viertel des Besitzes ging nach dem Aussterben der Grafen von Zweibrücken-Bitsch im Jahr 1570 an die Grafen von Hanau-Lichtenberg und später an die Landgrafschaft Hessen.

Ob die Burg letztlich zerstört wurde, oder ob sie einfach verfiel, ist unklar.  Der Zeitpunkt des Verfalls ist ebenfalls nicht nachweisbar. In der „Chronicon Alsatiae“ von Bernhard Hertzog (1537-1596) heißt es die Burg Blumenstein sei 1592 bereits ein „zerbrochenes Haus“ gewesen.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts zogen einige Bewohner von Fischbach, Schönau und Obersteinbach auf den Blumenstein. Im 20. Jahrhundert kam die Burg in staatlichen Besitz und in jüngerer Zeit wurden Sanierungsarbeiten vorgenommen.

Objektbeschreibung

Die Burg Blumenstein gilt als typische Felsenburg und zählt zu den kleineren Burgen der Pfalz. Die Anlage befindet sich auf einem 80 Meter langem, sehr schmalem und freistehendem Felsenriff. Auffällig ist die geringe Breite mit gerade einmal 8 Metern. Die Burg gliedert sich in Unterburg und Oberburg, wobei die Oberburg wiederum in zwei Bereiche geteilt ist. Durch die Lage der Burg war sie gegenüber Angriffen von drei Seiten geschützt, da hier das Terrain steil abfällt. Auf der Westseite des Felsens ragte eine Kombination aus Schildmauer, Turm und Wohnhaus empor. Der ehemalige Eingang zur Burg befand sich auf der Südseite des Felsens, von ihm ist allerdings nichts mehr vorhanden. Hier stand vermutlich eine Toranlage. Der Burgweg führte zum inneren Tor, vor dem ein Graben eingelassen war, der mittels einer Zugbrücke überquert werden konnte. Der Aufgang zur Oberburg führte über eine Steintreppe entlang der Südflanke des Felsmassivs. Der Aufgang ist unterbrochen durch einen schluchtartigen Graben, der vermutlich durch eine Art Torhaus überbaut war. Die Oberburg bestand aus dem Hauptgebäude im Westen, dem Palas, und zwei weiteren Wohnhäusern auf der Ostseite. Im Zentrum, auf der Spitze des Felsmassivs stand außerdem ein weiteres Gebäude.

Von der Burg ist nicht mehr viel erhalten. Die schmale Steintreppe führt auf den Felsen und die Plateaus sind heute mit Geländern gesichert. Holzbretter verdecken den damaligen Burggraben und die Schlucht auf der Felstreppe. Spuren im Gestein und Räume, die damals in den Stein gehauen wurden, bezeugen, dass hier einst eine Burg vorhanden war.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Die Burg Blumenstein ist frei zugänglich und liegt abseits der Gemeinde Schönau im südlichen Pfälzerwald. Die Burg liegt in Spornlage auf einem von Ost nach West verlaufenden Felsen circa 500 Meter über dem Meeresspiegel. Erreichbar ist die Burg über die K 43 zwischen Schönau (Pfalz) und Petersbächel. Vom Waldparkplatz dauert der Fußweg weitere 15-20 Minuten.

Literaturverzeichnis

  • Kreddigkeit, Jürgen; Thon, Alexander; Scherer, Karl; Übel, Rolf, im Auftrag des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde (2003). Pfälzisches Burgenlexikon Band 1 o.O.

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 3“ 27′ N, 7° 42“ 49′ O

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
13. Jahrhundert

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